Logbuch Etappe 5:
Biscaya-Passage
von Brest nach A Coruña
2019-07-16 - 2019-07-30, 15 Tageseinträge, 570 sm.
Von Brest segelten wir durch den Raz-de-Sein in die Südliche Bretagne. Von Concarneau überquerten wir die Biscaya in 2 Nächten / 3 Tagen nach Gijon in Asturien an der Nordküste Spaniens. In kürzeren Etappen segelten wir der Galizischen Küste entlang bis A Coruña.
Dienstag, 16.07.2019:
Brest - Brest, 0 sm.
Wetter: schön und warm, kein Wind.
neuer Gast an Bord
Heute waren wir früher dran zum Einkaufen, wir konnten wieder die Vorteile des Velos nutzten. Aber trotzdem wurde es schnell Mittag. Wir machten noch weitere Bootsarbeiten, füllten den Benzinkanister für den Aussenborder, reinigten den Speedometer, und einiges mehr.
Am späteren Nachmittag kam Barbara mit dem TGV an. Mit einem kleinen Sightseeing-Spaziergang erreichten wir das Schiff mit Umwegen. Und nach der Einführung ins Schiff und der Sicherheitsinstruktionen war es bald Abend.
Heute sahen wir eine partielle Mondfinsternis, hier war es zwar noch nicht ganz dunkel, aber eindrücklich ist der sichtbare Schatten der Erde doch.
Mittwoch, 17.07.2019:
Brest - Ste. Evette, 37 sm.
Wetter: sonnig, W4, später NW2.
Raz de Sein bei schönem Wetter
Es war ein gemütliches Aufstehen, denn unser Ziel Camaret war ja nur 8 sm entfernt, wir mussten nur auf den Zeitpunkt des Stroms im Goulet de Brest achten. Eine Stunde vor Abfahrt sauste Toni mit dem Velo nochmals zum Yachtladen für ein Ersatzteil. Aber Brest konnten wir pünktlich verlassen.
In Camaret-sur-Mer machten wir auf der Aussenseite des Wellenbrechers fest und hatten unseren Zmittag. Toni konsultierte nochmals den heruntergeladenen Wetterbericht. Und wir kamen zum Schluss, dass es von den Gezeiten her möglich wäre, den Raz de Sein noch heute zu passieren. Und dass es wohl auch sinnvoll wäre, da der Wind so auch für die beiden Folgetage noch bis etwa Lorient reichen würde, nachher sollte es Flaute geben.
So legten wir am frühen Nachmittag nochmals ab und segelten weitere 30 Seemeilen. Der Raz de Sein muss bei Slack (Übergang von Ebbstrom zum Flutstrom und umgekehrt, wenn gerade kein Strom vorhanden ist) gequert werden. So mussten wir gegen den Strom dorthin fahren, immerhin hatten wir knapp genügend Wind, so erreichten wir rechtzeitig den Engpass. Auf der anderen Seite konnten wir dann mit dem Strom segeln. Das war auch nötig, denn der Wind wurde immer schwächer. Kurz vor Ste. Evette war dann Schluss mit Gennakersegeln, und wir machten an einer der Visiteur-Bojen fest. Es war schon so spät, dass kein Hafenmeister mehr vorbeikam, nur der Gipfeliverkäufer im Schlauchboot wollte Brot für den nächsten Morgen verkaufen bzw. die Bestellung aufnehmen.
Donnerstag, 18.07.2019:
Ste. Evette - Concarneau, 38 sm.
Wetter: in der Nacht und am Morgen Regen mit SW5, später NW2-3 und schön bzw. leicht bewölkt.
Vom Starkwind- zum Gennakersegeln
In der Nacht und am Morgen, als wir die Leinen lösten, regnete es, es hatte tüchtig Wind, und die Wellen waren auch recht gross (um die 2 m). Zuerst segelten wir nur mit der Genua. Später nahm der Wind ab und wir setzten auch das Grosssegel. Nach 5 Stunden hatte der Wind so stark abgenommen, dass wir sogar den Gennaker gut gebrauchen konnten und so auch gegen den vorhandenen kleinen Strom einigermassen zügig vorankamen.
Im Hafen von Concarneau waren wir überrascht über die vielen Schiffen bereits um 15 Uhr. Wir wurden von der Hafenmeistercrew zu einem Längsplatz geleitet, der hinten und vorne der Regina gerade noch 50 cm Luft bis zum nächsten Schiff hatte. Es ging aber nicht lange, und wir hatten ein irisches Schiff als Aussenlieger mit 7 Personen an Bord.
Elisabeth und Barbara machten einen Sightseeing-Ausflug in die «Cité close», die befestigte Altstadt von Concarneau, und zum Einkaufen. Toni studierte die Wetterberichte. Und noch vor dem Duschen beschlossen wir, morgen zu starten, um über die Biscaya zu fahren. Wenn wir etwas Glück haben, können wir 2 Tage anständig segeln und am dritten Tag vielleicht auch.
Freitag, 19.07.2019:
Concarneau - auf See (Biscaya Nord), sm.
Wetter: SSW4-5, grau.
Start zur Passage Biscaya
Wir wollten um 10 Uhr ablegen. Vorher mussten unsere Aussenlieger weg. Zum irischen Boot war noch beim Eindunkeln ein französisches dazugekommen. Endlich kam der französische Skipper zurück und wir konnten los, nachdem die beiden anderen sich von uns losgebunden hatten. An der Aussenmole machten wir nochmals kurz am Steg fest, um das Ruder vom Hydrovane einzusetzen, denn ein so enges Hafenmanöver mit dem Windpilotruder zu fahren wäre sehr schwierig, eher unmöglich. Dann fuhren wir los.
Es regnete auch noch kurz und war grau, die Sicht eher schlecht. Aber trotzdem waren einige Boote unterwegs, teils ohne AIS und wir mussten tüchtig aufpassen. Der Wind wehte von SW mit bis zu 5 bf und wir kamen gut voran. Weiter draussen waren 6 Fischer und wir segelten an ihnen vorbei und mussten auch mal ausweichen. Später waren wir allein. Den ganzen Tag war es grau und bedeckt, aber nicht kalt.
Barbara fiel in einen Tiefschlaf und blieb lange in der Koje.
Gegen Nachmittag klarte es etwas auf. Der noch volle Mond war später in der Nacht teilweise zu sehen. Einem Frachter musste ausgewichen werden, sonst waren nur wenige Lichter am Horizont auszumachen, weit weg von uns.
Wir wechselten uns im 3 stündlichen Rhythmus ab. So konnte jeder 6 Stunden schlafen, bzw. liegen. (die erste Nacht schläft es sich nicht so gut!!) Gegen Morgen brauchte das Grosssegel noch ein 2. Reff.
Samstag, 20.07.2019:
auf See (Biscaya Nord) - auf See (Biscaya Süd), sm.
Wetter: SW5, später W4 und NW3 und 2.
Wacherhythmus
Am späteren Morgen frischte der Wind nochmals kurz auf und auch die Genua bekam ein 2. Reff, das eine Stunden später schon wieder ausgerefft wurde. Wir wechselten uns ab mit schlafen, Ausguck halten und waren erst am Nachmittag alle zusammen im Cockpit. Die Sonne war jetzt da und füllte die Batterien, gemeinsam mit dem Windgenerator.
Der Tag verging wie im Flug und gegen 21 Uhr schlief dann der Wind ein. Mit dem Motor wurde auch der Wassermacher eingeschaltet, um unseren Tank nachzufüllen. Die Nacht war sternenklar und wir waren hier allein, nur eine Fähre kreuzte unsere Route gegen 1 Uhr.
Sonntag, 21.07.2019:
auf See (Biscaya Süd) - Gijón, 302 sm.
Wetter: bedeckt, NN1-3, später N2 und NE1, dafür etwas Sonne.
Motoralarm mitten in der Biskaya
Leider konnte der Motor erst um 7 Uhr wieder abgestellt werden. Der Wind war zwar schwach, aber wir konnten wieder langsam segeln. Auch der Blister durfte wieder aus der Kiste. Leider war das Vergnügen nur kurz und schon am Mittag wurde es windstill und wieder Zeit für den Motor. Wir machten es uns mit Büchern, Kaffee, Sudoku und Kissen im Cockpit bequem.
Um 14 Uhr ging plötzlich der pfeifende Alarm los: der Motor war überhitzt und wurde sofort ausgeschaltet. So ein Problem hatten wir noch nie! Erst mal musste die Lüftung vom Motorraum eingeschaltet und die Tür geöffnet werden. Die Analyse: Zum Glück kein ernsthafter Defekt, die Wasserpumpe und alles übrige funktionierte noch, aber das Kühlwasser war verdampft. Nach dem Nachfüllen des Kühlwassers funktionierte der Motor wieder wie gewohnt.
Bis Gijón hatten wir keinen segelbaren Wind mehr. Kurz nach 19 Uhr erreichten wir die Marina. Hier besuchten wir als Erstes die Hafenverwaltung und füllten die Formulare aus, es wurden Dokumente kopiert. Nach dem Check-In mussten wir das Schiff noch an einen anderen Steg verlegen. Und dann gings ab unter die Dusche.
Anschliessend machten wir noch ein kleines Sightseeing durch die Gassen und ins Restaurant. Wir hatten ja mehrfaches zu feiern: die erfolgreiche Ueberquerung der Biskaya und den 40sten Hochzeitstag, den wir auf hoher See verbrachten.
Montag, 22.07.2019:
Gijón - Lluarca, 45 sm.
Wetter: bedeckt/dunstig, teilweise sonnig, E3 bis ENE5.
Spinnakertag
Gemäss dem Wetterbericht schien der heutige Tag der einzige genussvolle Segeltag zu werden. So beschlossen wir, einen der Häfen unterwegs, Avilés, auszulassen und gleich bis Lluarca zu segeln. Dort sollte es Bojen hinter einer Hafenmole geben. Zuerst ging es noch langsam nach Norden aus der Bucht von Gijon hinaus, doch nach dem Cap Peñas hatten wir Rückenwind und eben Wind für den Spinnaker bzw. unseren Parasailor. 5 Stunden lang zog er uns der Küste entlang nach Westen, bis wir bei 18kn das riesige Segel von 140 qm bargen. Wir waren aber mittlerweile fast in Lluarca angekommen.
Hinter der Mole gab es keine Bojen, aber ein anderes Segelschiff, dass ankerte und eine lange Landleine gesetzt hatte. Wir fuhren etwas näher an die Mole, setzten den Heckanker und eine kürzere Landleine.
Nach dem Znacht ruderten Elisabeth und Barbara zur Leiter an der Mole und machten einen Spaziergang durch das Fischerdörfchen.
Dienstag, 23.07.2019:
Lluarca - Ribadeo, 26 sm.
Wetter: bewölkt, manchmal Nebel, WNW1-3.
Entlang der asturischen Meeresküste
Am Morgen um fünf polterte der Kiel sanft an einen Stein auf dem Grund. Es war Niedrigwasser, und wir wurden näher an die Pier gezogen, wo es eben nicht mehr so tief war. Zwei Meter der langen Leine des Heckankers konnten noch eingezogen werden, dann hatten wir wieder genügend Distanz zur Pier und den Steinen unter uns.
Es war fast windstill, als wir losfuhren. Das Dörfchen war im Nebel versteckt, auf dem Meer war es sehr dunstig. Gemütlich fuhren wir unter Motor nach Westen. Zwischendurch hatten wir einen schönen Blick auf die steile felsige Küste und die Landwirtschaftsflächen gerade darüber. In die hohen Berge konnten wir nicht sehen, diese waren nebelverhangen. Nach einer Weile konnten wir für fast zwei Stunden sogar langsam segeln, allerdings kam der Wind heute aus NW, d.h. wir mussten aufkreuzen. Zwischendurch gab es dichten Seenebel, und wir fuhren mit dem Radar und wichen den kleinen Fischerbooten aus.
Am frühen Nachmittag erreichten wir Ribadeo, eine Marina mit vielen grossen und breiten Gästeplätzen bei der östlichsten Stadt von Galizien am Fluss Eo. Nach dem Anmeldeprocedere spazierten wir zum Städtchen hinauf und machten Sightseeing inkl. Glacé-Schlecken und gingen unterwegs auch einkaufen. Das Städtchen ist nicht sehr gross (10000 Ew.), aber die meisten Strassen der Innenstadt waren Fussgängerzone und Einkaufsstrassen, es hatte auch Parks und eine grosse Markthalle, und es war schon recht belebt, obwohl noch Siestazeit war. Auf der anderen Seite des Flusses Eo konnte man Asturiens Castropol und die Holzboot-Schiffswerft von Figueras sehen.
Nach dem Znacht und dem Duschen gingen Barbara und Elisabeth nochmals etwas spazieren oder flanieren.
Mittwoch, 24.07.2019:
Ribadeo - Viveiro Anker, 33 sm.
Wetter: sonnig und sehr warm, NE oder NW 1-2.
von Anker zu Anker
Diesmal schien schon zum Frühstück im Cockpit die Sonne. Um 10 Uhr fuhren wir los, um die Felsen bei Playa Catedrales anzuschauen. Zuerst konnten wir etwas segeln, bald aber ging es im flachen Meer nur noch mit Maschine weiter. Ein Wal tauchte kurz auf. Vor der Felsenküste ankerten wir und machten Mittagspause. Eigentlich dachten wir, mit dem Dinghi die Felsen, Grotten und Bögen von der Nähe zu besichtigen, aber der Schwell war immer noch zu gross. Diese Felsen scheinen berühmt zu sein, denn oberhalb der Felsen hatte es ein Restaurant, einen Campingplatz und viele Autos, auf den kleinen Stränden zwischen den Felsabbrüchen waren viele Badende.
Der Rest der Fahrt bis Viveiro war windlos, sehr warm und nicht so interessant, weil wir nicht zu nahe an der Küste fahren wollten. Unterwegs kamen wir an einer Aluminiumfabrik vorbei, wo man hinter der Mole im Hafen allenfalls ankern könnte, das Ambiente würde aber nicht stimmen. In der Ría de Viveiro am riesigen Sandstrand war die ideale Ankermöglichkeit.
Zu Beginn fanden wir hier noch etwas Seebrise, aber nach dem Sonnenuntergang wurde es windstill. Wir hatten noch drei ankernde Segelboote als Nachbarn, und einige Fischer in ihren kleinen schaukligen Motorbooten, die ihre Angelleinen ins Wasser hielten.
Donnerstag, 25.07.2019:
Viveiro Anker - Viveiro Marina, 1 sm.
Wetter: am Morgen bis S5, später weniger, zwischendurch Regen, am Abend wieder schön.
Gemütliche Pause in Viveiro
Es war eine schöne und ruhige Nacht. Gegen Morgen kam etwas Wind von Süden auf und wir drehten auf die andere Seite des Ankers. Den Zmorgen konnten wir an der Sonne geniessen. Elisabeth machte einen Schwumm im Meer und schaute sich den Propeller an. Bald aber kam der angesagte Wind, und wir verlegten das Schiff in die nahe Marina. Allerdings war das nicht so einfach, denn wir hatten etwas Strom in der Marina und vor allem bis 20kn Wind.
Noch vor dem Mittag spazierten wir durch das Zentrum von Viveiro und bewunderten die Erker-Fassaden, die hier offensichtlich typisch sind. Allerdings war kein einziger Laden geöffnet: Heute war Fiesta in ganz Galizien, und die Leute strömten durch die Strassen und zum Festplatz, der im Nachbardorf Celeiro lag. Vom Fest bekamen wir aber nicht so viel mit ausser einigen Böllerschüssen und zwischendurch etwas laute Musik.
Toni spazierte nach Covas mit Blick auf die Ankerbucht, und Barbara nahm am Playa de Covas am späten Abend noch ein Bad.
Freitag, 26.07.2019:
Viveiro - Cedeira Anker, 45 sm.
Wetter: meist bedeckt, W3-5, später W2-3.
Lange Fahrt gegen Wind und Dünung
Als wir ablegten, waren die Nachbarboote alle schon weg. Zuerst war der Wind noch etwas schwach und hinter dem Land und der Insel abgelenkt, Aber dann konnten wir doch den ganzen Tag segeln. Zwar waren die Wellen nicht gerade klein, sie waren bis zu 3m hoch, aber Regina wurde hochgehoben und glitt wieder hinunter. Wir mussten allerdings aufkreuzen, was den ganzen Tag beanspruchte. Wir segelten um das Cabo Bares und das Cabo Ortegal, die nördlichsten Punkte Spaniens, allerdings wegen des Aufkreuzens sahen wir im Dunst nicht viel davon, wir waren zu weit entfernt.
Gegen Abend war dann die Dünung eher ungemütlich. Doch wenn die Crew seefest ist, dann ist es nicht weiter schlimm. Heute bekamen wir gleich 3x Besuch von Delphinen.
Erst um 19.40 Uhr war der Anker fest in der weiten Bucht von Cedeira hinter der Hafenmole. 11 andere Schiffe lagen hier ebenfalls unter Anker. Das Kürbisrisotto war zwar schnell gekocht, aber bis wir gemütlich im Cockpit gegessen hatten und die Pantry aufgeräumt war, war es schon bald Schlafenszeit.
Samstag, 27.07.2019:
Cedeira - Ares (Ría de Betanzos), Anker, 31 sm.
Wetter: am Morgen Regen und windstill, ab Mittag sonnig und N3-5.
Wunderbarer Segeltag
Als der Wecker klingelte, regnete es und es war windstill. Wir drehten uns nochmals um und schliefen noch etwas länger. Frühstück gabs im Salon, weil draussen alles nass war. Dafür war Regina gut gespült worden. Erst gegen Mittag verzogen sich die grauen Wolken und der Wind kam. Wir hoben den Anker und fuhren aus der Bucht.
Es wurde ein phantastischer Segeltag. Erst mit Gross und Genua, später mit dem Blister und schlussendlich bei 5 bf mit 7 Knoten Speed in die vorgesehene Ankerbucht. Auch hier waren schon einige Segelboote am Ankern. Später kam noch ein Einhandsegler mit einem 27 Fuss-Boot und wir schauten uns sein Ankermanöver an, nachdem er die ganze Bucht unter Segel umrundet/erkundet hatte.
Die Sonne schien bis 22 Uhr und auch der Wind flaute erst spät langsam ab.
Sonntag, 28.07.2019:
Ares - A Coruña, 12 sm.
Wetter: sonnig, NW3.
Vom Anker zum Mittelalter
Wir wussten es vom Wetterbericht: der Wind kommt erst nach dem Mittag. Und es war sonnig. Die Ankerkette führte senkrecht ins Wasser hinunter, und die Schiffe um uns herum standen alle in eine andere Richtung. Nach dem Ausschlafen wasserten wir das Dinghi und tuckerten damit über das flache Wasser zur Landerampe beim Städtchen Ares und banden das Dinghi fest. Wir schauten uns das Städtchen an und genossen einen Kaffee. Gestern war hier auch ein Fest (Fiesta del Mar) mit vielen Marktständen und Musik, die auch wir in der Bucht draussen hörten.
Das Segeln war wiederum ein Genuss, zuerst sehr langsam mit dem aufwachenden Wind, später sportlicher, am Schluss wieder langsamer mit Rückenwind bis zur Mole in A Coruña. Wir fuhren direkt zur Marina und zur Tankstelle, anschliessend zu einem freien Platz am Ponton. Vor dem Nachtessen genossen wir die Dusche.
In A Coruña fand gerade das Mittelalterfest («Feira das marabillas») statt, das wir am Abend besuchten. Es war eine wunderschöne Stimmung in den Gassen der mittelalterlichen Altstadt mit erstaunlich vielen Leuten (heute war Sonntag und der letzte der fünf Festtage).
Montag, 29.07.2019:
A Coruña - A Coruña, 0 sm.
Wetter: stürmisch, bewölkt mit Regenschauer.
Segelpause mit Herculés-Sightseeing
Nach dem langen Ausschlafen besuchten Barbara und Elisabeth die Markthalle, und am Nachmittag machten wir eine lange Runde durch A Coruña.
Durch die (bereits sauber geräumte) Altstadt und Aussenquartiere gelangten wir zum Herkulesturm. Dieser Turm ist ein UNESCO-Weltkulturerbe, denn hier stand schon zur Römerzeit (die Stadt hiess damals Brigantia) ein Leuchtturm. Und seither wird dieser Standort für einen Leuchtturm genutzt. Auch heute noch ist der Leuchtturm in Betrieb mit der Kennung Fl(4)20s 106m 23M und somit weit auch nachts sichtbar. Die Besteigung ist nur für eine limitierte Anzahl Besucher pro Tag möglich, wir waren zu spät, alle Tickets waren schon weg.
Wir folgten der Strandpromenade (Paseo maritimo) und kamen so in die Bucht von Orzán. Wegen des starken Windes und der hohen Wellen war hier niemand am Schwimmen, nur einige wenige suchten die Sonnenstrahlen, aber die vier Bademeister überwachten den Strand intensiv. Aber trotz den hohen und schaumigen Wellen tummelten sich zwei Wellenreiter im Meer, paddelten hinaus und fuhren Richtung Strand auf der «richtigen» Welle.
Durch die engen Gassen mit den Läden und den vielen Restaurants und Bars spazierten wir wieder zurück zum zentralen Platz Plaza de Maria Pita und von dort, nach einem Abstecher in den Supermarkt, zur Marina zurück. Nach einer kleinen Stärkung (Apéro) spazierten wir nochmals in die Innenstadt zu einem spanisch-späten Nachtessen.
Dienstag, 30.07.2019:
A Coruña - A Coruña, 0 sm.
Wetter: am Morgen bewölkt, am Nachmittag schön.
Abschied, und schon wieder zurück
Am Morgen wurde vor allem das Schiff geputzt und wieder segelbereit gemacht.
Am Nachmittag verabschiedeten wir uns von Barbara, die wieder zurück in die Schweiz reiste. So spazierten wir wieder zu zweit in die Stadt, schauten uns die schönen Gassen und Fassaden an, und machten es uns gemütlich. Plötzlich kam ein SMS, dass Barbara nicht heute fliegt, sondern erst morgen. Alle haben sich im Abflugdatum geirrt. So kam sie wieder zurück aufs Schiff, und wir machten noch unsere Einkäufe für die nächsten paar Tage, morgen soll es für uns weitergehen. Und kurz vor dem Eindunkeln spazierten Barbara und Elisabeth nochmals in die Stadt, eigentlich zum Shoppen, aber die Läden waren leider schon zu.