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Etappenlog Atlantik/Karibik 2016/17

Logbuch Etappe 17:
Atlantik 2016, Kapverden

von Palmeira, Sal, Cabo Verde nach Mindelo 

(18.11.2016 - 30.11.2016), Anzahl Tageseinträge: 13

Aufenthalt auf Kapverden. Zuerst noch auf der Insel Sal, später auf weiteren Inseln, und Mindelo. Dort gibt es wieder einige Tage Pause vor der nächsten grossen Etappe.


regnerisch und trüb, die Aussicht vom Boot über die Ankerbucht Richtung Palmeira

Palmeira, Sal, Cabo Verde - Palmeira, Sal, Cabo Verde, 0 sm.

Wetter: Grau, trüb, Regen und warm.

Regen auf Cabo Verde

Heute war es bewölkt und es regnete immer wieder etwas. Aber es war warm wie immer. Am Vormittag musste geputzt und aufgeräumt werden. Toni widmete sich den Fotos der früheren Etappen, die er aussortieren musste, ich hatte auch immer etwas zu tun und am Nachmittag war Zeit zum Stricken und Lesen.
Jey kam noch für einen Kaffee und einen Schwatz vorbei (und holte auch unseren Garbage ab) und so verging der Tag. Am Abend verlegten wir auf Wunsch von Jey das Boot näher an den Strand.
Die Solarpaneele machten natürlich heute nicht so viel Strom. Nach dem Kochen am Abend war auch die Gasflasche leer, zum ersten Mal auf unserer Reise musste sie gewechselt werden, zum Gück hier und nicht unterwegs bei Wind und Welle.
Der grosse Dreimaster «Salomon» mit Schweizer Flagge, den wir in Sta. Maria sahen, ankert jetzt vor dem Hafen.
Wir waren heute nicht an Land, aber «Nichtstun» war es auch nicht.


Der zentrale Brunnen mitten im Dorf Palmeira auf Sal, Cabo Verde

Palmeira, Sal, Cabo Verde - Palmeira, Sal, Cabo Verde, 0 sm.

Wetter: warm und feucht, ab und zu Regen, schwacher NE.

Palmeira, Dorf mit Zukunft?

Nach dem Ausschlafen und vor dem gemütlichem Zmorgenessen musste Elisabeth noch die Regina retten. Eines der Ankerbällchen hatte sich im Ruder verheddert und verhinderte so das Schwojen, nachdem der Wind wieder gedreht hatte. Wir standen als einziges Boot verkehrt im Wind. Mit einem kurzen Bad bei der Leiter konnte die Lage aber einfach korrigiert werden. Beim Zmorgen standen wir wieder richtig im Wind.
Mit dem Dinghi fuhren wir ans Land und Elisabeth versuchte in den beiden kleinen Mini-Market das zu kaufen, was wir noch für die nächste Woche benötigen. Mit dem Einkaufen erledigten wir auch gleich das Ausklarieren bei der Polizei, denn morgen wollen wir mal die Insel wechseln. Allerdings werden wir dazu eine Nachtfahrt brauchen. Im Laufe des Montags werden wir auf der Insel San Nicolao ankommen.
Und einen kleinen Spaziergang durchs Dorf konnten wir so auch gleich unternehmen. Es sind riesige Gegensätze vorhanden. Einerseits die jungen Fischer, die mit ihren alten Motor- und Ruderbooten auf dem Meer ihre Beute holen und dann am Quai untereinander verteilen, andererseits die Mole, wo ein moderner Containerfrachter seine Ladung für Sal entlädt. Einerseits: Die für Sal einzige Industrie- und Hafenanlagen, die wie überall auf der Welt gleich aussehen und mit Mauern und Zäunen und einer Ueberwachung gesichert ist, und mit Sattelschlepper werden die Container weiter spediert oder in den Hallen verarbeitet, die Hafenarbeiter tragen Leuchtweste und Helm. Auch eine neue Fischfabrik steht in Hafennähe. Andererseits: Ein Brunnenhaus, zentral mitten im Dorf, Treffpunkt für alle Wasserbehälter des Dorfes (auch für uns, wenn wir Wasser benötigt hätten), und viele einstöckige sorgfältig farbig bemalte Häuser, wo der zweite Stock nur teilweise oder im Rohbau vorhanden ist. Einerseits: Eine Frau verkauft SIM-Karten fürs Handy und ist auch gleich die Papeterie und das Copycenter des Dorfes, andererseits der Wäschesalon des Dorfes mit einem Holzofen auf dem Trottoir und der Wäscheleine quer darüber. Kindergarten und Schulhaus mit hellblau uniformierten Kindern, und viele junge Männer, die einfach herumstehen. Und zwischendurch wir, die Touristen mit dem Segelboot oder die Touristen von TUI, die von ihrem Hotel einen Ausflug zum Hafen organisiert erhielten.
Vielleicht schaffen es die Leute, ihre afrikanische Kultur («no stress») zu behalten und doch an der modernen Weltgesellschaft (spezialisierte Arbeit, Geld, Konsum) teilnehmen zu können. Es gibt einige Leute, die den Spagat schaffen (wie z.B. Jey, der unermüdlich überall helfen will und kann, und so auch Ziegenkäse von seiner Mutter an die Yachties verkaufen kann und mit uns eine gute und kritisch geführte Inselrundfahrt machte).


Der Hafen von Palmeira auf Sal besteht vor allem aus diesem modernen Wellenbrecher mit Quai für die Frachter/Tanker, die Segler liegen in der Bucht unter Anker, je nach Wellen / Wind gut geschützt.

Palmeira, Sal, Cabo Verde - auf See, sm.

Wetter: grau, bedeckt, 26°, ENE 5-6.

kurzer Nachttörn

Am Vormittag machten wir das Boot parat zum Ablegen. Dann kam Jey vorbei und meinte, heute sei es nicht gut, um nach São Nicolau zu segeln, morgen wäre es besser, es sei hier nicht so wie in Europa. Er verunsicherte uns. Der Wind blies auch hier mit über 20 Knoten und eigentlich hatten wir Palmeira gesehen. Um 16 Uhr entschieden wir uns und nahmen den Anker hoch. Für Morgen war wieder weniger Wind angesagt und wer weiss, vielleicht zu wenig Wind um zu segeln? Wir setzten nur die Genua im Reff 2 bei 5 bf und kamen schnell voran. Vor uns, am Horizont konnte man ein Licht sehen, als es dunkel wurde, vielleicht die Anima, die 2 Stunden vor uns abgelegt hatte? Die Nacht war stockfinster, ich schaltete den Radar ein, man kann ja nie wissen!
Das Meeresleuchten war zu sehen, kaum ein Stern war zu sehen. Die Luft ist mit viel Sand angereichert und entsprechend ist es dunstig. Nach Mitternacht ging dann der Mond auf, vielmehr der Rest vom abnehmenden Mond, aber die Sicht war wesentlich besser.


Das Städtchen Tarrafal auf São Nicolau. Die Schlucht dahinter ist wie ein Kanal für die Fallwinde am Ankerplatz davor.

auf See - Tarrafal, São Nicolau, 106 sm.

Wetter: grau, NE5-6, Böen mehr als 7.

Fallböen am Ankerplatz

Als wir in der Morgendämmerung um das Kap im Süden der Insel São Nicolau fuhren, donnerten die Fallböen mit bis zu 7 bf auf uns. Aber um 9.45 Uhr war der Anker fest im Hafen Tarrafal, wo schon mehrere Boote lagen. Aber auch hier gab es ungeheuerliche Fallböen, die Regina zum Tanzen brachten.
Wir ruhten noch aus, zu viert war die Nachtwache bequemer gewesen. Den Tag verbrachten wir auf dem Boot, anfangs war uns der Wind zu stark, die Schaumkronen schreckten uns ab und später waren wir einfach zu faul, um noch das Dinghi zu wassern und an Land zu fahren.
Am Nachmittag wollte der Skipper das Boot nochmals verlegen, etwas näher zum Land und weg vom Nachbarschiff, also wurde nochmals ein Ankermanöver gefahren. Die Böen kamen immer wieder und hämmerten auf unser Boot.


Ankern an der SW-Küste der sympathisch grünen Insel Sta. Luzia

Tarrafal, São Nicolau - Sta. Luzia, Anker Tostão, 34 sm.

Wetter: bedeckt, NE6, beim Ankern etwa NE4.

Ankern im Naturschutzgebiet

Die Nacht war eher unruhig mit diesen Fallböen, Toni zog in den Salon, weil es dort etwas weniger schauklig war. Wir waren früh fertig und nahmen um 8 Uhr den Anker hoch. Mehrere andere Boote waren auch schon am Abfahren.
Der Wind war stark und blies mit 5-6 bf und so waren wir schon am frühen Nachmittag in der nächsten Ankerbucht auf der nächsten Insel Santa Luzia. Diese Insel ist unbewohnt und gehört zu einem Naturschutzgebiet, wo der Zugang eigentlich verboten wäre, allerdings campierten einige Fischer am Strand. Es waren auch hier schon einige Segelboote am Ankern und nach uns kamen auch noch mehrere. An den Strand für einen Landspaziergang (oder eine Bergtour, die würde sich hier aufdrängen) fuhren wir nicht, es hatte Steine, sichtbare und auch solche unter Wasser. Dazu war die Dünung stark. Aber die Insel war sympathisch sehr grün und mit einigen Bergen darauf. Wir verbrachten den Nachmittag auf dem Boot. Abends verkauften die Fischer ihre Fische, aber ich hatte keine Lust auf so ein Ungetüm von Fisch mit spitzigen Flossen.


Die imposante Bergkulisse auf der Anfahrt zu Mindelo zwischen den beiden Inseln São Vicente und Santo Antão

Sta. Luzia, Anker - Mindelo, 25 sm.

Wetter: grau, NE2, später NE1, am Abend Regen.

Vom Inselanker zur Stadtmarina

Nach langer Zeit wieder einmal an einem Steg festgemacht. Wir sind nun in Mindelo auf der Insel São Vicente, die Grossstadt von Cabo Verde, angekommen.
Am Morgen schwamm ich vor der Insel zum Anker, der im teils felsigen Grund auf der Seite lag, aber gut gehalten hatte. Die Nacht war auch ruhiger gewesen als die letzte.
Der Himmel war, wie schon die letzten Tage bedeckt und der Wind kam von Osten und wurde immer schwächer, die hohen Wolken zogen gar von Süden nach Norden. So musste zwischendurch der Motor eingeschaltet werden, was auch gut für die Batterien war, denn die Solarpaneele sind nur bei Sonnenschein wirklich effizient. Heute liessen wir den Wassermacher fast 3,5 Stunden (ergibt 200 ltr.) laufen und so ist unser Tank wieder gut gefüllt.
Die Marina Mindelo ist gut besetzt, besonders viele Ankerlieger sind auch ausserhalb der Marina im Hafenumfeld. Aber bevor wir an unseren Platz begleitet wurden, füllten wir den Dieseltank noch vollständig. Kaum waren wir festgemacht (wir hatten vier Helfer zum Festmachen, so ist es herrlich und bequem, rückwärts zu parkieren), der Bug an einer Boje, Heck am Schwimmsteg, fing es an zu regnen. Der Regen ist auch uns willkommen, weil Regina überall von Salz und Sand klebt und eher grau als weiss ist.
Nach der Aufnahme im Marinebüro spazierten im Regen noch ins Städtchen, um frischen Salat und Tomaten zu kaufen. Die Strasse am Hafen entlang wirkt sehr städtisch, mit chicen Geschäften und Bars. Eine Strasse weiter hinten wirkt alles wieder ärmlich und afrikanisch. Allerdings so arm wie Palmeira wirkt die Stadt nicht.
Wir genossen die Dusche, die erste in einem Hafen seit Tenerife, auch wenn das Wasser nicht warm war.


Elisabeth kauft in der Fischhalle ein Stück Tuna, vor kurzem erst gebracht und ausgenommen

Mindelo - Mindelo, 0 sm.

Wetter: bewölkt, manchmal Sonne, sehr warm, wenig Wind.

Stadt und Marina

Hervorragende Nacht, richtig mal wieder durchgeschlafen, ohne Rütteln wegen Sturmböen oder dem Gerassel der Ankerkette auf dem Felsboden. Die Sonne schien schon ins Schiff, als wir aufstanden.
Der erste Job war das Einklarieren auf dieser Insel, eigentlich kein Problem. Wenn man das Büro findet und nicht hinter einer Warteschlange anstehen muss. Als wir drankamen, war das Einklarieren schnell und einfach gemacht, die Beamten sind freundlich und hilfsbereit.
Mit einem ausgiebigen Spaziergang durch die sehr lebendige Stadt lernten wir die bekannten und wichtigsten Orte kennen. Auf dem Markt deckte sich Elisabeth mit Früchten und Gemüse ein, und in der Fischhalle kaufte sie sich ein Stück Tuna. Am Nachmittag brachte ich den Windpilot wieder in Form (mit Zusatzwerkzeug von Martin, dem Skipper der Anima), Elisabeth wusch Regina von Sand und Salz frei.
Und kurz vor vier machten wir nochmals einen Spaziergang in die Stadt, diesmal beladen mit der leeren Gasflasche. Aber: wir waren etwas zu spät, die Leute der Refill-Anlage waren gerade daran, Feierabend zu machen. Aber immerhin, die Flasche konnten wir stehen lassen, morgen um 9 Uhr können wir sie gefüllt wieder abholen. Wieder mit einem Spaziergang, diesmal durch andere Strassen, gelangten wir wieder zurück zur Marina.
Hier besichtigten wir noch die vielen Schiffe, die hier festgebunden waren. Neben fabrikneuen gibt es auch sehr alte Schiffe, neben einem 58-Fuss langen Segelschiff steht auch das 25-Fuss-Schiff Anima da, einige Katamarane, ein Trimaran, alle mit Ausrüstung für die grosse Fahrt. Es gibt sehr viele Franzosen (vor allem aus der Bretagne), wenige Deutsche, einen Amerikaner, einen Norweger, einen Belgier, erstaunlicherweise nur einen Engländer, ein Schiff von Polen, die Anima von Oesterreich und wir als einzige Schweizer.


Auf der Hauptstrasse von Mindelo, der Rua Lisboa

Mindelo - Mindelo, 0 sm.

Wetter: Grau, regnerisch, warm.

Regnerisches Cabo Verde

Nach dem rechtzeitig Aufstehen holten wir unsere gefüllte Gasflasche wieder ab. Das Bezahlen war nicht ganz so einfach, man konnte nicht in Euro, sondern nur in der einheimischen Währung zahlen, so musste ich zuerst noch einen Bancomaten suchen. Bevor wir weiter durch die Stadt wanderten, versorgten wir die schwere Gasflasche auf dem Schiff. Der nächste Spaziergang führte uns zu einem Fotokopierer und in die Markthalle, und später besuchten wir noch den heute ziemlich vereinsamten Badestrand der Stadt. Es regnete nämlich zwischendurch, es war grau und trüb, aber trotzdem warm.
Am Nachmittag war ich mit den Bildern der Etappe zwischen Baiona und Lagos beschäftigt bzw. mit einem ersten Durchgang der Selektion. Und Elisabeth suchte den Coiffeur auf und kam mit einem 3-Euro-günstigen Kurzhaarschnitt wieder zurück. Mit der Crew der Anima hatten wir grossen Datenaustausch: Bilder gegen ocpm-Karten, und Austausch von Hörbüchern und Tolinobüchern (für die vielen Nachtwachen über den Atlantik).
Nach dem (kalten) Duschen assen wir – unter dem Sonnendach (Bimini) geschützt vom Regen – unsere Spaghetti.
So war der Tag schnell wieder vorbei.


Live-Musik in der Pizzeria in Mindelo

Mindelo - Mindelo, 0 sm.

Wetter: regnerisch und grau.

Immer noch Regen

Wir nahmen es heute gemütlich, weil es nichts zu verpassen gab. Es regnete in der Nacht und auch tagsüber immer wieder. Dazwischen gab es auch trockene Phasen. Ausser zum Bäcker, wo ich das letzte Brot kaufte, bewegte ich mich kaum. Nachmittags war ich mit Stricken und Zusammennähen beschäftigt, Toni beschäftigte sich mit dem Iridium.
Den Abend verbrachten wir im Restaurant mit Livemusic, zwei Gitarristen, die dazu sangen und einem Trommler, sehr schön. Beim Zurückgehen zum Boot kamen wir noch bei drei anderen Restaurants mit Live-Musik vorbei.
Am Steg war emsiges Treiben: Wasserflaschen wurden angeschleppt, Tanks gefüllt, Proviant und Frischwaren gebunkert, grüne Bananen im Netz aufgehängt. Alles für die grosse Fahrt vorbereitet.
Ein Charterboot hatte Crewwechsel. Mehrere Segler legten ab, auch der Einhandsegler von gegenüber, der das grosse Segelboot für den Eigner über den Atlantik überführt. Die meisten warten aber noch auf den beständigen Passatwind.


Heute kein Bild gemacht, deshalb eines von früher: Mindelo, Hauptstrasse und Markt

Mindelo - Mindelo, 0 sm.

Wetter: sonnig und wenig Wind.

Heiss

Heute schien die Sonne und es wurde heiss. Toni war noch immer mit dem Iridium (Satellitentelefon) beschäftigt, es tut noch nicht so, wie er es wünscht. Ich nähte den Pulli fertig zusammen, jetzt fehlen nur noch die Bündchen. Dummerweise nähte ich einen Ärmel falsch herum und musste wieder auftrennen, was viel Zeit in Anspruch nahm. Es kamen wieder viele neue Segelboote in den Hafen, darunter auch einige vom ARC, die gar nicht hierher wollten. Wegen zu wenig Wind mussten sie viel motoren und kamen zum Tanken. Neben uns liegt ein Charterboot mit einer grossen lärmigen Crew. Langsam habe ich genug von diesem Hafen hier (z.B. kann man nur kalt duschen, was aber kein Problem ist bei dieser Hitze, der Wasserverbrauch wird von der Karte, die man bezahlt, direkt abgebucht, 10 Liter sind sehr schnell weg).
Ein ARC-Boot kam an unseren Steg. Die Crew füllte Wasser- und Dieseltank auf, entsorgte 8 Abfallsäcke, ging duschen und war natürlich auch am aktuellen Wetterbericht interessiert, den der Wetterverantwortliche bei uns am Computer anschauen konnte. Danach legten sie wieder ab.


In den Bergen von Santo Antão, Blick ins Tal von Xóxo.

Mindelo - Mindelo, 0 sm.

Wetter: in der Höhe angenehm kühl, sonst warm, trüb, Regentropfen.

Ausflug zur Insel Santo Antão

Wir standen früh auf, weil wir mit der 8 Uhr-Fähre zur Nachbarinsel hinüberwollten. Der Fähre war gut besetzt mit Touristen und Einheimischen.
Wir hatten eine Tour gebucht, alles inclusive: Fähre, Auto mit Fahrer/Tourguide und Mittagessen. Der Fahrer wartete schon auf uns. Diesmal fuhren wir komfortabler als auf Sal in einem kleinen Bus. Es ging auf einer gepflasterten Strasse, an der sie 15 Jahre gebaut haben, alles Handarbeit, auf 1500m hinauf. Die Luft war sehr angenehm kühl. Die Landschaft auf der SE-Seite der Insel war karg, kaum Pflanzen. Erst weit oben sahen wir vereinzelt etwas Landwirtschaft, und zuoberst über dem Nebelmeer steckte man in einer sehr grünen Wald-/Gebirgslandschaft, wie wir es in der Schweiz auch kennen. Wir wanderten um einen vulkanischen Krater, der sehr fruchtbar ist (ist auch sehr windgeschützt und es regnet hier häufig), dort wird Zuckerrohr, Mais und Gemüse angebaut, und auch einige wenige Kühe grasten dort.
Die Weiterfahrt ging durchs Gebirge, auf der schmalen Bsetzistein-Strasse durch beeindruckende und sehr steile Landschaft. Wir sahen Agaven, Bananenstauden, Maispflanzen und unzählige Terrassen, die angelegt worden waren, um überhaupt anpflanzen zu können, damit die Erde vom Regen nicht weggeschwemmt wird. Mittagessen gab es in einem Hotelrestaurant: Fleisch und Fisch, Kartoffeln, Süsskartoffeln und Gemüse und zum Dessert Papaya.
Die Rückfahrt zum Hafen Porto Novo führte über eine neue Strasse der Nord- und später Ostküste entlang, die geteert und nicht holprig war, durch fast unbesiedeltes Land (Felsenlandschaft, später trockene Lavafelder). Auf der Rückfahrt war die Fähre nicht mehr so voll.
Abends schwatzten wir mit anderen Seglern in der schwimmenden Hafenbar.


Wäschetransport zum Waschsalon in Mindelo

Mindelo - Mindelo, 0 sm.

Wetter: sonnig, sehr warm, etwas Wind aus NE.

Waschtag

Heute ging ich vor dem Frühstück frische Brötchen holen. Am Mittag ist das Brot in der Bäckerei immer schon fast ausverkauft. Es war schon am Morgen heiss, die Sonne schien vom strahlend blauen Himmel.
Danach packten wir die Ikeataschen auf den Rolli und rollten unsere schmutzige Wäsche zur Wäscherei, wo ich 1 ½ Stunden verbrachte. Heute war Hochbetrieb, alle Waschmaschinen waren besetzt und die Leute warteten. Weil die Sonne schien, hatten alle wohl die Wäsche auf heute verschoben. Dazwischen ging ich auf den Markt, um Salat zu kaufen.
Zurück auf dem Boot war es dann wirklich sehr heiss, alles trocknete gut und schnell, allerdings musste ich immer wieder umhängen (es hatte gar nicht alles zusammen Platz).
Toni plagte und ärgerte sich den ganzen Tag mit dem Iridium herum.
Einige Boote legten ab, u.a. auch unsere lärmigen Nachbarn, worüber wir nicht unglücklich waren.


Kathrin ist in der Marina Mindelo angekommen

Mindelo - Mindelo, 0 sm.

Wetter: schön und warm, etwas NE-Wind.

Atlantik-Vorbereitungen und Ankunft Kathrin

Am Morgen vor Sonnenaufgang war es angenehm kühl. Ich war früh wach und konnte auf dem Vordeck im Internet, das um diese Zeit noch nicht überlastet ist, im Tagi lesen. Zum Frühstück gabs wieder frische Brötchen. Der Vormittag verging mit Aufräumen, staubsaugen und den Duogen auseinandernehmen, um festzustellen, dass er im Moment unbrauchbar ist. Ersatzteile gibt es hier keine. Und ein letzter Versuch, das Iridium für Mail einzurichten, war erfolglos.
Am Mittag kam Kathrin an. Der Tag war wieder sonnig und heiss. Nachmittags gingen wir zusammen in die Stadt, zum Kopieren und auf den Markt, um ein Tuch als Schattenspender zu kaufen, denn am späten Nachmittag brennt die Sonne hier ins Cockpit.
Am Abend stellten wir fest, dass wir vergessen hatten, im Hafenbüro nachzuzahlen. Unsere Karte für die Türe und fürs Wasser war funktionsunfähig. Also gabs am Abend Katzenwäsche und keine Dusche. Wir liessen noch die Luft aus dem Dinghi und packten es ein und zurrten es auf dem Vorschiff fest. Am Abend gingen wir heute nicht an die Bar, wegen der Karte und auch weil wir müde waren. Toni programmierte die Route nach Barbados im Plotter, und die als Warnung gemeldete Meteo-Tonnen, die mitten im Atlantik festgemacht sind. Einige davon sind auf unserer Route, und in diese Bojen wollen wir nicht reinfahren.


 


Zu den Etappen der Abschnitte Atlantikküste 2016, Atlantikpassagen 2016, Karibik 2017, Atlantikpassagen 2017, Atlantikküste 2017.

 

Das ist der Text in der Fusszeile.