Nordkapp Segeln 2008

Logbuch von Kristiansund nach Sandnessjøen 

(07.06.2008 - 20.06.2008)

In unserer Ankerbucht Lya konnten wir zuschauen, wie das schlechte Wetter aufzieht. 07.06.2008, Kristiansund - Ankerbucht Lya (Hitra), 28.1 sm.
Wetter: Zuerst NW 2bf, später 1bf, am Abend SW 3-4bf, warm und sonnig, am Abend Aufzug von Wolken (Front).

Nach dem Aufstehen mussten wir Einkaufen, das Schiff reinigen, Internet updaten und vor allem auch Steve verabschieden.
Gegen 12 Uhr verliessen wir auch den Gästehafen und segelten wieder zu den Schären von Tustna (wo wir am Vorabend übernachteten), diesmal aber weiter nach Norden durch sehr enge Passagen, an Ringholmen vorbei zum Beginn des Trondheimsleia, ein sehr langer Sund, der fast bis nach Trondheim führt. An der Südwestecke der Insel Hitra gibt es eine kleine Bucht bei Lya, die wir ansteuerten. Dabei wurden wir überrascht von den Wolken, die sehr schnell von Südwesten aufzogen – einerseits hohe Wolken wie bei einem Gewitter, andererseits tiefe Wolken wie Nebelfelder über dem Meer.
In unserer Ankerbucht aber waren wir gut versteckt, der im Wetterbericht angekündigte Westwind wurde gut abgewehrt. Bald aber verschwand auch hier die Sonne hinter den tiefen Wolken.

Links für weitere Informationen:
www.visitkristiansund.com/ www.kystmuseet.no www.trondelagskysten.no

Es regnet, Wassertropfen auf dem Kompass. 08.06.2008, Lya - Brekstad (Ørland), 44.7 sm.
Wetter: Nur wenig Sonne, meist bedeckt, am Nachmittag Regen, sehr wenig Wind, meist aus West. Später Sturm

Wir wussten, dass es heute sehr weit sein würde, wir standen früh auf und segelten bald nur mit der Genua, später nur mit dem Blister auf sehr räumlichen Kursen gegen Osten. Doch bald hatte es einfach zu wenig Wind. Erst viel später konnten wir das Vorsegel wieder setzen, aber auch dann mussten wir den Wind richtig suchen. Mit diesen schwachen Winden hatten wir nicht gerechnet, so mussten wir doch sehr viel unter Motor unserem Ziel entgegenfahren.
Trotzdem reichte es nicht, vor dem angekündigten Regen den Hafen zu erreichen. Bei fast keinem Wind und tüchtigem Regen erreichten wir dann den Fährhafen Brekstad auf Fosen (etwa 30 Meilen vor Trondheim), wo es auch eine Marina und einen Gästesteg hat. Kurz nachdem wir das Schiff in einer Box der Schwimmsteganlage festgemacht hatten, begann es zu stürmen (bis 28 kn Wind) und zu schütten. Obwohl wir sehr nass wurden, waren wir froh, hier und nicht in einer Ankerbucht zu liegen.

Tonis Arbeitsplatz im Cockpit, draussen regnet es, in der 09.06.2008, Brekstad - Brekstad, 0 sm.
Wetter: Regen, nachts und vormittags immer noch Sturm, später Regen mit weniger Wind.

In der Nacht schüttelte es uns teilweise tüchtig, die Böen kamen genau von der Seite. So blieben wir heute lange liegen und machten unseren Pausetag hier in Brekstad, die kleine Hafenstadt der grossen Halbinsel Fosen.
Endlich die Bilder der vorletzten Etappe aufzubereiten und auch bereitzustellen, war ein vordringliches Ziel von heute. Aber auch die Etappe bis nach Rørvik vorzubereiten, war wichtig. Im Internet (im nahen Hotel) sahen wir auf der Wetterkarte auch, warum es nun so nass wurde: Ein Tief 990 liegt zentral über Norwegen und wird sich auch nicht so schnell wieder fortbewegen, auch die nächsten Tage müssen wir mit Regen und starken Winden aus nördlichen Richtungen rechnen. Vielleicht machen wir nun nur noch kleinere Etappen, bis die Sonne wieder scheint (wir sind verwöhnt...).

Links für weitere Informationen:
www.fosen.net/ www.orland.kommune.no/sitepageview.aspx?sitePageID=2327

Elisabeth steuert den Seelöwen bei Starkregen und heftigem Wind. 10.06.2008, Brekstad - Brekstad, 14.4 sm.
Wetter: Vorwiegend Regen, W4-5 mit Spitzen 7bf.

Am Morgen schüttete es, was es konnte: wir blieben gleich im Schlafsack. Erst viel später machten wir uns bereit, nachdem wir den Wetterbericht nochmals genau studiert hatten. Kaum bereit, kam unser Stegnachbar zu uns und berichtete von einer Sturmwarnung auf dem Navtex für die Gegend, wo wir hinsegeln wollten. So tranken wir halt noch einen Kaffee und schwatzten miteinander.
Auf Grund des aktuellen und genauen Wetterberichts (vom WLAN des Hotels nebenan) schien es mir machbar, bis zum nächsten Hafen zu fahren, v.a. da günstiger Nordwestwind mit etwa 4bf angesagt war. Doch kaum aus dem Hafen zeigte der Windanzeiger 5bf aus West, und wir setzen das erste Reff. Da wir zugleich noch auflaufender Tidenstrom hatten, mussten wir hart am Wind mehrere Male aufkreuzen, und am Schluss zeigte der Windanzeiger 28kn SW-Wind mit Böen 30kn. Vielleicht sind wir doch etwas zu nahe an der Front? Wir beschlossen, statt nochmals zu reffen besser umzukehren und wieder in den bekannten Hafen zurück zu segeln. Denn zum starken Wind kam nun auch der kräftige Regen hinzu.
Im Hafen angelangt wehte ein laues Lüftchen und die Sonne schien vom blauen Himmel. Aber im Laufe des Nachmittags gab es immer wieder harte Winde und heftige und längere Regenschauer. Die Umkehr war sicher richtig. Gemäss Wetterkarte steckten wir mitten im Kern eines Tiefs 995, das aber einen Trog bildete, der bis nach Schweden reichte. Und die Front dieses Tiefs hat sich schon so weit um das Tief gedreht, dass sie nach NW wegführte, weiterdrehte und wahrscheinlich südlich von uns durchläuft. Morgen sollten wir in der Okklusion stecken, wohl immer noch feucht, aber nicht mehr stürmisch?

Links für weitere Informationen:
www.kysthotell.no

Wunderschönes Segeln bei optimalem Wind. 11.06.2008, Brekstad - Stokksund Revsnes, 43.7 sm.
Wetter: Vorwiegend schön, NW3-4bf mit Strecken 5bf.

Nach dem gestrigen Regentag freute es uns, die Sonne zu sehen. Zu Beginn hatten wir allerdings nur sehr schwachen SW-Wind, und erst noch genau gegenan. So fuhren wir ein Weilchen unter Motor auf der Route, wo wir am Vortag gegen Wind und Regen kämpften. Aber nachher kam der angekündigte NW-Wind. Wunderschönes Segeln mit 3, 4 und 5 bf, nur wenige notwendige Wenden, sonnig, keine hohen Wellen, was will des Seglers Herz noch mehr?
Der Wind blies so günstig für uns, dass wir fast immer Halbwind oder Amwind-Kurse fahren konnten, später im ersten Reff, aber es reichte immer schön durch alle Passagen hindurch, von einem Leuchtfeuer zum nächsten. Das hier ist auch der Weg der Hurtigrute, aber heute sahen wir keines der Schiffe. Dank dem günstigen Wind kamen wir schnell voran, einerseits weiter als gedacht, andererseits erreichten wir relativ früh den Zielhafen, eine kleine hübsche Marina in einer Bucht bei Stokksund mit aller notwendigen Infrastruktur (endlich wieder mal duschen!).
Zur besonderen Ueberraschung kam dann die Segelyacht "Bamsen" neben uns an den Steg. Das ist die HR62 von Herrn Rassy (senior) persönlich, er ist offensichtlich auf dem gleichen Trip wie wir, nur etwas luxuriöser (sie sind zu dritt auf dem riesigen Schiff). Es ist noch eindrücklich zu sehen, wie klein der Seelöwe eigentlich ist (wenn er neben einem grossen Segelschiff steht).

Links für weitere Informationen:
www.stoksundferie.com/ www.aquarius-marina.com

Genügend Wind, aber Regen. Wir werden von diesem schönen Norweger überholt. 12.06.2008, Stokksund - Vingsand, 26.3 sm.
Wetter: Meistens Regen, NW 4bf. zwischendurch 5-6bf.

Das Aufstehen macht schon Mühe, wenn es draussen regnet. Aber bei der Abfahrt ist es dann hell und trocken.
Sobald wir aus dem engen Stokksundet raus kamen, gab es dann auch Wind, recht starker Wind aus der richtigen Richtung. Mit halbem Wind, manchmal am Wind, kurvten wir um die Inseln und Leuchttürme, immer schön auf der Schifffahrtsstrasse und neben den Untiefen und Schären. Häufig regnete es, zum Glück gab es auch einige trockene Augenblicke mit Aussicht auf die gebirgige Küste und auf die Schären.
Bei diesen relativ guten Verhältnissen überlegten wir uns, ob wir die über 40 Seemeilen bis nach Rörvik, zum grösseren Teil übers offene Meer, nicht auch gleich anhängen wollen. Aber mit der Hoffnung auf morgiges wärmeres Wetter und vielleicht Wind noch mehr aus West steuerten wir den kleinen Fischerhafen Vingsand an, wo wir ausnahmsweise sehr früh ankamen (kein Aufkreuzen, schnelle Winde) und dann auch wieder einmal das Nichtstun genossen (auch wenn es kalt ist).

Links für weitere Informationen:
www.vingsand.no

Zwei der vielen Wale, die wir hier in der Folda gesehen haben. 13.06.2008, Vingsand - Rørvik, 42.1 sm.
Wetter: Am Morgen noch Regen, später bewölkt, am Nachmittag sonnig, Wind 1bf aus NE, am Abend NE 2-3bf.

Heute stand die Ueberquerung der Folda an, wo die Atlantikwellen ungehindert reinkommen. Die Ueberquerung ging ziemlich rund. Nach dem Leuchtturm Buholmråsa schaukelte es zwar tüchtig, die Wellen waren ca. 3 m hoch, aber lang. Den grössten Teil der Strecke mussten wir motoren, deshalb war die Schauklerei auch besonders unangenehm.
Sobald der Windanzeiger mehr als 6 kn Wind anzeigte, setzten wir die Segel. Und kaum waren wir am Segeln, trafen wir ein ganzes Rudel Wale an. Wahrscheinlich waren es Orcas, einige zeigten den weissen Bauch. Es ist schon faszinierend, so grosse "Fische" neben dem Boot zu haben (ca. 6 m, also markant grösser als Mittelmeerdelphine). Wir konnten den Walen lange zuschauen, wie sie aus dem Wasser sprangen oder auch nur den Kopf raushielten, aber lustig war v.a. auch das laute Atmen.
Vor Rörvik nutzten wir den Wind und kreuzten den engen Sund hinauf bis kurz vor der Brücke. Im Gästehafen fanden wir problemlos einen Platz. Nach dem Einkaufen und dem Internetupdate gibt es nächstens Znacht: Rösti, und für Elisabeth wieder Fisch (sie war wieder erfolgreich und der Dorsch so gross, dass er gar nicht in die vorhandene Pfanne passt und es für zwei Mahlzeiten reicht).
Und mittlerweile haben wir draussen wolkenlosen Himmel und noch bis 23 Uhr Sonne. Aber für den Besuch des Museums reichte es nicht, das werden wir bei der südgehenden Fahrt nachholen.

Links für weitere Informationen:
www.seterportalen.no/fyret.htm www.norveg.org

Schöner Segeltag mit schöner Landschaft, die sich immer wieder ändert, je nach Beleuchtung und Wolken. 14.06.2008, Rørvik - Vennesund, 38.5 sm.
Wetter: Bewölkt; meist NE und N, zuerst 2 bf, später 4bf.

Nach langem Ausschlafen, Boot putzen und die weitere Etappe vorbereiten liefen wir erst kurz vor Mittag aus mit dem Ziel, nicht zu lange unterwegs zu sein und in einer Ankerbucht zu übernachten. Der Wind kommt wie immer aus der Richtung, wo wir hinwollen, aber heute hatten wir irgendwie Glück mit den Winddrehern, es gab gar nicht so viele Wenden.
Es war den ganzen Tag eigentlich schön d.h. zu 3/4 bewölkt und trocken. Die Landschaft und die Wolkenbilder veränderten sich fortlaufend, es war spannend zu erleben, wie 5 Minuten später die Landschaft - etwas anders beleuchtet und beschattet - ganz anders aussah.
Am Abend frischte der Wind auf, und so suchten wir einen Hafenplatz statt einen Ankerplatz. Wir fuhren in die sehr enge Bucht von Vennesund (ist nun im Bezirk Helgeland) und fanden ganz zuhinterst einen Schwimmsteg für uns, gleich hinter der Fähre. Mit dem Spaziergang zum nahen Campingplatz kamen wir auch gerade zum Zieleinlauf eines Velorennens (um 22 Uhr, Preisverteilung um 23 Uhr, noch taghell). Wie schon häufig hörten wir beim Einschlafen den Kuckuck aus dem nahen Wald rufen.

Links für weitere Informationen:
www.vennesund.no

Blick aus dem Loch des Bergs Torghatten auf die Schäreninseln im Süden (von der Hurtigrute ist der Blick umgekehrt zum Loch im Berg hinauf). 15.06.2008, Vennesund - Møyhamna (Torghatten), 19.4 sm.
Wetter: schön (leicht bewölkt), E 1bf, später NE 2-3 und NW 2-3.

Nach einer frühen Abfahrt mussten wir leider recht lange unter Motor fahren, es hatte keinen Wind. Allerdings ist die Schärenlandschaft auch so faszinierend, vielleicht sogar noch besser zu beobachten, da der Autopilot steuert.
Im Torgfjorden machten wir den gleichen Umweg, wie ihn jeweils die Schiffe der Hurtigrute machen: Blick aus Südwest auf den Torghatten, so sieht man das Loch im Berg. Gleich anschliessend machten wir im allernächsten Gästehafen fest, um den Torghatten zu besteigen.
Die Wanderung führte zuerst etwa 3 km über die Strasse und dann auf einem gut ausgebauten Weg zum Loch von Nordosten her. Die Anzahl der Besuchenden ist auch recht gross, sogar heute noch ausserhalb der Saison hatte es recht viele Autos auf dem Parkplatz (heute ist Sonntag, auch recht viele Norweger waren hier). Die Aussicht ist schon imposant, von hier oben gesehen ist es vielleicht noch faszinierender als vom Schiff her gesehen. Den Abstieg führten wir gegen Süden durch, wir haben also den Berg durchquert. Aber gleich anschliessend fanden wir auch den Einstieg zum Bergweglein, das auf den Gipfel führte. Hier waren wir allein. Und die Aussicht vom Gipfel ist noch viel interessanter als nur vom Loch aus. Zuerst suchten wir eine Abstiegsmöglichkeit nach Westen, aber das Weglein verlor sich in der steilen Wand, so kehrten wir wieder um und benutzten den "Normalweg" für den Abstieg.
Obwohl wir nun eine Dusche richtig nötig gehabt hätten, beschlossen wir, hier bei diesem einfachen Gästesteg zu bleiben und erst morgen nach Brönnöysund weiterzufahren.

Links für weitere Informationen:
www.visithelgeland.com de.wikipedia.org/wiki/Torghatten

Eines der Hurtigrute-Schiffe. Hier läuft es gerade zwischen zwei Inseln in den Hafen von Brönnöysund ein und wird anschliessend das Loch im Berg Torghatten besuchen. 16.06.2008, Møyhamna - Brønnøysund, 5.5 sm.
Wetter: Regnerisch mit Sonne.

Fahrt unter Motor nach Brønnøysund und hier Pause gemacht (Waschtag, Aufräumen, Vorbereiten, Bilder aufbereiten, etc.). Morgen gehts wahrscheinlich weiter nach Vega, dem UNESCO-Welterbe hier in der Nähe.
Uebrigens, am Hafen hat es einen Wegweiser nach Süden (Kapp Lindesnes) und Norden (Nordkapp), beide mit 840 km angeschrieben. Somit haben wir die Hälfte der norwegischen Küste hinter uns oder anders gesagt einen Viertel von Norwegen (wir müssen ja wieder nach Süden zurück).
Heute gabs ein SMS aus Sizilien: 40 Grad "warm" - wir möchten nicht tauschen, auch wenn wir den Faserpelz fast immer angezogen haben.

Links für weitere Informationen:
www.visithelgeland.com www.bronnoy.kommune.no

Besuch im Museum des Unesco-Welterbe Vega: Eiderenten bilden das Zentrum der Kultur hier im Inselarchipel von Vega. 17.06.2008, Brønnøysund - Kirkøy (Vega), 21.9 sm.
Wetter: Meist SW 2-3bf, am Morgen bedeckt, später sonnig.

Am Morgen war es zuerst noch unfreundlich, bald aber gab es leichten Wind und die Wolken lockerten sich auf. Anstatt am Fährenhafen anzulegen, beschlossen wir, durch die Schären über einen recht komplizierten und markierten "Pfad" zum Hafen am Nordrand von Vega - das Tor zum Welterbe - zu fahren. Hier waren wir nun das einzige Segelboot und auch das einzige Gastboot, und wir fanden auch einen Ponton, um das Schiff festzumachen. Dieser Steg gehört zu einer Rorbu-Feriensiedlung.
Mit einem Spaziergang ans andere Ende der Bucht kamen wir zum Museum "E-Huset", wo die ganze Kultur über das Zusammenleben der Menschen mit den Eiderenten, die Daunengewinnung und Enteneier vorgestellt wurde. Das Museum war effektiv eine alte Fischerhütte. Unten am Eingang war neben der Kasse ein kleiner Souvenierladen, und der obere Stock dieser Fischerhütte zeigte in einigen - sehr schön gemachten Postern und Szenen - die Kultur und das Leben der Menschen mit den Enten auf. Und es gibt ein Kino - 10 Plätze auf Holzstühlen, die Videoprojektion stammt aus dem letzten Jahrhundert.
Es gibt offensichtliche Beweise, dass schon in der Steinzeit die damaligen Menschen die Enten als "Haustiere" pflegten, auch die Wikinger exportierten Daunen und Enteneier. Die Inseln und Schären, wo die Enten heute noch leben und gehütet werden, sind aber gerade gesperrt, da Brutzeit der Enten ist.

Links für weitere Informationen:
www.verdensarvvega.no whc.unesco.org/en/list/1143 www.visitvega.no

Solche Pfosten weisen uns den Weg durchs Schärenlabyrinth, meistens besetzt durch eine Möve. 18.06.2008, Kirkøy (Vega), - Ankerbucht Sør-/Halsfjord, 25.4 sm.
Wetter: Bedeckt, meistens N 3bf, am Schluss ohne Wind, zwischendurch und am Abend Regenschauer.

Nach sehr spätem Aufstehen (draussen wars grau und trüb) fuhren wir wieder durch die Schären auf der recht gut markierten Route von Vega weg. Schon bald konnten wir auch die Segel setzen - das ist besonders faszinierend, wenn man lautlos um die vielen Steine kurven kann. Besonders gut ist es, wenn der Wind gerade so weht, dass man keine einzige Wende machen muss. Und so war es gerade den ganzen Tag, 2/3 der Strecke konnten wir segeln (ohne Wende), den übrigen Teil hatte es zu wenig oder keinen Wind. Unterwegs - gerade nach dem Segelbergen - fischte sich Elisabeth nochmals einen Köhler (hier heisst der Fisch "Sei").
Für die Nacht haben wir uns eine Ankerbucht ausgesucht, wieder einmal in den Bergen und nicht in einem Fischerdorf. Die Bucht war kompliziert zu erreichen, denn die Karte zeigte den Stand von 1890(!), nur gerade ergänzt durch die wenigen Seezeichen. Mit sorgfältiger Beobachtung des Tiefenmessers und des GPS zusammen mit der Karte fanden wir den Weg in die hinterste Bucht. Allerdings hielt der Anker nicht, man spürte, wie er einfach über die glatten Steinplatten schleifte. Beim zweiten Versuch (nach 25m Ankerkette von Hand einholen!) hielt er an einem anderen Ort gut. Kaum waren wir richtig bereit, begann es zu regnen und starke Fallböen führte dazu, dass unser Schiff herumtanzte und den Anker stark belastete und testete. Nach dem Durchgang dieser Böen wollte Elisabeth nochmals fischen - eigentlich wäre mal ein Lachs fällig - und zog zwei Makrelen gleichzeitig heraus (die Leine hat 4 Haken).

Segeln im Alstenfjorden, im Hintergrund die 'Sieben Schwestern'. 19.06.2008, Ankerbucht Sør-/Halsfjord - Sandnessjøen, 40.5 sm.
Wetter: Anfangs bedeckt und SW1-2bf, später sonnig und N2-3, später NE 4bf.

Nachdem wir uns wieder sorgfältig den Weg aus der Ankerbucht gesucht hatten, konnten wir die Segel setzen, zuerst zwar nur mit wenig Wind, später aber gabs rassiges Segeln mit 4 bf Wind, jeweils hart am Wind (18 Wenden zählten wir nachträglich aus den Aufzeichnungen des GPS) - das Ganze bei sonnigem Wetter und herrlicher Landschaft.
Erst kurz vor dem Hafen des lokalen Bootsclubs bargen wir die Segel. Der Hafen liegt nicht gerade zentral, dafür ist es schön ruhig, und trotzdem ist alle notwendige Infrastruktur vorhanden. Mit einem kleinen Spaziergang erkundeten wir den Weg ins Zentrum und machten die notwendigsten Einkäufe.
Eigentlich sind wir einen Tag zu früh hier an diesem Etappenort angekommen, aber der Wetterbericht für morgen verspricht recht viel Regen - ideal zum Pausieren. Allerdings das Museum des berühmten norwegischen Dichters Petter Dass liessen wir links liegen, siehe den Link unten.

Links für weitere Informationen:
www.helgelandskysten.com www.petterdass.no/ipub/pages/in_english.php

Blick vom Schiff in der Marina unter den Wolken durch nach Norden: manchmal regnete es. 20.06.2008, Sandnessjøen - Sandnessjøen, 0 sm.
Wetter: Regnerisch, zwischendurch mit Sonne.

Nach langem Ausschlafen konnte ich noch den Etappenbericht bzw. die entsprechenden Bilder der Etappe von Bergen nach Kristiansund aufs Internet laden und abschliessen. Die Zeit nutzten wir auch, um gemütlich einzukaufen und das Boot innen zu reinigen (aussen wurde es durch die Regengüsse gründlich geputzt). Einer der Roller des Genua-Holepunktschlittens versuchte ich zu reparieren und hoffte, dass nicht bei der ersten Wende alles wieder kaputt geht. Am Abend - vor der Dusche - reichte es für ein gemütliches Jogging während einer Regenpause. Für die vorgesehene Besteigung einer der Sieben Schwestern reichte es nicht, das Wetter spielte hier nicht mit. Also: bei der südgehenden Fahrt probieren, die Karte haben wir bereits erhalten.

Links für weitere Informationen:
www.helgelandskysten.com www.alstahaug.kommune.no/ www.reuber-norwegen.de/FramesRv17SyvSoestre.html

 

zur Diaschau dieser Etappe
 
weitere Links: www.visitnorway.com/ www.visitkristiansund.com/ www.trondelagskysten.no www.fosen.net/ www.vennesund.no www.visithelgeland.com www.visitvega.no www.helgelandskysten.com

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