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Etappenlog Atlantik/Karibik 2016/17

Logbuch Etappe 29:
Karibik 2017, British Virgin Islands BVI

von auf See nach Gorda Sound, Bitter End 

(25.03.2017 - 25.04.2017), Anzahl Tageseinträge: 32

Die Inselgruppe British Virgin Islands ist wohl eines der schönsten Segelreviere der Welt. Allerdings war es sehr teuer hier, und es hat eine Unmenge von Segel- und Motorbooten, die meisten sind Charterboote. Wir besuchten fast alle Buchten und Inseln, auch Anegada, und die bekannten Touristen Highlights. Leider wurde im Herbst 2017 von einem Hurrikan fast alles zerstört.


Mit den ersten Sonnenstrahlen erreichen wir Virgin Corda der BVI

auf See - Gorda Sound Biras Creek, BVI, 78 sm.

Wetter: bedeckt, keine Sonne, SE5, ab und zu Regentropfen.

Die Insel Virgin Gorda

Am Morgen gegen 3 Uhr hatte der Wind auf SSE gedreht, die Passatbesegelung musste auf normales Raum-Wind-Segeln geändert werden, d.h. der Spibaum musste geborgen und der Kurs korrigiert werden. Also ging es gesichert mit dem Lifebelt auf das Vordeck, bis alles gemacht war und wir halsen konnten.
Vor 6 Uhr erreichten wir die Inseln, gerade als es hell wurde. Entlang von Korallenriffen und nahe bei der privaten Insel «Necker» von Charles Branson kamen wir zur engen aber markierten Einfahrt zum Gorda-Sound nördlich von Virgin Gorda. Schon von weitem hörten wir, wie überall in der Karibik, die freilebenden Hähne krähen.
Zuerst mussten wir einklarieren, der Zoll bei Gun Creek im Gorda-Sound war am Samstag nur bis Mittag offen. Aber wir waren ja früh genug hier. Wir ankerten hier, und das Dinghi kam ins Wasser und wir fuhren an den Steg. Die Formalitäten waren schnell erledigt. Wir fanden noch den einzigen Lebensmittelladen hier, er war gut ausgeschildert. Dort konnten wir fürs Wochenende einkaufen. Nach uns kamen noch 4 Segelboote hierher zum Einklarieren (einer davon mit Schweizer Flagge).
Danach ging es eine halbe Seemeile zur Robin Bay, wo wir ankerten. Die Fallböen waren aber so unangenehm und stark und der Wind sollte in der Nacht noch zunehmen, dass wir nach kurzem Überlegen den Anker wieder hoben und uns einen anderen Ort im Gorda Sound für die nächste Nacht suchten. Hier sind sehr viele Segelboote. Es gab aber in der Bucht Biras Creek nebenan noch freie Bojen. Wir schnappten uns eine und werden dort einen guten und ruhigen Platz für die Nacht haben.
Nach nur 3 Stunden Nachtschlaf brauchten wir eine Siesta. Heute zeigte sich die Sonne den ganzen Tag nicht, es regnete immer wieder, aber die Temperatur war trotzdem bei 27-28 Grad, was wir ohne Sonne nicht als sonderlich warm empfanden. Haben wir uns inzwischen daran gewöhnt?


Mangroven am Ufer, dahinter der Spazierweg zum Hotel Bitter End

Gorda Sound Biras Creek, BVI - Gorda Sound Leverick Bay, 2 sm.

Wetter: bewölkt, sehr warm,E4, später weniger.

Gorda Sound zum Geniessen

Lange Schlafen war heute angesagt. Es war auch sehr ruhig hier, keine Wellen, kein Verkehr, sanfter Wind, ganz sanftes Schaukeln. Auf drei Seiten hatten wir Mangrovenstauden und -bäume, gegen achtern waren noch einige andere Schiffe an Bojen festgemacht.
Wir tuckerten zum Steg zuhinterst in der Bucht und machten einen Spaziergang zur benachbarten Hotelanlage mit Marina. Hier hatten wir – neben einem starken Espresso – auch Wifi und so wieder mal Whatsapp-Kontakt mit zu Hause, auch wenn die Zeitverschiebung wegen der Sommerzeit in der Schweiz nun wieder 6 Stunden beträgt. Die kleine Wanderung führte uns auch an die offene Küste, wo dauernd brechende Wellen von Südost an den steinigen Strand prallten.
Nach einer längeren Im-Wasserpause beim Schiff verliessen wir den schönen Ort und segelten unter Genua etwa 2 Seemeilen weiter zu einer anderen Marina mit Hotelanlage, hier in Leverick Bay machten wir ebenfalls an einer Boje fest und schwojten den Nachmittag über gemütlich um unsere Boje, ohne Bedenken, den Nachbarlieger zu treffen. Dabei planten wir die Route für die nächsten paar Tage, gemäss Wetterbericht wird es aber eher flau sein, aber wenigstens mit Sonne.


ankernde Segelboote bei den Dog-Inseln BVI

Gorda Sound Leverick Bay - St. Thomas Bay, Spanish Town, 10 sm.

Wetter: schön (28°C), SE2.

Slalom um die Hunde-Inseln

Am Morgen fuhren wir ans Land, um die Dusche und das WC der Marina von Leverick zu nutzen (wenn wir schon eine teure Boje bezahlten). Ausser einem Restaurant/Hotel mit Internet, einer Tankstelle, eine Kleiderboutique, einem Fähranleger und einer Henne mit ihren Küken gab es aber nichts zu sehen. Zurück an Bord wurde das Dinghi auf dem Vorschiff festgezurrt und der Motor kam an den Heckkorb. Dann gab es noch Bootspflege, z. B. wurden wieder mal alle Wasserabläufe gespült.
Beim Segeln fühlten wir uns fast wie auf dem Zürisee oder auf dem IJsselmeer, es waren viele Boote unterwegs. Wir fuhren nur unter Genua und kamen auch mit nur 2 bf doch schnell vorwärts, denn es hatte kaum Wellen. Wir segelten durch die Inselwelt (die Inseln hiessen Seal Dog, West Dog, George Dog und Great Dog) und diese erinnerte an Norwegen. Nur dass hier Kakteen auf den Hügeln wachsen und die Temperatur eine andere ist.
Wir ankerten vor Spanish Town und dort war es so richtig heiss. Als das Dinhgi wieder gewassert war, fuhren wir zum Dinghisteg im Hafen. Dort wurden uns gleich 2 Dollar pro Person fürs Dinghiabstellen abgeknüpft.
Wir schwitzten sehr, beim Spaziergang durch die «Hauptstadt» Spanish Town von Virgin Gorda (Gemüse/Früchte einkaufen, Beschaffung einer SIM-Card für Daten bei Digicel). Hier gab es sogar einen Gemüsebauer: es wuchsen Tomaten, frisch gepflanzte bis zu Stauden mit roten Früchten, alle Reifestufen gleichzeitig. Auch sahen wir Auberginen und Peperonipflanzen. Ein längerer Halt im Restaurant musste wegen des Internets auch noch sein.
Dann kamen wir verschwitzt und müde wieder zurück. Natürlich brauchte es noch einen Schwumm. Auch hier, wie überall in der Karibik sind Wasserschildkröten zu sehen. Und wie in jeder Bucht gibt es Buchtenkino mit den Aktivitäten der Anderen.


In den Caves von The Baths auf Virgin Gorda, BVI

St. Thomas Bay, Spanish Town - Marina Cay, Anker, 5 sm.

Wetter: schön und heiss, wenig Wind aus SW.

Wasser in der Höhle

Wir standen heute früh auf, weil wir «the baths» besuchen wollten, die berühmten Felsen, Steine und Wasserhöhlen von Virgin Gorda. Die Kassiererin am Dinghisteg war so früh noch nicht da (aber sie kassierte, als wir zurückkamen).
Dann wanderten wir los. Erst hatten wir überlegt, mit den Velos zu fahren, aber für den kurzen Weg war uns das Veloaus- und einladen zu umständlich. So gingen wir zu fuss. Es gab sogar noch etwas Schatten auf der Strasse. Der Schulbus brachte die Schulkinder in ihrer Schuluniform zum Schulhaus.
Auch das Eintrittshäuschen bei den Sehenswürdigkeiten war noch nicht besetzt. So gingen wir einfach so zum Meer hinunter. Wir waren nicht die ersten. Auch ankerten schon viele Boote oder waren an den Nationalpark-Bojen festgemacht. Eigentlich durfte hier nicht übernachtet werden, aber vielleicht wussten es die Segler nicht…..
Vom Strand liefen wir den Trail zwischen und unter den Granitblöcken entlang, man musste sich bücken, teilweise war es sehr schmal und niedrig und eng und Toni stiess sich wieder mal den Kopf an! Teilweise ging es durchs Wasser und dann wieder die Holztreppe hinauf. Bei einer schrägen Platte hatte es ein Seil. Sehr eindrucksvoll und ein Abenteuerspielplatz für grössere Kinder. Das Schwimmen verschoben wir aber auf die Ankerbucht.
Nach einer langen Pause im Restaurant mit Buchtenblick und Internet machten wir uns auf den Rückweg. Der Skipper wollte mit dem Taxi zurückfahren, aber schliesslich gingen wir doch zu Fuss, obwohl es jetzt kurz vor Mittag ziemlich heiss war. Zurück auf dem Boot gabs ein warmes, schweissabwaschendes Bad und Birchermüesli mit frischen Erdbeeren (unterwegs eingekauft).
Nach dem Lunch hoben wir den Anker und segelten zur Inselgruppe östlich von Tortola. Das Inselchen Marina Cay liegt zwischen den Inseln Scrub, Beef und Camanoe, hat aber keine Marina, sondern einige Bojen. Wir machten an der allerletzten freien Boje fest. Aber diese lag so nahe am Katamaran vor uns, dass man fast mit einem Schritt hinübersteigen konnte, so fuhren wir wieder weg und ankerten ausserhalb des Bojenfeldes. Gut für die Bordkasse, denn eine Bojennacht kostet hier US-$ 30.-, so viel wie in Europa ein guter Hafenplatz. Diesen Ankerplatz hatten wir gewählt, weil der Wind in der Nacht von SW nach Nord und dann nach NE drehen wird. Eingeklemmt in diesen vielen Inseln sind wir gut gegen alle Winde geschützt.


Regina mit Mega-Yacht in South Bay auf Salt Island, BVI

Marina Cay - Cooper Island, Anker, 8 sm.

Wetter: schön, N1 bis N3.

Ankermanöver bis zum Abwinken

Als wir unseren Anker lichteten, waren schon fast alle Bojenlieger losgefahren. Offensichtlich fährt man hier früh los, um sehr früh eine Boje am nächsten Ort zu ergattern. Unterwegs hörten wir auch sehr viele Funksprüche, wo Marinas aufgerufen werden, auch das scheint sehr früh notwendig zu sein. Nun, wir werden ankern.
Wir segelten beim schwachen Nordwind über den Sir Francis Drake Channel wieder zu den Inseln im Süden, wir begegneten auch wieder sehr vielen Segelbooten. Ginger Island war die erste Insel, die wir umrundeten, steil auf allen Seiten, aber im Süden eine flache Bucht, fast wie ein alter Krater. Das kleine Inselchen Carval und dann Cooper Island umsegelten wir im Süden, ganz allein.
Salt Island ist bekannt wegen seinem Taucherrevier, aber die Bucht im Süden ist in keinem Hafenführer erwähnt. Als wir dort ankerten, hatte es bereits zwei Mega-Yachten, später kam noch ein Katamaran dazu, aber die Bucht war riesig und bot genügend Platz. Der Anker hielt das erste Mal nicht gut, aber beim zweiten Versuch war es perfekt.
Wir ruderten diesmal mit dem Dinghi an Land, die Landestelle bestand allerdings aus grossen runden Steinen, der Schwell war aber nicht besonders gross und es klappte deshalb gut. Die Insel Salt Island hatte tatsächlich zwei Salzseen, die früher genutzt wurden, heute gab es nur einige verlassene Häuser und die bekannten Taucherbojen an der Westküste (versunkenes Postschiff aus dem 19. Jhd.). Wir bestiegen zwei Aussichtspunkte, bewunderten die Korallensteine am Strand und ruderten wieder zurück.
Segelnd umrundeten wir Salt Island und fuhren auf der Nordseite wieder zurück zur Cooper Island. Dort hat es eine Bucht mit vielen Bojen die alle besetzt schienen (auch für die Taucher und Schnorchler für Salt Island) und eine im Führer erwähnte Ankerbucht. Hier waren wir ganz alleine. Allerdings hatten wir diesmal Mühe, den Anker richtig einzugraben, es hatte hier viele Steine, wir brauchten 3 Anläufe. Später kamen noch zwei Katamarane, die in einer guten Distanz zu uns übernachten wollten.


Blühender Kaktus bei der Key Bay, Peter Island, BVI

Cooper Island - Peter Island, Key Bay, 7 sm.

Wetter: schön, E2-3.

Segelwelt ist klein

Nun, der Wind drehte in der Nacht nach Ost, und der Anker hat gehalten. Allerdings raffelte die Kette immer wieder über Steine, und das hörte man bestens in der Bugkajüte.
Zuerst eine halbe Meile zurück auf die Nordseite der Inseln, und dann mit dem Ostwind 2-3bf weiter nach Westen: Bei Salt Island sahen wir einen norwegischen Katamaran, den wir in Frankreich bei der Belle-Île schon mal angetroffen hatten. Und dann kamen uns einige Schiffe entgegen, allerdings die meisten nicht segelnd, unter Motor. Entlang der Peter Island schauten wir in jede Bucht hinein, einige wären auch was für uns. In einer Bucht – nicht für uns geeignet – hatte es einen Hafen mit Ferienresort, wo ein Bojenplatz 65 $ und ein Hafenplatz 125 $ kosten würde (!).
Wir segelten um die Petersinsel herum und fanden in der Key Bay ein schönes Plätzchen zum Ankern, geschützt vor Schwell und Wind, mit Landemöglichkeit fürs Dinghi und ein kleiner Berg für die Aussicht. Es gab bis zum Abend einen regen Wechsel von Schiffen. Und die norwegische «Careka» war auch hierhergekommen.
Nach dem Landgang auf den kleinen Berg mit den vielen Kakteen und durch Dornengestrüpp ergab sich auf der Dinghirückfahrt ein Gespräch mit den Norwegern, wo sie/wir überall waren und wo sie/wir noch hingehen; sie müssen im Juli schon wieder zu Hause sein. Und auf einem benachbarten Katamaran waren Schweizer-Charterer, die zu uns rüber geschwommen kamen. Vom Ankerplatz konnte man nach «US-Amerika» hinüberschauen, die US Virgin Islands waren hier in Sichtweite.


Regina allein in der Money Bay, Norman Island, BVI

Peter Island, Key Bay - Norman Island, Money Bay, 2 sm.

Wetter: schön, E2-3.

Die einsame Bucht gefunden

Es war eine schöne Ankerbucht, die Key Bay. Trotzdem wollten wir weiter. Wir segelten um die Ostspitze der Norman Island und schauten in die Money Bay hinein: Es war niemand da, die Bucht machte einen sehr geschützten Eindruck, und ringsherum war kein Haus oder sonst ein Zivilisationszeichen zu sehen. Hier blieben wir. Allerdings machten wir auch hier drei Ankermanöver, obwohl der Anker jedesmal gehalten hatte, bis wir den optimalen Platz genau in der Mitte der Bucht auf Sand ohne Steine für den Anker gefunden hatten. Im Laufe des Nachmittags kam noch eine 100-Fuss-Yacht in die Bucht, diese fand auch ihren Platz nahe hinter uns. Die Dame machte eine Runde mit ihrem SUP, und nach 3 Stunden verschwand sie wieder.
Elisabeth machte ihre Schnorchelrunde ums Boot und zum Anker und buk Brot, und Toni bearbeitete die Bilder von Saba und St. Martin. Am späteren Nachmittag ruderten wir zum nahen Strand und fanden den Wanderweg, der über die Insel auf die andere Seite führte. Diesen wollen wir morgen früh ausprobieren, wenn es noch nicht so heiss ist. Toni aber kletterte noch auf den Felsen am Buchteneingang, um ein Foto zu schiessen.
Nach dem Bad beim Schiff genossen wir die Ruhe. Hier blieben wir allein, ohne ein Licht ausser der Sterne und der zunehmenden Mondsichel, leises Rauschen der Brandung beim Buchteingang, sanftes Schaukeln. Im Süden sah man einen Lichtschimmer vom 35 sm entfernten St. Croix (USVI) und ab und zu deren Leuchtturm aufblinken. Ein Kreuzfahrtschiff fuhr am Horizont vorbei, selten sah man einen rot und grünblinkenden Flieger weit entfernt.


Wanderung auf Norman Island, BVI, auf einem sehr eingewachsenen Strässchen

Norman Island, Money Bay - Buck island, 12 sm.

Wetter: schön und heiss, SE1-2.

Heisse Wanderung und Regatta-Feeling

Heute standen wir vor der Sonne auf, damit unsere Wanderung über die Insel nicht zu hitzig ausfällt. Das Dinghi machten wir mit dem Schloss an einem Baum fest. Ein Strässchen, bereits etwas eingewachsen, führte über zwei Berge zur Piratenbucht hinüber. Hier hat es 120 Bojen und eine riesige Bar, um die vielen Ferien-Segler zu «befriedigen». Das Restaurant war aber um diese frühe Zeit noch geschlossen, also kein Kaffee, aber wenigstens hatte es ein schwaches Wifi, um die Mails anzuschauen. Wieder über die beiden Berge zurück zu unserer einsamen Ankerbucht, und mit dem Dinghi zum Schiff, und sofort ins Wasser für ein Bad, es ist so heiss hier.
Wieder einmal richtig segeln, mit Gross und Genua: Zuerst mit Raum- und Vorwind um die Norman Island herum und dann an der Pelikaninsel und den roten Steinen The Indians vorbei diagonal durch den Sir Francis Drake Channel zur Buck Island. Unterwegs kamen wir in eine Segelregatta hinein, aber wir störten niemanden, die waren alle schneller als wir (ausser der letzte, ein Katamaran ohne Spi, dem konnten wir noch einigermassen folgen).
Bei der Buck Island, gerade bei der Hafeneinfahrt zur Hodges Creek, ankerten wir mitten unter den abgestellten Charters-Katamaranen, denn heute war Crewwechsel, aber die Kats waren noch nicht wieder parat. Die Marina selber war knallvoll, heute gäbe es hier keinen Platz für uns. Der Wind war schwach und konnte uns nicht wirklich kühlen, es war sehr unangenehm heiss.
Am Abend bekamen wir noch Besuch von einem einsamen jungen Skipper, dessen Crew (10 Leute) heute abgereist war und er sich auf dem leeren Boot so allein fühlte. Wir trafen ihn schon in der Key Bay auf Peter Island. Wir schwatzten bis zum späten Abend.


Bei der Einfahrt zum Gorda Sound Blick zu den Inseln der BVI

Buck Island BVI - Gorda Sound Drake Anchorage, 15 sm.

Wetter: heiss (30°C), SE 1-2.

Schwacher Wind und starke Sonne

Der Vormittag verging mit Boots- und Reinigungsarbeiten. Dabei tropfte der Schweiss, denn schon vor 10 Uhr hatten wir 30 Grad im Boot.
Der Wind war heute schwach und die Sonne stark, als wir losfuhren. So segelte Regina langsam und gemütlich. Aber wir konnten uns unter Segel fortbewegen. Für die 15 Seemeilen brauchten wir 5 Stunden. Es waren sonst auffallend wenig Boote unterwegs. Ausser den Regattaseglern, heute war deren letzter Regattatag.
Wegen dem angekündigten Nordschwell und dem schwachen Wind fuhren wir nochmals entlang der vielen Inseln des Sir Francis Drake Channels zum Gorda Sound. Wir ankerten dort vor der Moskitoinsel auf der Ostseite, damit möglichst viel Wind um uns war – zum Abkühlen und gegen die Mücken. Gegen den Schwell und die Wellen waren wir durch ein grosses Korallenriff geschützt.


Sicht von unserer Boje über das schützende Riff zu Ginger Island

Gorda Sound Drake Anchorage - Fat Hogs Bay, Penns Landing, 22 sm.

Wetter: schön, E3.

Abwechslungsreiches Segeln

Die ganze Nacht hatte es leichten Wind, gerade genug, damit der Windgenerator genug Strom für den Kühlschrank lieferte. Beim Bereitmachen sahen wir ein uns bekanntes Schiff hinter dem Riff durchsegeln, die Anima mit Martin (siehe Kapverden). Das Wetter versprach, ein schöner Segeltag zu werden.
Und so wurde es auch. Bereits die Passage durch das Riff konnten wir segeln (wieso machen das die anderen nicht?), und nachher hatten wir schönes ruhiges Segeln mit rund 5kn, aufkreuzend vor dem Wind. Wir fuhren nach Westen, nördlich der Dog Islands und umrundeten Camanoe, eine grosse weitere private Insel, die man nicht betreten darf. Umrunden heisst aber, dass wir am Schluss auch wieder gegen Osten, gegen den Wind, segeln mussten, und das erst noch durch eine enge Passage mit beidseitigen Untiefen. Mit 7 Wenden (Elisabeth war es nicht mehr gewohnt, hart am Wind zu segeln und schnell zu wenden) schafften wir aber auch das. Gerade neben der Marina Cay kamen wir wieder ins offene Gewässer und umsegelten noch Beef Island. Am Nachmittag erreichten wir die Fat Hogs Bay und machten an einer Boje von Penn’s Landing Marina fest.
Wir tuckerten mit dem Dinghi an Land, erhielten mit dem Bezahlen der Übernachtung auch den Wifi-Code und den Zugang zu WC und Dusche. Der eigentliche Grund, wieder einmal in einer Marina zu sein, war aber das Einkaufen, es fehlten Brot, Gemüse, Salat, Früchte und Käse. Und wieder regten wir uns über die hohen Preise auf und fragten uns, wie das denn die Einheimischen machen.
Aber immerhin, nach dem Einkauf fuhren wir nochmals zur Marina und duschten ausgiebig und grosszügig den Schweiss weg. Allerdings gab es hier viele Mücken. Bei unserer Boje weit draussen in der Bucht hatten wir Wind und sahen keine Mücke, die Rauch-Spirale liessen wir aber sicherheitshalber doch brennen.


eine der drei Wasserschildkröten in der White Bay der Peter Island BVI

Fat Hogs Bay, Penns Landing - White Bay Peter Island, 8.5 sm.

Wetter: schön, leicht bewölkt, E4 bis NE5, beim Ankerplatz N5.

Nach der Boje wieder am eigenen Anker

Wir legten erst am späten Vormittag ab. Es hatte viel Wind und die Wellen waren zwar nicht hoch, aber es gab tüchtig Schaumkronen. Der Himmel war blau und das Meer dunkelblau.
Wir segelten etwas mehr als 2 Stunden und ankerten in der White Bay südlich der Peter Island. Drei Boote lagen hier schon vor Anker. Es gab auch ziemlich Fallböen, aber den Strom, den der Windgenerator lieferte, konnten wir gut gebrauchen. Nach der Ankerkontrolle mit der Taucherbrille wurde Reginas Unterwasser mit dem Schwamm gereinigt. Auch unser «Sorgenkind», der Fäkalientank, wurde gepflegt. In der Bucht schwammen mindestens 3 Wasserschildkröten herum, sie sind aber offenbar nicht neugierig, sie halten immer schön Distanz zu uns.
Am Abend erhielten wir noch eine Chartercrew als Nachbar, die wahrscheinlich etwas zu viel Rum getrunken hatte, denn sie fingen an Weihnachtslieder zu singen, besser gesagt zu grölen. Aber der Sonnenuntergang war traumhaft mit schönsten Farben.


Die spielenden Kinder auf einem SUP in der Benures Bucht auf Norman Island BVI

White Bay Peter Island - Benures Bay Norman Island, 3 sm.

Wetter: schön, E3.

Inselwechsel

Erst sehr spät – fast vor dem Mittagessen – entschieden wir uns, eine Bucht der gegenüberliegenden Norman Isle zu besuchen. Der Beginn der Segelüberfahrt war etwas stressig, da wir in der White Bay sehr drehende und böige Winde hatten (das hatten wir auch bemerkt beim Ankern: Wir drehten sicher zweimal um unsere Ankerkette und hatten unsere Ankerboje häufig neben statt 40m entfernt vor uns).
Nach einer halben Stunde erreichten wir die Bucht, und es hatte auch noch ein Plätzchen für uns, allerdings war der Anker auf 13m Tiefe und eine entsprechend lange Kette war nötig. Wir werden sicher breit herumschwojen, die anderen Schiffe hoffentlich auch jeweils in die gleiche Richtung. Die Crews der hier liegenden Schiffe kannten sich offenbar, es war reger Dinghiverkehr in der Bucht, von einem zum anderen Schiff. Und vor allem spielten und vergnügten sich die Kinder von mehreren Schiffen.
Als wir ankamen, schaute unser deutscher Nachbar auf der «Diana» lange zu uns hinüber, er zückte gar das Buch von Leon Schulz und machte ein Smartphon-Bild der Regina mit dem Buch im Vordergrund. Anschliessend besuchte er uns mit dem Dinghi. Er sei durch das Buch motiviert worden, ebenfalls mit den Kindern ein Jahr zu segeln. Er segelte allerdings mit dem ARC über den Atlantik und wird mit dem ARC im Mai auch wieder zurück segeln.
Für Nicht-Insider: Leon Schulz ist der Voreigner der Regina und segelte mit der Familie ebenfalls über den Atlantik und zurück mit Aufenthalt in der Karibik. Über diese Reise schrieb er das Buch «Sabbatical auf See» oder in Englisch «The missing Centimeter».


Der Besuch der Nanny Cay Marina galt dem Schiffselektronik-Laden

Benures Bay Norman Island - Road Town Tortola, 6 sm.

Wetter: schön, E4-6, am Abend E2-3.

Mit dem Velo von Marina zu Marina

Recht zeitig segelten wir los. Nur mit gereffter Genua, aber mit bis 7kn Geschwindigkeit, erreichten wir Road Town früh. Bis wir allerdings in der Village Key Marina fest waren, dauerte es ein Weilchen, wir mussten sogar nochmals raus aus dem Hafen und dort an einer Boje eine halbe Stunde warten.
Als Erstes zog Elisabeth den Toni wieder einmal den Mast hoch: Der Geber für den Windanzeiger zuoberst auf dem Mast hatte den Geist definitiv aufgegeben, das Rädchen drehte nicht mehr. Gleichzeitig konnte er auch eine Rigg-Kontrolle durchführen, denn bald gibt es wieder eine längere Ueberfahrt. Toni fand keinen Weg, den Transducer zu reparieren, er musste ersetzt werden. So führte der zweite Schritt zu einem Yachtzubehörladen gerade neben der Marina. Er kannte das Teil, hatte aber keines in seinem Sortiment. Aber in der benachbarten Marina Nanny Cay gäbe es einen Raymarine-Dealer, er telefonierte sogar für uns, um zu klären, ob ein solches Teil vorrätig wäre.
Schnell zurück zum Schiff, um die Velos aus der Versenkung der Achterkabine zu holen. Im Linksverkehr fuhren wir die rund 6 km zur anderen Marina und erstanden dort einen neuen Geber. Und immer noch im Linksverkehr, diesmal noch intensiver am Feierabend, gings zurück zur Hauptstadt der BVI, nach Road Town, zum Einkaufen. Den Windgeber werden wir morgen im Masttop montieren.
Uebrigens unsere Gründe für den Marinabesuch: Einkaufen, Waschen, Windmesserreparatur. Sonst sind wir eigentlich lieber in einer Ankerbucht.


Toni auf dem Mast in der Marina Village Cay Tortola

Road Town Tortola - Little Jost van Dyke, 13 sm.

Wetter: schön, SE3 und E2-3.

Schon wieder auf dem Mast

Zuerst gingen wir nochmals Einkaufen, teils auch Vorräte für die Atlantikquerung. Und anschliessend kurbelte Elisabeth Toni wieder den Mast hinauf, damit er den neuen Windgeber einsetzen konnte. Test: positiv, die Windanzeige funktioniert wieder.
Nach dem Sandwich-Lunch lösten wir die Leinen und fuhren aus dem engen Hafen, bald aber wieder unter Genua-solo nach Westen der Südküste von Tortola entlang. Weniger als eine Meile entfernt lag die Insel St. John, die bereits zu den USA gehören. Bei West End gab es einen kleinen Inselslalom mit eigenartigen Strömungen und Wirbel (inkl. Schwell von Norden und Wind von SE), was das Segeln anspruchsvoll machte.
Bei der Insel Little Jost van Dike hatte es eine offene Bucht, die aber keine Dünung von Norden reinlässt. So hatten wir den ganzen Abend Wind (gut gegen Mücken) und in der Nacht Strom. Es hatte noch einige andere Segelboote hier, unter anderem auch zwei Mega-Yachten, aber es hatte genügend Platz, so störte man niemanden, jeder hatte seine Ruhe.


Eine der vielen Bars am Strand von Great Harbour von Jost van Dike

Little Jost van Dyke - Great Harbour Jost van Dyke, 3 sm.

Wetter: schön, sehr warm, S3-4, später praktisch windstill.

Jost van Dyke

Heute hatten wir schon nach drei Meilen genug. Wir erreichten den Hauptort der Insel Jost van Dyke und machten an einer Boje im Great Harbour fest. Die Rundtour durch das Örtchen war allerdings schnell gemacht, es waren kaum 20 Häuser, schön verteilt in der Landschaft und dem Beach entlang. Aber immerhin, hier gibt es auch einen Zoll zum Ein- und Ausklarieren und eine Fähre nach USA (zu den Inseln gegenüber).
Nach einem längeren Wifi-Aufenthalt in einer der Beach-Bars mit (sehr dünnem und teuren) Kaffee verzogen wir uns wieder aufs Schiff. Die Bilder der Etappen Saba, St. Martin und Anguilla sind nun unter den entsprechenden Etappenberichten verlinkt und können angeschaut werden, es fehlen allerdings noch die Legenden / Kommentare zu den Bildern.
Morgen werden wir hier eine Wanderung unternehmen, dazu aber sehr früh aufstehen. Wir sind gespannt auf die Aussicht auf die Buchten und umliegenden Inseln.


Blick vom Mahjonny Hill (Jost van Dyke) über die Nordküste von Tortola bis nach Gorda Virgin

Great Harbour Jost van Dyke - Cane Garden Bay (Tortola), 7 sm.

Wetter: schön und heiss, SE2.

Bergtour und Partybucht

Früh aufgestanden! Noch im Schatten der Bucht tuckerten wir ans Land und wanderten die Naturstrasse hinauf bis zum Gipfel des Mahjonny Hills (321m) auf Jost van Dyke. Die Aussicht über den ganzen Inselarchipel der US- und der britischen Virgin Islands war eindrücklich: Wir sind hier offensichtlich in einem sehr schönen Gebiet unterwegs. Der Abstieg über die staubige Strasse, jetzt mit intensiverer Sonne, war schon mehr zum Schwitzen. Das Erste zurück auf dem Schiff war ein Bad (und ein Kaffee).
Die Segelfahrt hinüber nach Tortola war bei den drehenden und schwachen Winden und zusätzlich dem Strom eher anstrengend. So benutzten wir halt zwischendurch den Dieselmotor, dafür gab es wieder eine Portion Wasser in den Tank.
In der Bucht Cane Garden waren noch sehr viele Bojen frei, wir wollten aber wieder ankern. Ausserhalb des Bojenfeldes, recht weit vom Strand und den Bars entfernt, setzten wir den Anker zweimal, das erste Mal schien es uns etwas zu nahe an einer Boje, falls hier wirklich ein 60füsser anlegen sollte. Aber es war ein sehr guter Ankergrund, der Anker steckte tief im Sand (hat Elisabeth bei ihrer Schwimm- und Schnorchelrunde festgestellt).
Wir fuhren auch ans Land und machten dort einen Spaziergang nach links und nach rechts auf der Strasse, das Sightseeing war aber schnell erledigt. So landeten wir in einer der Bars und nutzten dort das Internet. Diese Bucht Cane Garden Bay sei berühmt wegen den Full Moon Partys, das ist aber erst morgen. Es war uns schon heute Abend laut genug, obwohl wir wirklich weit draussen geankert hatten. Und Kreuzfahrtleute werden hierher gekarrt wegen des weissen Strandes.
Auf der Überfahrt von Jost nach Tortola machten wir auch zwei Runden im Kreis, um den Windanzeiger mit dem neuen Geber abzugleichen. Und am Abend fand Toni auch heraus, wie man den Autopiloten wieder auf den richtigen Kurs bringen konnte. Seit der Atlantiküberfahrt zeigte der Autopilot und entsprechend das Schiffsymbol auf dem Plotter um 180 Grad in die falsche Richtung.


Blick vom Schiff in Cane Garden Bay nach Jost van Dyke

Cane Garden Bay (Tortola) - Cane Garden Bay (Tortola), 0 sm.

Wetter: meist bedeckt, etwas Regen, starker böiger E.

Regen-/Pausetag

Für heute war Regen und viel Wind angesagt. Schon am Morgen war es bewölkt, und so war langes Schlafen die Folge, denn die Sonne blendete nicht wie sonst immer. Wir überlegten, die Bucht zu wechseln, entschieden dann aber zu bleiben. Der Wind nahm zu und auch in der Ankerbucht waren die Schaumkrönchen zu sehen und wir schwojten tüchtig hin und her, und am Abend regnete es auch. Wir schauten Buchtenkino, machten Bürotag und einige Schiffsarbeiten. Zu tun gibt es immer etwas.
Die Temperatur war so ohne Sonne etwas tiefer, was wir angenehm fanden. Kochen mit Gas unter 30 Grad am Abend in der Pantry ist weniger schweisstreibend. In der Koje sank die Temperatur sogar auf knapp 25 Grad. Herrlich!


Einer der Pelikane in der Lee Bay von Camanoe Island, BVI

Cane Garden Bay (Tortola) - Lee Bay (Great Camanoe Island), 12 sm.

Wetter: bewölkt, ohne Regen, SE5, später SE2-3.

Pelikane in der nicht so einsamen Bucht

Am Morgen war der Himmel wieder blau und die Sonne schien. Viele Boote verliessen bereits früh die Bucht. Auch wir hoben den Anker. Wir setzten die Segel heute ohne Reff und brausten los. Eine 50-Fuss-Jacht war in die gleiche Richtung unterwegs und wurde zu unserem «Regattapartner». Anfangs konnten wir gut mithalten und waren gar schneller, später sahen wir ihr Heck, allerdings sehr lang. Es wurde eine schnelle und sportliche Fahrt.
Bei der Insel Great Camenoe in der Bucht Lee Bay stand ein einziges Motorboot mit Landleine. Wir ankerten schön in der Mitte der Bucht. Gemäss Führer soll das eine Bucht für Leute sein, die eher die Ruhe suchen. Nach und nach kamen noch mehrere Katamarane, eine Megayacht und noch ein Motorboot, einige fuhren am Nachmittag wieder weiter. Am Abend lagen noch 4 Katamarane und wir vor Anker. So gab es wie immer Buchtenkino, denn es wurde auch gebadet, mit SUP und Dinghi und Kanu herumgefahren, geschnorchelt, geschwommen.
Auch gab es hier viele Fische, die öfters aus dem Wasser sprangen, so dass es aussah, wie wenn das Wasser brodeln würde. Auch gab es mindestens fünf Pelikane, die fleissig fischten und dann die Fische hinunterwürgten. Beim Schnorcheln schwamm ich durch einen riesigen Fischschwarm mit winzig kleinen Fischchen, und ein sehr grosser Fisch, sicher 50 cm lang, suchte Schutz unter dem Rumpf von Regina. Er musste auch vor mir keine Angst haben, denn für hier habe ich keine Fischerlizenz und Rifffische, die auch die gefährliche Nervenkrankheit Ciguatera übertragen können, fange und esse ich sowieso nicht.
Einige der Katamaran-Besatzungen fuhren mit ihrem Dinghi zur nahen Trellis Bay (etwa 1.5 nm), wo heute offenbar die Full Moon Party stattfand.


Unser Gennaker im blauen Wasser vor Anegada (BVI)

Lee Bay (Great Camanoe Island) - Anegada, 19 sm.

Wetter: schön und heiss, SSE3, später S2.

Endlich wieder mal Gennaker-Segeln

Am Morgen musste noch der Speedometer geputzt werden, er wollte sich nicht mehr drehen, weil so viele kleine Müschelchen ihn festklemmten. Ein Essigbad half. Dann konnten wir den Anker heben.
Es war Gennakerwind, so durfte das grosse Segel wieder mal aus der Kiste, das erste Mal dieses Jahr und hier in der Karibik. So kamen wir schnell zur Insel Anegada. Diese Insel ist sehr flach und von Korallenriffen umgeben. Das Meer war auffallend türkisblau.
Die Bojen waren schon alle besetzt und auch der Ankerplatz war gut belegt. Wir fanden noch ein Plätzchen und kamen uns vor wie auf einem Campingplatz: die Nachbarn waren zu hören und zu riechen (Grill, Zigaretten).
Mit dem Dinghi ging es wieder ans Land und dann blieben wir vor dem Dinghisteg stecken, das Wasser war so flach, dass wir den Motor hochklappen und uns mit dem Ruder bis zum Steg bewegen mussten. Wir konnten dann vom Land aus beobachten, wie ein Dinghi mit 6 Personen schon weiter draussen auf Grund lief und einer ausstieg und das Bötchen zum Steg zog.
Wir liefen der Strasse entlang, kehrten aber bald wieder um, es war einfach zu heiss und nur im Schatten mit einem kalten Getränk zum Aushalten. Es gibt hier nur mehrere Bars, Restaurants, Verkaufsstände, Auto-Töff- und Velovermietung für die Yachties, und einen kleinen Fischersteg und den Fähranleger. Die «Hauptstadt» der Insel, dieser einzige Ort heisst treffenderweise The Settlement, ist weiter entfernt.
Wieder auf dem Schiff – nach dem Bad und der Ankerkontrolle – machte Elisabeth frische Brötchen fürs Frühstück und Toni wartete die erste der Winschen, d.h. total auseinandernehmen, altes Fett entfernen, kontrollieren, Verschleissteile ersetzen, frisch ölen und fetten, und dann wieder richtig zusammensetzen.


Elisabeth auf der Suche für den optimalen Platz für den Anker, Pomato Point, Anegada, BVI

Anegada - Pomato Point, Anegada, 3 sm.

Wetter: sonnig und heiss, sehr wenig Wind, am Abend Regentropfen.

Velotour und neuer Ankerplatz

In der Nacht war es windstill, und die Segelschiffe und Katmarane drehten sich in alle Richtungen. Unser Nachbar, ein riesiger Katamaran, drehte sich zu uns, und wir zu ihm. So waren wir ein Weilchen sehr nahe beieinander, aber noch ohne Berührungsgefahr. Später gab es wieder einen Hauch von Wind, und die Schiffe richteten sich mit der Zeit wieder aus.
Wir luden heute wieder einmal unsere Velos ins Dinghi. Vorher zügelten wir vom Ankerplatz zu einer frei gewordenen Boje für die Zeit unseres Ausflugs. Auf der Betonstrasse, die vom Hafen zu The Settlement führte, hatte es wenig Verkehr. Unterwegs kamen wir zu einer Aussichtplattform, wo man über den Binnensalzsee blicken konnte und in weiter Ferne auch die Flamingos sah. Die Ortschaft selber war nicht richtig zu identifizieren, die wenigen Häuser standen etwas näher beieinander und es hatte ein Schulhaus und einen Sportplatz.
Wir fanden dann noch die Zuchtstation für die endemischen Anegada-Iguana, zur Zeit war aber niemand anwesend, und auf den ersten Blick sahen wir keine Tiere in den Gehegen, aber ein grosses Plakat informierte über diese Tiere. Sie sind die ältesten noch vorhandenen Tiere (seit mehreren Millionen Jahren), und es gab 2011 noch etwa 3-400 Tiere davon auf der Insel. Die Jungen werden von ausgewilderten Katzen gefressen, so vermehren sie sich kaum mehr. Für die Zuchtstation werden einige Nester «ausgeräumt», und hier werden sie gehegt, bis sie etwa 5 Monate später genug gross wieder ausgesetzt werden können.
Es hatte immer noch keinen Segelwind, als wir den Hafen verliessen. So fuhren wir statt zu den Inseln der BVI zu einem Ankerplatz an der Westspitze von Anegada zwischen zwei Riffen, die man nur bei schönem und ruhigem Wetter ansteuern sollte, aber das hatten wir heute ja. Auf 3m Tiefe ankerten wir im hellblauen Wasser, zweimal gingen wir Schwimmen und Schnorcheln zum Abkühlen.


Sicht nach Tortola / East End auf der Route von Anegada nach Gorda, BVI, ohne Wind

Pomato Point, Anegada - Eustatia Sound, 14 sm.

Wetter: schön, heiss, kein Wind.

Ohne Wind nach Virgin Gorda

Nun, auch wenn das Wetter zahm war, das Schiff rollte doch ziemlich unter der Dünung. Und gestern Abend regnete es lang und heftig, Elisabeth konnte alle Eimer und Kanister mit Regenwasser füllen für die Wäsche von heute unterwegs. Am Morgen beim Aufstehen sahen wir den Anker neben uns im klaren und unbewegten Wasser im Sand stecken – gut eingegraben, nur der Bügel schaute aus dem Sand.
Unter Motor fuhren wir über das untiefe und unbewegte Meer Richtung Gorda Sound. Es herrschte reger Seeverkehr, allerdings fuhren alle Segelboote ohne Windkraft. Für die Charterer war halt ein Besuch von Anegada im Programm, ob mit oder ohne Wind. Kurz vor dem Gorda Sound machten wir einen Schwenker und fuhren hinter das Riff bei der Insel Eustatia und ankerten dort luv-seitig von der Prickly Pear Island, in der Hoffnung, dass der wenige Wind das Boot am Abend und in der Nacht etwas abkühlen möge. Allerdings lautete die Wetterprognose wenig bis kein Wind bis Samstagabend.
Elisabeth machte eine Schnorchel-Exkursion zum Riff, und Toni korrigierte die Stromversorgung unserer Wifi-Antenne und machte erfolgreiche Versuche, mit dem Iridium-Handy Mails zu verschicken und zu empfangen.


Seevögel vor der Hotel- und Marinaanlage Bitter End BVI

Eustatia Sound - Gorda Sound Bitter End, 2 sm.

Wetter: meistens bewölkt, kein Wind, dennoch sehr warm.

Wieder zurück im Gorda Sound

Die Nacht war schaukliger als angenommen, irgendwie konnte der Nordschwell auch ums Riff herum zum Ankerplatz. Nachdem Elisabeth nochmals eine Korallenriff-Schnorchelrunde gemacht hatte, fuhren wir langsam und vorsichtig entlang von Korallenuntiefen ganz in den Eustasia Sound hinein und dann über eine markierte Strecke zwischen Bitter End und Saba Rock in den Gorda Sound. Bereits nach 2 Seemeilen genehmigten wir uns wieder einmal eine Boje im Yacht Club, wir hatten dafür Internet.
Auf einem Spaziergang durch die sehr weitläufige und sehr hübsche Anlage des Hotels Bitter End und der Marina gabs dann noch einen Kaffee (sehr teuer und nicht wirklich Kaffee). Zurück auf dem Boot – immer noch bei wenig Wind und ohne Wellen und Schaukeln – machte Toni an der zweiten grossen Winsch die Wartung, und Elisabeth tourte auf dem ganzen Boot mit dem Rostentferner herum. Bald ist die Regina wieder (fast) wie neu.


Das Schiff Anima4, mit dem Martin über den Atlantik gesegelt war

Gorda Sound Bitter End - Gorda Sound Biras Creek, 4 sm.

Wetter: bedeckt und E4-5, am Abend etwas Regen und E5-6.

Kurzes Wiedersehen mit Anima

Für heute Abend und morgen den ganzen Tag war starker Wind und Regen angesagt. Eigentlich die Gelegenheit, wieder einmal einen faulen Hafentag mit viel Internet-Surfen zu verbringen (ja, und vielleicht auch noch Arbeiten am Schiff).
Wir wollten den Hafen wechseln und nach Leverick (auch im Gorda Sound, 2 Meilen von Bitter End) fahren, dort an einer Boje das Schiff parkieren und ausgiebig duschen und surfen. Sowohl Dusche wie Internet hatten wir bei früheren Besuchen gesehen. Unterwegs dorthin kreuzten wir das Fahrwasser der Anima, das österreichische Schiff von Martin, den wir auf Kapverden erstmals gesehen (und vorher am Funk gehört) hatten und in Sal und S. Antão zusammen Rundfahrten gemacht hatten. Der Kontakt war aber wirklich sehr kurz und nur visuell, über Funk haben wir uns nicht mehr gefunden, erst am Abend gab es Mail-Kontakt.
Weil der Schwell in Leverick dann doch zu gross war, und das Internet des Hotels auch nicht bis zu unserer Boje reichte, legten wir nach der Dusche wieder ab und fuhren über den Sound zurück. In der hintersten Ecke des Gorda Sounds, in Biras Creek, wo wir ja auch schon lagen, waren noch viele Bojen frei. Wir nahmen uns eine Boje, weil Regina bei solchem Wind viel Schwojplatz braucht, aber wegen den vielen Bojen wenig Platz zum Ankern vorhanden war.
Der Nachmittag verging wie im Flug, der Himmel war bewölkt, aber es war trotzdem warm, oder besser schwül. Gegend Abend regnete es kurz. Der Wind blies immer noch stark und wird wohl die ganze Nacht über so weiterblasen. Der Windgenerator holt sich laufend 50 bis 100 Watt aus der Luft und füllt die Batterie damit.


Aussicht von Alvins Heigth über Biras Creek (links) und die Ostspitze von Gorda Virgin (BVI) mit der Deep Bay, rechts die Brandung des Atlantiks

Gorda Sound Biras Creek - Gorda Sound Biras Creek, 0 sm.

Wetter: bedeckt, böiger E5-6.

Wanderung auf den Hügeln von Biras Creek

Die ganze Nacht über wehte der Wind. Regina lag sehr ruhig in der geschützten Bucht und wir konnten sehr gut schlafen. Auch den ganzen Tag hatten wir gegen 20-25 Knoten Wind.
Am frühen Nachmittag fuhren wir zu der uns ja schon bekannten Hotelanlage Biras Creek Resort, die einem Norweger gehört. Eigentlich ist es ja gar nicht erlaubt, hier mit dem Dinghi festzumachen. Doch wir waren ja schon vor 3 Wochen hier und die verlassene, nicht mehr genutzte Anlage liegt wirklich sehr schön. Der Anlagen-Betreuer Bob kam gerade an den Steg, als wir anlegten. Er begrüsste uns – als Bojenbesucher – recht freundlich, lud uns in sein Elektromobil ein und zeigte uns die ganze Hotelanlage; für Fremde oder Ankerlieger, die nichts zahlen, ist der Zutritt zum Gelände verboten. Den grössten Teil hatten wir schon vor 3 Wochen zu Fuss besichtigt, aber das verrieten wir ihm natürlich nicht. Dann zeigte er uns einige Wanderwege und erklärte den Weg auf den nächsten Hügel, den Alvin’s Heigth (etwa 600 Fuss hoch), und wir marschierten los.
Erst ging es am Kies-Strand entlang. Die Atlantikwellen waren recht hoch. Das Strandgut war erschreckend: 5 Maste von Segelbooten, mehrere Seile und Taue von Schiffen, eine Ankerwinsch und ein Stück Holz mit einem Teil Reeling und noch viel Plastikabfall waren angeschwemmt worden. Seit 15 Jahren steht das Hotel leer und so lange wurde hier sicher nicht mehr aufgeräumt.
Der Aufstieg führte auf der Windseite auf einem schönen Bergweg hinauf. Die Büsche machten etwas Schatten und unzählige Kakteen, teilweise über 3 m hoch, ein richtiger Kaktuswald, säumten den Weg. Auf dem Gipfel des Alvin’s Height waren die Riffe und Untiefen und auch die vielen Segelboote in der Bucht sehr gut zu sehen. Den Weg für den Abstieg mussten wir etwas suchen. Als wir fast unten waren, kam uns Bob mit der Taschenlampe entgegen, offenbar meinte er uns suchen zu müssen. Aber es war noch lange nicht dunkel. Mit einem geschenkten Bougainvillea-Zweig kamen wir zurück zum Boot.


Nochmals ein Blick von oben: vom Biras Hill nach Norden auf das Inselchen Saba Rock (mit seinem Hotel) und den Eustatia Sound

Gorda Sound Biras Creek - Gorda Sound Saba Rock Prickly Bay, 1 sm.

Wetter: meist bedeckt, über Mittag Sonne, E5-6, immer noch kein Regen.

Biras Hill und Schweizer Gäste

Nochmals verbrachten wir eine recht ruhige Nacht trotz E5-6. Mit dem Dinghi tuckerten wir wieder zum Resort, wanderten nun aber über den Orchid Trail auf den Biras Hill. Der Weg führte wiederum durch sehr trockenen Wald mit vielen Kakteen, teilweise hatten wir wieder eine schöne Aussicht auf die umliegenden Buchten und Inseln. Zuoberst auf dem flachen Gipfel sahen wir allerdings nichts, ein dichter Wald gab Schatten, verhinderte aber auch die Aussicht.
Nach dem Abstieg nach Bitter End besuchten wir dort eines der Restaurants für den Kaffee (diesmal besser) und das Internet. Toni lud die Bilder der Atlantiküberquerung hoch und installierte ein entsprechendes Album, hier zum Etappenbericht. Zum Lunch waren wir wieder auf dem Boot, wussten allerdings immer noch nicht, wohin wir fahren sollten. Wir verschoben den Entscheid auf morgen und wechselten aber von der Boje zu einem Ankerplatz in der Nähe bei der Prickly Pear Island.
Gegen Abend zur Apero-Zeit tuckerte ein Dinghi vorbei und hielt bei uns an: Urs und Christine von der «So'ham» hatten unsere CH-Flagge gesehen. Wir hatten angeregte Gespräche über die Reviere, die sie und wir schon besuchten und noch besuchen wollen, die Erfahrungen mit dem Spinnaker und Spi-Baum zum Ausbaumen, über die anderen Schweizerboote, die in der Karibik segeln oder unter Reparaturen stehen. Sie sind schon länger unterwegs, lassen das Schiff über den Sommer hier und werden im November weiterfahren.


Ein - vermeintlich - letzter Blick in die Inselwelt der BVI

Gorda Sound Saba Rock Prickly Bay, BVI - auf See / Anegada, 61 sm.

Wetter: schön, E4-5.

Gestartet und wieder zurück zu den BVI

Wir bekamen am Morgen das o.k. zum Absegeln von unserer Wetterberaterin, und später sei es wegen Flaute und Kaltfront wohl möglich, aber nicht angenehm. Oh je, so schnell hatten wir gar nicht damit gerechnet! Und eigentlich waren wir noch gar nicht wirklich vorbereitet. Aber das Wetterfenster sollte klein sein. Also bereiteten wir uns schnell vor: Ausklarieren beim Zoll, letzter Einkauf und den Kühlschrank füllen, Diesel tanken, den Windpiloten montieren, Ruder + Windsegel, ein letztes Mal duschen usw.
Gegen 14:30 Uhr segelten wir los. Der Wind blies von Osten und wir kamen wunderbar voran. Halbwind, das ist der Wind, der Regina schnell segeln lässt. Wir fuhren 7-8 Knoten und auch die Wellen waren angenehmer als bei der Atlantiküberquerung, das Boot rollte nicht. Beim Znacht, wir waren bereits fast 40 sm nördlich der Inseln, realisierten wir, dass die Karte von Bermuda im Plotter gar nicht aktualisiert, das heisst, gar nicht vorhanden war!! Zwar haben wir auch eine Papierkarte von den Bermudas, aber um die ganzen Inseln liegen nur gefährliche Riffs, und ohne Plotterkarte wäre das Segeln dort nicht unmöglich, aber bei der dort zu erwarteten Kaltfront eher riskant. Wir wollen ja schliesslich nicht zu einem Riffswrack werden.
Also kehrten wir um. Kurz nach Mitternacht erreichten wir die nördlichste Insel der BVI, Anegada. Wir fuhren vorsichtig zwischen den Untiefen Richtung Strand, hatten den Radar eingeschaltet, um andere geankerte Schiffe zu erkennen, und ankerten dann auf 4,5 m Tiefe, ungefähr dort, wo wir vor einer Woche auch schon ankerten. Auf dem Plotter war die Stelle noch mit einem Waypoint markiert. Noch schnell eine Mail an die Wetterberaterin, dann fielen wir in die Koje.


Im Hafengelände von Sopers Hole (BVI) gibt es neben Boutiquen und einem kleinen Supermarkt auch ein schönes Kaffee mit Dinghi-Dock.

auf See / Anegada - Sopers Hole, Tortola Westend, 28 sm.

Wetter: schön, einige Wolken, E4.

Trotzdem: ein schöner Segeltag

Wir hoben nach dem Frühstück den Anker. Der Telefonempfang und so auch Datenempfang fürs Internet war hier schlecht, zwar konnten wir die Mail der Meteorologin empfangen, «wir könnten auch jetzt noch lossegeln, würden dann aber in die Kaltfront geraten», aber die elektronische Karte übers Internet zu aktualisieren ging nicht. So beschlossen wir, in den BVI zu segeln und auf das nächste Wetterfenster zu warten. Das könnte so am 27.4. sein.
Es wurde ein schöner Segeltag. Unser Windfahnenpilot führte uns zu Westend Tortola, wo im Hafen von Sopers Hole am Nachmittag noch mehrere Bojen frei waren. Jetzt mussten wir wieder einklarieren (so ein Theater!!), am Zoll waren die Beamtinnen recht barsch und richtig unfreundlich. Wo wir ausklariert hatten, im Gorda Sound, war die Dame dagegen richtig nett und herzlich.
Wir spazierten noch durch den Ort. Ausser Hafenanlage mit Bojen und einigen Boutiquen, Läden und Restaurants war nicht viel zu sehen.
Zum Znacht gab es heute eine Take-away-Pizza von der Pizzeria.


Elisabeth am Strand auf Peter Island, BVI

Sopers Hole, Tortola Westend - White Bay Peter Island, 14 sm.

Wetter: schön, E5, etwas böig.

Schon wieder: Schöner Segeltag

Schon um 7 Uhr aufgestanden. So waren wir genügend früh im Café, um ein leistungsschwaches Wifi alleine nutzen zu können – haben wir gemeint. Für den Download von grossem Kartenmaterial aber ging das nicht, es waren schon zu viele Leute hier. Aber immerhin, von Bermuda und den Azoren haben wir nun die aktuellen elektronischen Karten, jene von Frankreich und Spanien müssen wir noch updaten, das können wir aber auch später noch machen. Nochmals kurz einkaufen, und dann zurück aufs Schiff. Gegen Mittag verliessen wir die Bucht.
Nun, der typische Ostwind mit Stärke 5 war heute für uns der «Challenger». Hart am Wind aufkreuzen war spannend, vor allem wenn man dabei andere Segelboote überholen kann. Mehrfach überschritten wir unsere Grenze, wir fuhren etwas durch Amerika (US-Virgin Island), beim Aufkreuzen muss man das halt. An verschiedenen Inseln vorbei erreichten wir so die Südküste der Peter Island, wo wir in der White Bay ankern wollten, die wir schon von einem früheren Ankerhalt kannten.
Wir waren nicht allein, aber alle Boote hatten eine gute Distanz zueinander, und vor uns hatten wir den weissen Strand der Bucht. Elisabeth schnorchelte nach der Ankerüberprüfung bis zum Strand und dann noch weiter zu einem kleinen Korallenriff mit den dort lebenden Pflanzen und Fischen. Auch die Bucht-Schildkröten trafen wir wieder an.


Elisabeth beim Schnorcheln in der White Bay von Peter Island BVI

White Bay Peter Island - White Bay Peter Island, 0 sm.

Wetter: schön, E3.

Karibischer Pausetag

Heute machten wir wieder mal einen Ferientag mit langem Ausruhen. Die anderen Segelboote legten bis auf einen Katamaran alle ab. Gegen Mittag mit dem guten Licht konnte ich nochmals zu den Korallen schnorcheln. Ich fühlte mich wie im Aquarium: gelb-schwarz gestreifte Fische, blaue, und natürlich auch solche in grauschimmernden Farben waren zu sehen. Plötzlich kam ein etwa 40 cm grosser Fisch und alle kleinen waren ganz schnell weg. Auch die Wasserpflanzen, die auf den Steinen wuchsen waren interessant zum Anschauen, wie sie sich mit dem Wasser bewegten. Auch zwei Anker, die im Sand steckten, einer mit einem Stück Kette, der andere mit abgerissener Leine und ein Grillgitter waren zu sehen.
Um Regina herum waren grosse Schwärme von kleinen Fischchen, die nur 2-3 cm lang waren. Anscheinend ist hier ein gutes Versteck, Schatten oder sonst was zu finden.
Den Nachmittag verbrachten wir auf dem Boot mit Bootsarbeiten und Toni sortierte und bearbeitete unsere Fotos. Der Abendschwumm war dann ohne Taucherbrille.
Es kam noch ein 62-Fuss-Kat mit polnischer Flagge mit ca. 10 Leuten, wir konnten ihre Klavier-/Cellomusik bis hierher mithören.


Eine der Bars in der Great Bay von Jost van Dyke, BVI

White Bay Peter Island - Great Bay Jost van Dyke, 13 sm.

Wetter: schön, E5, später bedeckt.

Nochmals Jost van Dyke

Der Wetterbericht für die nächsten paar Tage sieht nicht so gut aus: Regen und starker SE-Wind (das ist die Kaltfront, die wir in Bermuda etwas später auch getroffen hätten). Aber wir müssen ausklarieren. So segeln wir nochmals zur westlichsten Insel Jost van Dyke, hier gibt es einen Zoll zum Ausklarieren, und werden dann anschliessend in einer geeigneten Bucht das Regenwetter geniessen.
Die Fahrt war anregend, nur mit Genua und sehr raumem Wind bis 20kn segelten wir zur Pelikan-Insel und den 4 roten Felsen, die «Indianer» genannt werden, und dann entlang dem Francis Drake Channel (mit Abkürzung über «USA») und im Zickzack um die Inseln bei Soper Hole. Andere Segelboote waren gegen den Wind unterwegs, die meisten dann allerdings nicht unter Segel. Schon vor dem Mittag erreichten wir die Great Bay und schnappten uns eine Boje sehr weit innen in der Bucht, so sind wir vielleicht etwas geschützter gegen den angesagten Wind.
Neben uns stand eine Mooring-Charter-Yacht. Diese haben häufig ein Wifi, das nicht geschlossen ist, manchmal konnte man sehr gut das Wetter, den Tagi und die Mail runterladen, auch wenn es meistens etwas langsam war. Heute haben wir so im «moving Internet» noch den Rest des Kartenupdates runtergeladen.
Wir sind dann aber doch noch an Land gefahren zu einem Spaziergang der Bucht entlang. Hier würde 2x pro Tag eine Fähre nach Amerika (St. Johns) fahren, deshalb auch das Zollbüro. In der Beiz Foxy waren wir dann nochmals im Internet. Hier trafen wir auch Manuel mit Freundin (von der Manado, erstmals in Kapverden, dann in Barbados), die mit ihrem kleinen Boot ganz nah am Ufer ankerten. Auch andere Schweizer, die mit Charter unterwegs sind, trafen wir hier.
Am Abend waren wir beschäftigt, die Kohlefilter unserer Wasserversorgung auszuwechseln. Dabei kamen auch der Vorfilter und der 20Mikron-Filter des Wassermachers dran, der eine musste im Essigbad gereinigt, der andere konnte einfach ersetzt werden. Und der Druck der Wasserpumpe bzw. des Expansionsgefässes musste auch wieder erstellt werden.


Hotelinsel mit Privatbadestrand bei Sopers Hole: Little Thatch, BVI

Great Bay Jost van Dyke - Fat Hogs Bay, Penns Landing, 23 sm.

Wetter: bedeckt, zwischendurch Regentropfen, ESE5-6.

Hart am Wind durch die BVI

Wir waren schon recht früh an Land und Toni nutzte das Foxy-Wifi, um die neuen Albums bereitzustellen. Neu kann – neben der Atlantik-Etappe – auch das Album von Kapverden und das der Überfahrt von den Kanaren zu Kapverden angeschaut werden. Die Bilder sind noch nicht angeschrieben, aber doch schon vorhanden. Elisabeth machte derweil einen Einkauf bei der Bäckerei am Dorfrand.
Wir nutzten den hier vorhandenen Zoll gerade zum Ausklarieren, in den nächsten Tagen werden wir einen neuen Anlauf für die Überfahrt zu den Bermudas nehmen.
Gut gerefft segelten wir los. Wir hatten immer ESE5-6. Vom Wetterbericht hatten wir SE erwartet, so gab es halt einige Wenden mehr. Die erste Wende gab es noch vor Sopers Hole, wo wir dann um die Inseln und den Thatch Island Cut kurvten. Auf offener Fläche des Sir Francis Drake Channels gab es dann noch einige Wenden mehr, wiederum ganz nah an «Amerika». Wir waren fast die einzigen, die am Wind nach Osten segelten, die Charterkatamarane waren alle mit Motor unterwegs. Eines der Charterschiffe fuhr ebenfalls unter Motor, dieses überholten wir gar noch trotz unseren Wenden – immerhin musste er auch gegen die Wellen und gegen den Wind «kämpfen».
Ziemlich geschafft erreichten wir unser Ziel, ein Bojenplatz in der flachen Bucht bei Penns Landing bei Eastend von Tortola. Allzuviel Wasser hatte es allerdings nicht unter dem Kiel, gerade noch 30 cm! Wir tuckerten mit dem Dinghi noch zur Marina, um die Bojenübernachtung zu bezahlen und um zu duschen.
Bojengespräch mit dem deutschen Nachbarn nebenan, der mit seiner Familie auf den Boot «Eleonore» plant, 3 Jahre unterwegs zu sein. Die beiden blonden Kinder sind 4 und 7 Jahre alt. Sie wollen nach Norden segeln, New York besuchen und den nächsten Winter nochmals hier verbringen.


letzte Einkäufe im Laden, den es an vielen Orten auf den BVI gibt.

Fat Hogs Bay, Penns Landing - Gorda Sound, Bitter End, 16 sm.

Wetter: bedeckt, aber sehr warm (29°C), ESE4-5.

Letzter Einkauf, letzter BVI-Segeltörn

Am Morgen fuhren wir an Land zum Einkaufen, für die Postkartenmarken und für die Wäsche. Während die Waschmaschine («in der besten Laundry der Insel») das Heisswasserprogramm abspulte, wanderten wir ins Zentrum von East End und kauften noch für die nächsten Tage ein.
Am Mittag kamen wir von unserem Landgang wieder zurück und überlegten, ob wir hierbleiben oder weiterfahren sollten. Aber es klärte sich gleich: der Wind hatte etwas gedreht und leichter Schwell konnte in die Bucht reinkommen. Und möglicherweise hatten sich auch die sonst unkritischen Gezeiten bemerkbar gemacht, auf alle Fälle standen wir zwischendurch auf dem Hafenboden auf, ein sehr unangenehmes Gefühl, diese Erschütterung durchs ganze Schiff. Innert 10 Minuten waren wir von der Boje los und sind vorsichtig rückwärts von der untiefen Boje weggefahren.
Mit schnellem Am-Wind-Kurs segelten wir nach Nordosten, wieder einmal zum Gorda Sound. Hier wollen wir den günstigen Zeitpunkt für den grossen Sprung zu den Bermuda-Inseln abwarten.
Fast den ganzen Tag waren wir damit beschäftigt, das Schiff und uns für die Reise vorzubereiten.

zum Logbuch der folgenden Etappe und weiteren Links


 


Zu den Etappen der Abschnitte Atlantikküste 2016, Atlantikpassagen 2016, Karibik 2017, Atlantikpassagen 2017, Atlantikküste 2017.

 

Das ist der Text in der Fusszeile.