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Portugal, Gibraltar, Galicia 2021, Log-Übersicht

Logbuch Etappe 9:
Die südlichen Rías von Galicia (Rías Baixas)

von Viana do Castelo nach Cabo Cruz, Marina 

2021-08-09 - 2021-08-21, 13 Tageseinträge, 134 sm.

Von Nordportugal aus reisten wir in die südlichste galizische Ría bei Vigo. Und auch die anderen (neben der Ría de Vigo die Ría de Pontevedra und die Ría de Arousa) erhielten unseren Besuch. Jeder dieser Fjorde befuhren wir bis zuhinterst, wir ankerten in der Enseada de San Simón und vor Combarro, bestiegen den Berg Curotina, verbrachten in Santa Cruz mehrere Tage und besuchten keltische Ausgrabungen. Natürlich gehörte auch der Besuch von Vigo dazu, der grössten Stadt Galiziens. Die Atlantik-Inseln konnten wir nicht besuchen, da der Wind gerade sehr ungünstig war.

Rías Baixas



Die Gastlandflagge wechseln gehört zur freundlichen Tradition, wir erreichen Galizien (Spanien) nördlich von Viana (Portugal), im Hintergrund das Cabo Silleiro.

Viana do Castelo - Baiona, 37 sm.

Wetter: schön, N2-3.

In Galizien angekommen

Wir wussten, was uns heute blühte: Motorboottag, Fahrt nach Norden mit schwachem Wind aus N, Strömung aus N und eine 1.5m hohe Dünung aus NW. Aber immerhin, zwischendurch drehte der Wind leicht nach NW, so segelten wir solange wir konnten zur Küste, nach der Wende gaben wir es aber bald auf, denn sowohl die Richtung wie auch die Geschwindigkeit reichten nicht für eine heutige Ankunft im nächsten Hafen.
Beim Cabo Silleiro konnten wir endlich vom N-Kurs abweichen, dafür hatte es keinen Wind mehr, aber es war auch nicht mehr weit bis Baiona, der erste Hafen in Galizien.
Das Einchecken war kurz und unkompliziert, nachher fuhren wir mit den Velos noch zum Einkaufen. Dann war der Tag wieder vorbei, diesmal war es ein kurzer Tag, in Spanien haben wir wieder MEZ.


Wilder Aufstieg zum Alto de Silleiro oberhalb des gleichnamigen Leuchtturms, in der Nähe von Baiona.

Baiona - Enseada de San Simón, 16 sm.

Wetter: schön, NW2, SW4 und am Schluss W4.

Velo-/Bergtour und super Ankerplatz

Eigentlich wollten wir heute früh aufstehen, aber die Zeitverschiebung machte uns einen Streich. Trotzdem machten wir einen Ausflug mit dem Velo, wir fuhren der Küste entlang auf dem Veloweg bis zum Leuchtturm Silleiro und dann auf dem Bergsträsschen, soweit es ging. Den Rest auf den Alto de Silleiro gings dann zu Fuss, allerdings sehr abenteuerlich, der Weg war sehr verwachsen und vergandet. Immerhin war die Aussicht auf die Inseln Cies ideal. Nach drei Stunden waren wir wieder auf dem Boot.
Erst nach Mittag fuhren wir los. Bald konnten wir die Segel setzen und in die Ría de Vigo hineinsegeln. Wir segelten mit dem Flutstrom, also ging es noch etwas rascher als sonst. Zuerst glitten wir an der Grossstadt Vigo vorbei und an den vielen Werfen, die die Küste säumten. Am Ende war die hohe Brücke, und dahinter wie ein grösserer See die Enseada de San Simón, mittendrin die Insel San Simón.
Diese Bucht war sehr flach, und mit den 3m Gezeitenunterschied musste man schon aufpassen und den Ankerplatz gut aussuchen. Aber wir fanden einen guten Platz, umsäumt von Wald und einzelnen Häusern, die Muschelzuchten genügend weit weg, und auch genügend weit weg vom Autobahnlärm der Brücke. Ab und zu ratterte ein Zug vorbei. Später bekamen wir noch einen Nachbarn aus der Bretagne, er blieb aber auf genügend Distanz und wir störten uns nicht. Der Wind wurde immer schwächer, und wir genossen den ruhigen Ankerabend sehr.


Unser Ankerplatz in der Enseada de San Simón (in der Ría de Vigo) lag unter diesem Wald, oben ratterte ab und zu ein Zug vorbei.

Enseada de San Simón - Vigo/Bouzas, 6 sm.

Wetter: schön, kein Wind bis W2.

Ankerdreck und Bootsreinigung

Nun, dieser «See», wo wir ankerten, hatte auch einen Nachteil. Aber vorerst hatten wir eine wunderbare ruhige Nacht, ohne Lärm, ohne Geschaukel. Das Frühstück im Cockpit genossen wir, der «See» lag ganz flach da, kein Windhauch kräuselte die Oberfläche, kein Schiff produzierte Schwell, die Landschaft spiegelte sich im Wasser. Wir schauten uns den aktuellen Wetterbericht und die Prognosen an und entschieden uns, nicht nochmals eine Nacht hier zu verbringen, sondern weiterzufahren. Wir hoben den Anker. Aber bereits nach 3m klebte Lehm an der Kette. Mit unserer Seewasserpumpe mussten wir die Ankerkette fortlaufend hochdruckspritzen, sonst hätte es uns die Ankerwinsche schnell verstopft. Und mit dem Anker kam auch gerade ein Stück vom Moorboden herauf.
Die Fahrt nach Vigo war windlos, aber wenigstens mit dem Ebbstrom, und auch nicht weit. Wir fuhren zur Marina, die wir schon von unseren früheren Besuchen kannten, etwas ausserhalb von Vigo.
Am Nachmittag kam dann Regina dran. Das Schiff wurde aussen sehr gründlich gereinigt, und als Abschluss behandelten wir das Teakdeck mit Boracol, einem Pflegemittel, das man eigentlich mindestens einmal jährlich anwenden sollte, damit das Deck nicht grauschimmelt oder vermoost. Als Abschluss gab es auch für uns eine Dusche.


Fussgängerlaufband auf der Gran Via von Vigo, modern, wettergeschützt.

Vigo/Bouzas - Vigo/Bouzas, 0 sm.

Wetter: am Morgen Nebel, später sonnig und warm, leichter Wind aus W.

Vigo modernisiert sich

Noch fast im Morgennebel fuhren wir mit unseren Bikes auf der Hauptstrasse ins Zentrum von Vigo, wir kamen an den grossen Bootswerften vorbei und am riesigen Fischerhafen. Schon hier merkten wir, dass sich die Stadt weiterentwickelt: Die alten ungenutzten Gewerbe-/Industriehäuser, die wir beim letzten Besuch gesehen hatten, stehen nicht mehr, nun werden Wohnungen gebaut. Aber einen Veloweg haben sie hier noch nicht, wir müssen auf der 4spurigen Hauptstrasse fahren.
Im Zentrum, beim Fährenhafen und Kreuzschiffpier, besuchten wir die Touristinformation, liessen uns einen Stadtplan und einen Routentipp für einen Rundgang zu Fuss geben. Nach einem Kaffee spazierten wir zuerst durch die historische Stadt und gelangten dann auf die zentrale Einkaufsstrasse Rua Principe. In der Nähe des Bahnhofs Urzáiz ging es dann auf der Gran Via zum Spanienplatz, ein riesiger Kreisel für den Verkehr in alle Richtungen. Auf der Gran Via waren wir sehr erstaunt, dass mitten auf der Strasse eine Fussgängerzone eingerichtet war, mit einem Fussgängerlaufband, mit Glas gedeckt, und gegen die Strasse mit dem vielen lauten Verkehr ebenfalls mit Glaswänden und vielen Pflanzen etwas geschützt. Das fanden wir vor zwei Jahren noch nicht vor.
Wir stiegen auf das Castro, ein schöner Park mit einer Burg, deren Geschichte bis 100v.Chr. zurückgeht. Das Castro steht auf dem höchsten Punkt der Stadt und bietet eine wunderschöne Sicht auf die ganze Ría de Vigo, auf die vielen Häfen und Werften, zu den Atlantikinseln, aber auch ins Umland mit den Bergen am Horizont.
Beim Abstieg in die Altstadt kamen wir wieder zu etwas Neuem: Ein gedeckter Treppenlift führt von der Rua Principe hinauf halbwegs Richtung Castro und zu den Wohnquartieren oberhalb der Altstadt. Und unterwegs kreuzten wir eine Velostrasse, wo in beide Richtungen - getrennt vom Autoverkehr – das Velofahren sehr attraktiv ist.
Nach einem Zmittag in der Touristengasse unterhalb der Kathedrale (wir waren wahrscheinlich die einzigen Ausländer) fuhren wir mit dem Velo wieder zurück Richtung Bouzas, zuerst auf dem Trottoir, später auf einer holprigen Strasse hinter der zweiten Reihe von Häusern, und dann über Quartierstrassen (allerdings mit spanischem Verkehr) zum weitläufigen Hafengelände.


An der Atlantikküste zwischen den Rías de Vigo und de Pontevedra beim Cabo Home.

Vigo/Bouzas - Combarro, Anker, 26 sm.

Wetter: schön, zuerst W/SW3-4 später NW2 und SW2.

Ría de Pontevedra

Erst am Mittag lösten wir die Leinen und segelten dann mit dem letzten Ebbstrom nach Westen. Der Wind allerdings drehte tüchtig von SW nach NW und zurück, mit dem Aufkreuzen verloren wir Zeit und hatten bald den Strom gegen uns. Und sobald wir aus dem Schwellschutz der Inseln von Cíes kamen, schaukelte es mit sehr wenig Wind so tüchtig, dass Regina keine Fahrt mehr machen konnte.
In die Ría de Pontevedra fuhren wir mit dem Motor, hier wieder unterstützt vom Flutstrom, erst ganz kurz vor dem Ankerplatz gab es dann noch etwas Wind. Wir ankerten gerade vor dem Dörfchen Combarro, auch nicht sehr weit von der Marina entfernt, es waren da auch noch 3 andere Ankerlieger.
Das Wasser war hier hinten wärmer (ca. 22°C) als vorne im Atlantik (ca. 16°C), Elisabeth war recht lange im Wasser und putzte auch noch gleich den Wasserpass, es hatten sich schon einige Algen festgesetzt.


In Combarro: Eine sehr alte galizische Fischersiedlung, gut erhalten (und gepflegt), aber auch touristischer Anziehungspunkt. Hier ein alter Kornspeicher (Hórreo) an einer Gasse, die zum Meer führt.

Combarro, Anker - Combarro, Anker, 0 sm.

Wetter: schön und warm, tagsüber SW2-3, am Abend NE4-5.

Alte galizische Fischer-/Bauernsiedlung

Nach gemütlichem Ausschlafen, heute war ja Wochenende, und noch gemütlicherem Zmorge, wurde das Dinghi wieder mal aufgepumpt, gewassert, der Motor montiert und an den Tankstellensteg gefahren.
Weil es schon gegen Mittag ging, waren schon viele Touristen im Städtchen unterwegs. Obwohl wir ja schon 2x hier waren, spazierten wir durch die hübsche, historische Strasse mit den Steinhäusern (Las Casas Marineras)und Speichern (Hórreos). Trotz mehrmaligem Hinweis durch Schilder auf die Maskenpflicht nahmen es nicht alle so genau damit.
Wir standen noch vor der Marina, als Ralf von der «Malwieder» zufällig kam und wir noch ein wenig schwatzten. Zuletzt hatten wir uns auf den Azoren getroffen.
Unser Dinghi wurde am Tankstellen-Steg von einer grossen Motoryacht eingeklemmt und wir mussten warten, bis diese wieder weg war. Dann tuckerten wir zurück zu Regina und verbrachten den Nachmittag auf dem Boot. Fotos wurden aussortiert, auch die Backbordseite von Regina vom Bewuchs befreit (noch nicht vollständig) und wir konnten die Ruhe geniessen.
Am Abend kamen noch mehrere Segler zum Ankern, der Wind drehte um 180° und alle Boote mit. Der Wind wurde noch recht heftig, zwei der Schiffe, die spät kamen, hoben wieder ihren Anker und fuhren weg.


Blick von der Hafenmole der Fischerpier auf die Marina von Combarro.

Combarro, Anker - Combarro, Marina, 1 sm.

Wetter: schön, böiger Wind von SW und NE.

Hafentag in Combarro

Die Nacht war anfangs etwas unruhig, weil der Wind auffrischte und auch drehte. Aber er beruhigte sich dann wieder und am Vormittag hoben wir den Anker. Er war gar nicht mehr zu sehen, so verpackt mit Schlamm und Seegras, wie er war. Das war Arbeit, ihn davon zu befreien! Und die Trippleine mit dem Ankerball hatte sich auch zweimal um den Anker gewickelt – offensichtlich hatten wir uns mehrmals auf die andere Seite gedreht. Am Steg hatte es inzwischen Platz gegeben. Auch das englische Boot, das vor uns ankerte, eine Familie mit drei Kindern, kam an den Steg.
Es gab einiges Aufzuräumen und zu Reinigen. Zutun gibt es hier immer! Weil momentan hier ein Fest ist, ziehen Musikanten mit keltischem Dudelsack und Trommeln und Chorsänger durch das Städtchen.
Am Nachmittag spazierten wir zur Hafen-Mole, anschliessend gab es ein Schwimmen am nahen Strand und so war der Nachmittag schnell vorbei. Am Abend kehrten alle Ausflugs-, Motor- und Segelboote wieder zurück und der Wind frischte wieder auf. Das Boot schaukelte am Aussensteg mehr als unter Anker. Und heiss wurde es trotz starkem Wind auch. Zum Glück kühlt es nachts immer schön ab.


Der Fischerhafen von Caramiñal: Es sind vor allem Schiffe zur Bewirtschaftung der vielen Muschelzuchten.

Combarro, Marina - A Pobra do Caramiñal, 30 sm.

Wetter: schön, NE4-5, Böen 6, am Abend bis 30kn.

Aktivsegeln in die Ría de Arousa

Am Morgen erschreckten uns die Kanonenschüsse. Das Festa del Mar oder wie es auch heisst wurde auch heute noch gefeiert.
Wir sagten noch schnell Tschau bei «Malwieder» und dann wurde in die Spring eingedampft, damit wir vom Steg wegkamen. Die Genua reichte völlig aus, um bei diesem starken Wind aus der Ría zu segeln. Wir konnten die Abkürzung nehmen, weil gerade Hochwasser war und mussten durch Unmengen von kleinen Fischerbooten durch und sogar Taucher waren schon unter Wasser.
Am Ríaeingang, oder jetzt besser Ausgang, wurde das Gross gesetzt und es ging mit Am-Wind schnell Richtung Norden.
Und weil der Wind zwischen 10 und 25 Knoten wechselte wurde heute immer wieder gerefft und ausgerefft. So waren wir immer beschäftigt. Ganz hart am Wind und gegen den Gezeitenstrom segelten wir in die Ría de Arousa hinein, nach 8 Wenden erreichten wir den Hafen Caramiñal. Hier standen viele Boote von Irland, es hatte aber viele leere Plätze. Der Hafen besteht aus einem grossen Fischerhafen, einem langen Quai für grosse Frachter und die Marina.
Bei einem Spaziergang durch das Städtchen sahen wir viele Häuser «zum Verkauf» oder sonst einfach leer. Es hatte einige mittelalterliche Bauwerke und auch alte Steinhäuser, aber wirklich wirtschaftlich florierend sah dieses Städtchen nicht aus. Zurück auf dem Boot wurden wir nochmals mit Böllerschüssen erschreckt, wahrscheinlich die letzten vom letzten Festtag hier in Galizien (hoffentlich).
In der Marina war der Starkwind immer noch so stark, dass uns die Salatblätter fast vom Teller flogen. Wir standen mit dem Heck im Wind, was sonst immer angenehm war, wegen der Hitze, aber natürlich hatten wir nie so starken Wind im Hafen. Anschliessend assen wir im Salon und machten das Boot zu. Es war laut und sehr schaukelnd, der Windmesser zeigte zwischendurch auch mal 30kn Wind an.


Blick vom Curotina (512m) auf Caramiñal und die ganze Ría de Arousa, mittendrin die Illa de Arousa.

A Pobra do Caramiñal - A Pobra do Caramiñal, 0 sm.

Wetter: schön, NE5.

A Curotiña und Os Forcados 620m

Wir entschieden uns, heute nochmals hier zu bleiben und eine Wanderung zu unternehmen. Gerade über der Stadt hat es einen Berg mit weit sichtbarer Antenne, Curotiña.
Da wir an einem anderen Ort absteigen wollten als beim Aufstieg, konnten wir die Velos für die Zufahrt nicht gebrauchen. Und auf der Strasse zu wandern war das Unangenehmste am ganzen Tag. Sobald wir weg von der Strasse waren, war es wunderschön, die Beine wieder einmal richtig zu gebrauchen.
Wir stiegen durch einen neu gepflanzten Wald hinauf auf den Grat, wo es viele Brombeeren gab und eine schöne Aussicht über die ganze Ría de Arousa. Dort oben fanden wir auch Wanderwegzeichen, nur war es nicht klar von wo und wohin dieser Wanderweg führte. Am Schluss landeten wir beim Parkplatz, etwa 30 Höhenmeter unterhalb des Carotina mit der Antenne und wunderbarer Aussicht nach Süden auf Caraminal und sogar auf die Nordseite in die Ría de Noia, sogar das Cabo Finisterra sahen wir. Es war lustig zuzuschauen, wie die Autotouristen mit ihren Flip Flops sich den Weg hinauf und runter abmühten.
Weiter über eine kleine sehr wenig befahrene Strasse wanderten wir zum Windpark und dem höchsten Gipfel dieser Halbinsel, Os Forcados 620m. Auf der Hochebene sahen wir Kühe, die aussahen wie Auerochsen mit richtigen Hörnern, und viele wildlebende Pferde. Hier hatte es auch kleine Wiesen, nicht nur Ginstergestrüpp. Die Aussicht vom Gipfel war wiederum phantastisch. Und wir waren ganz allein.
Der Rückweg führte über einen ruppigen Bergweg (wahrscheinlich für die Bewirtschaftung der neuen Eukalyptus-Wälder) talwärts, an vielen Brombeeren vorbei. Unten am Bach, wo die Strasse wieder anfängt, wurden wir überrascht von der riesigen Menge Autos, die hier parkten. Der Bach, der von der Hochebene runterfliesst, hat hier einige Naturschwimmbecken geschaffen, die genutzt werden müssen! Sogar ein fahrbarer Kiosk und Glace-Stand stand hier. Auf der Strasse ging es dann noch eine halbe Stunde bis zur Marina hinunter.


In der Ría de Arousa: Eines der "Viveros", Muschelzuchten, die man tunlichst mit Abstand umfährt.

A Pobra do Caramiñal - Cabo Cruz, Marina, 18 sm.

Wetter: sehr leicht bewölkt, NE4-6.

Kreuzfahrten in der Ría de Arousa

Weil es in der Marina Caraminal uns immer die Abgase von dem grossen Frachter ins Cockpit wehte und auch der Wind so kühl war, wollten wir hier weg.
Am Morgen gab es noch einen Einkauf auf dem Markt. Es gab so eine grosse Auswahl an feinen, frischen Früchten und Gemüse! Am Mittag, in einer kurzen Böenpause legten wir ab. Die englische Frau vom übernächsten Boot klatschte Beifall.
Dann ging es hart am Wind im 2. Reff weiter in die Bucht hinein. Die Böen waren bis zu 22 Knoten, der Wind drehte etwas und wir konnten ohne Wende hart am Wind bis vor die Marina von Vilagarcía segeln. Über Funk fragten wir nach einem Platz, die Antwort war: die Marina ist voll.
Wir drehten wieder um, legten die Fender wieder aufs Deck und segelten nur unter Genua, diesmal ja mit Rückenwind zur nächsten, kleineren Marina von Vilanova, sorgfältig in der Gasse zwischen den Viveros (Muschelzuchten). Aber auch hier hiess es: kein Platz! Sowas war uns noch nie passiert!
Zum Glück war nicht weit weg noch eine dritte Marina, die Marina Cabo Cruz und hier gab es einen Platz für uns. Der Marinero verstand zwar nichts auf Englisch am Funk, war aber sehr hilfsbereit beim Anlegen. Wir waren doch sehr froh, einen Platz zu «ergattern». Die letzte Möglichkeit wäre Ankern (bei über 20 Knoten Wind) gewesen, oder zurück in die bekannte Marina, was wir aber nicht so gerne wollten. Jetzt waren wir hier und säuberten Regina vom salzigen Spritzwasser.
Am Abend kamen noch zwei Touristenboote, sonst liegen hier nur Spanier.


In Boiro ist die zentrale Strasse Rúa Pablo Iglesias durchgehend eine Fussgängerzone.

Cabo Cruz, Marina - Cabo Cruz, Marina, 0 sm.

Wetter: schön und warm, Wind aus NE.

Boiro, eine spannende kleine Stadt

Nach dem gemütlichen Frühstück nahmen wir die Velos raus und fuhren nach Boiro, das nächste Städtchen von hier. In der Marina könnten auch Velos gemietet werden. Es war ja schon fast wieder Mittag und sehr viel los in der Stadt. In den Cafes waren alle Tische besetzt und die Leute waren am Einkaufen oder spazierten, man traf sich und schwatzte.
Boiro ist eine etwas spezielle Stadt, ca. 20000 Einwohner, und längs durch die ganze Stadt führt eine Fussgängerzone mit Läden und Beizen, gesäumt von den in Spanien üblichen hohen Stadthäuser, und um diesen Kern von Promenade und Häuser hat es zwei Strassen mit Parkplätzen und Parks und den Zugängen zum Strand. Die Stadt ist offensichtlich uralt, es gibt in der Umgebung Dolmen und andere Bauten aus der Megalith-Kultur, aber auch die Kelten hatten hier ihre runden Häuser, diese werden hier «castro» genannt.
Auch wir kauften die benötigten Lebensmittel und wollten dann noch etwas essen oder wenigstens einen Kaffee trinken, aber wir fanden nichts, was uns gefiel. Und im Restaurant, das uns passend schien, waren die freien Tische für 15 Uhr reserviert, es war schon 14.50 Uhr! So gingen wir in den nahen Park und stärkten uns mit frischem Brot und Apfel und traten die kurze Rückfahrt an.
Jetzt war es auf dem Boot so richtig heiss wie schon lange nicht mehr. Das Bimini musste wieder ausgeklappt werden und im Schatten war es auszuhalten. Und weil die Waschmaschine frei war, konnte sie gleich noch gefüllt werden. Obwohl es schon bald Abend war, wurde die Wäsche an der Sonne problemlos trocken.
Der Tag war schnell wieder vorbei. Am Abend kamen die meisten Motor- und Segelboote wieder zurück und der Marineiro wurde zum Helfen angefunkt. Obwohl es ja fast windlos war, hatte unsere Motorbootnachbarin Mühe, an ihren Platz zu kommen.
Znacht gab es heute wieder mal draussen im Cockpit.


Ruinen eines der Wohnhäuser der keltischen Siedlung, ca. 400aC, in Neixón bei Boiro in Galizien.

Cabo Cruz, Marina - Cabo Cruz, Marina, 0 sm.

Wetter: am Morgen null Wind und Nebel, später leichter SW und schön/bewölkt.

Archäologie-Tour Neixón

Am Morgen nach dem Aufstehen war es windstill, nicht einmal die Windmühlen auf dem Berg oben drehten sich. Dann zogen Wolken auf, die umliegenden Gipfel wurden eingepackt, und bald hatte es bei uns Nebel. Erst nach dem Mittag wurde es wieder heller und die Sonne drückte durch.
Mit unseren Velos fuhren wir auf engen Strassen des Dorfes Cabo Cruz zum Strand auf der anderen Seite und dann hinauf zum Waldhügel mit einem «Castro». Wir fanden allerdings nichts angeschrieben und auch keinen Weg dorthin, auch auf den Karten ist es wohl eingezeichnet, aber kein Weg führt dorthin. So gings dann auf der anderen Seite hinunter wieder bis zum Meer und weiter auf einer grösseren Strasse nordwärts, bis wir zur Halbinsel Neixón abzweigen konnten. Die Velofahrt war wunderbar und schön, alles war grün und fruchtbar um uns herum (v.a. Mais, Wein), wir fuhren durch kleine Dörfchen mit alten Häusern, aber auch entlang pompöser Villen.
Auf Neixón hat es ein Archäologisches Museum (natürlich geschlossen, als wir kamen) und vor allem Ausgrabungen von keltischen Siedlungen. Der Phantasie, wie es hier vor 2500 Jahren ausgesehen habe, wurde mit grossen Schautafeln nachgeholfen. Denn von den Mauern sah man nicht wirklich viel. Aber die Lage hier war sehr schön, Wälder und fruchtbare Felder im Hinterland, und vorne eine ruhige Meeresbucht nach Süden.
Auf der Rückfahrt kamen wir noch an einem Wegweiser für Felszeichnungen vorbei (petróglifo). Hier machten wir auch einen Halt und schauten uns den Felsen mit den eingeritzten Figuren an, wir waren aber froh, auch an einer Tafel ein Bild davon zu haben, sonst hätten wir sie gar nicht gefunden.
Wieder übers Land auf kleinen schmalen Strassen, wieder durch kleinste Dörfchen und an grossen Villen und Landhäusern vorbei, fanden wir den Weg zurück zur Marina.


Regen und kein Wind - wir bleiben in der Marina von Cabo de Cruz.

Cabo Cruz, Marina - Cabo Cruz, Marina, 0 sm.

Wetter: am Morgen null Wind und Regen, am Nachmittag trocken.

Regentag-Pause

Heute regnete es. Schon in der Nacht und am Vormittag immer wieder bis zum Mittag. Dann wurde es heller und es trocknete ab. Aber es war windstill. Wir machten heute nicht viel, konnten aber draussen sitzen und dank dem Sonnendach, das heute ein Regendach war, blieben wir trocken. Im Hafenkino lief heute auch nichts, die Galizier bleiben anscheinend bei Regen auch lieber daheim.
Nur der Holzsegler neben uns bekam Besuch. Gestern war es angekommen, mit zwei Männern an Bord, die dann das ganze Boot einseiften und schrubbten und polierten. Es sieht wirklich auch sehr gepflegt aus. Der Besuch heute, zwei Frauen, brachte 6 (sechs!) Hunde mit, die jetzt alle an Bord sind. Der Salon muss voll sein, wenn alle dort liegen!
Am Nachmittag machten wir einen Spaziergang durch das Fischerdorf Cabo Cruz. Nicht nur in Combarro, sondern in jedem Dorf und auch hier gibt es diese typischen Speicherhäuser aus Stein (Hórreo). Die Häuser hier sind teilweise sehr farbig gestrichen: blau und knallrot und grün. Garten und Hof sind von einer hohen Mauer umgeben und zu sehen gibt es nur diese Steinmauer. Der Hahn im Hof war nur zu hören. Der Tag verging auch ohne spektakuläre Aktivitäten.


 

Das ist der Text in der Fusszeile.