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Atlantik/Portugal 2019, Log-Übersicht

Logbuch Etappe 9:
Süd-Portugal und Algarve

von Oeiras nach Portimão 

2019-09-17 - 2019-10-02, 16 Tageseinträge, 197 sm.

Von Oeiras / Lissabon segelten wir nach Süden nach Lagos und kreuzten in der Algarve herum und genossen die spätsommerliche Wärme. Die Insel Madeira besuchten wir definitiv nicht.



Am Uferweg des Tejo bei der Marina Oeiras, Blick nach Süden übers wellenlose Wasser.

Oeiras - Oeiras, 0 sm.

Wetter: am Morgen windlos und dicker Nebel, später sonnig, schwacher W-Wind .

Fauler Tag und Planung

Stockdicker Nebel lag über der Marina, man sah nicht einmal zur Hafenmole. Aber schon während dem Zmorgen lichtete er sich, später wurde es wieder wolkenlos sonnig, aber nicht mehr so warm.
Bei Toni kamen die nächsten Bilder dran, und Elisabeth nutzte die Badi, die fast leer war. Und wie immer studierten wir die Wetterberichte und suchten ein Wetterfenster für die Strecke nach Madeira. Aber diese Woche geht es definitiv noch nicht, die Strecke bis etwa Lagos könnte wahrscheinlich drinliegen.


Der Leuchtturm vom Cabo Espichel auf 167m ü.M., unterwegs zwischen Oeiras und Sesimbra.

Oeiras - Sesimbra (Anker), 24 sm.

Wetter: schön, zuerst S, später SW2-3 und W, am Abend N3.

Endlich wieder unterwegs

Die Wetterberichte waren alle ähnlich, am Morgen kein oder wenig Wind aus S oder SW, am späteren Nachmittag und Abend NW und N, der segelbar wäre. Wir trafen noch Jochen von der «SY Caroline», der von seiner Ferienwoche in Berlin zurück war (er hatte für mich einen passenden BNC-Stecker für das AIS mitgenommen, danke). Und wir verabschiedeten uns im Marinaoffice und zahlten unseren langen Aufenthalt.
Wir wollten nicht bis zum abendlichen Wind warten und fuhren vor dem Mittag los, diesmal immer unter Motor bis zum Ankerstrand des nächsten Hafens, Sesimbra. Aber der Motor soll gebraucht werden, und nicht zu niedertourig fahren, sagte unser Volvo-Mechaniker João. Dafür hatten wir am Abend wieder genügend Wasser im Trinkwassertank, der Wassermacher konnte bei der wellenlosen Fahrt problemlos seinen Dienst tun.
Der Ankerplatz war nicht besonders geschützt, aber gegen den nächtlichen Nordwind sollte er es tun. Am späten Abend kam noch ein Segelschiff, sonst waren wir allein vor dem langen Strand mit den vielen hohen Hotelkästen. Die Touristensaison scheint schon vorbei zu sein, es waren wenige Leute am Strand, und am Abend waren die meisten Fenster dunkel und der Boardwalk leer.


Ein Fischer am frühen Morgen in der Bucht von Sesimbra mit seiner Privat-Möve.

Sesimbra - Sines, 34 sm.

Wetter: meist bewölkt und dunstig, zuerst wenig Wind aus S, später W2, kurz vor dem Hafen W3.

«Schnelle» Fahrt nach Süden

Die Nacht war etwas ruppig, der Nordwind brachte das Schiff tüchtig zum Schwojen und schaukeln. Gegen den Morgen wurde es angenehmer, beim Aufstehen hatten wir nur noch sehr schwachen Wind, dafür aus Süd.
Die heutige Strecke war länger als die von gestern, so wollten wir etwas früher losfahren und nahmen in Kauf, dass wir zu Beginn noch motoren müssen. Der südliche Wind wurde aber bald stärker, und wir stellten auf Segeln um. Nach 2 Meilen war der Spuk vorbei, und wir dümpelten mit 3 kn und weniger auf dem flachen Meer. Nun, halt wieder mit Motor, dafür markant schneller (siehe Aussage João von gestern) fuhren wir nach Süden. Erst in Sichtweite der kleinen Halbinsel Sines und der Industrie- und Hochseehafeninfrastruktur hatten wir wieder etwas Wind, was uns für 1 ½ Stunden einige wenige Segelmeilen brachte.
Im Hafen wurden wir freundlich empfangen. Es war noch genug Platz.
Wir stiegen nach den üblichen Formalitäten die steilen Treppen und Strassen hinauf ins Städtchen. Ein schöner Ort, gar nicht touristisch. Für drei Tage sollte ein Fest «Street Art» stattfinden und die Vorbereitungen dazu waren im Gange.
Abends wird es jetzt schnell dunkel. Zum Essen brauchten wir dann die Beleuchtung unter der Sprayhood.


Blick von der Vasco-da-Gama-Plattform in Sines über die Bucht mit der Marina und dem Hochseehafen dahinter.

Sines - Sines, 0 sm.

Wetter: am Morgen Regen (!), dann bedeckt, wenig Sonne, südliche schwache Winde.

Hafentag mit Spaziergang durch Sines

Ein richtig schöner Hafentag: Etwas Regen, lange schlafen, ausgiebig Zeitung lesen, Kaffee, Spaziergang, etc. Trotz des Wetters (fast kein Wind) sind einige der Segelschiffe schon weg.
Am Nachmittag machten wir dann einen Spaziergang durch das Städtchen: Zuerst am Denkmal von Vasco da Gama vorbei zur Tourist-Information, Besichtigung der Burg bzw. Geniessen der Aussicht, durch die Gassen schlendern. Schon gestern sahen wir mitten in der Stadt zwei rosarote fast fensterlose Granitkubus: Die Bibliothek und das Kunstmuseum. Es hatte noch weitere Bauten in der Stadt, wo Kunst studiert werden kann. Und an einigen Orten werden für das Street Art Fest entsprechende Tribünen und Geräte aufgestellt.
Wir kamen dann ausserhalb des historischen Zentrums durch moderne Wohngegenden, wanderten entlang breiter Strassen zu den Einkaufszentren etwas ausserhalb der Stadt (und füllten den Rucksack, man braucht immer was) und erreichten dann über die Terrassen von Vasco da Gama wieder den Strand. Hier wurden für den morgigen Triathlon die Vorbereitungen gemacht, Stände und Abschrankungen aufgestellt, Lausprecherproben durchgeführt, etc.
Morgen ist Regen und Südwind angesagt, deshalb stellten wir mal die Kuchenbude auf, denn sonst würde es uns in den Niedergang regnen.


Blick aus dem Cockpitfenster beim ungewohnten starken Regen in Sines.

Sines - Sines, 0 sm.

Wetter: ganzer Tag regnerisch mit Pausen, starker Südwind, der am Abend nach NW wechselte und dann abstellte.

Hafentag in Sines

Zum Glück hatten wir gestern die Kuchenbude aufgestellt, denn es schüttete zwischendurch recht heftig und der Wind kam von achtern. Aber ausser einem Spaziergang ins Marinabüro und ein Schnelleinkauf von Elisabeth blieben wir auf dem Boot.
Heute fand der Triathlon statt, allerdings waren es nicht sehr viele Leute, die im Hafenbecken ihre Runden schwammen. Nach etwa 5 Stunden war der Anlass beendet.
Toni konnte dank dem «schönen» Hafenwetter wieder eine Serie Bilder bereitstellen. Das Album von Galizien / Finisterre (von A Coruña nach Vigo) steht zur Verfügung (Link siehe unten).


Die für Porto Covo typischen blau-weissen niedrigen Häuser.

Sines - Sines, 0 sm.

Wetter: bewölkt, schwache Winde, zuerst von W, dann von N.

Velotour nach Porto Covo

Nach dem gestrigen regnerischen Tag mit der Front, die über uns durchraste, war heute nicht ans Segeln zu denken: kein Wind und hoher Schwell. Aber für eine Velotour war es ideal.
Nach dem Zmittag klappten wir unsere Bromptons auseinander und fuhren auf der Küstenstrasse nach Süden zum nächsten Städtchen, Porto Covo. Am Strand waren nicht viele Badende, aber Wellensurfer hatte es sehr viele, kein Wunder bei diesen «schönen» Wellen. Das Städtchen war ein Dorf, aber offenbar für Portugiesen ein bekannter Sonntagsausflugsort, ausländische Touristen sahen wir nur wenige, die Saison ist ja auch schon vorbei. Porto Covo hat eine kleine enge Fischerboot-Bucht und offenbar eine lange Geschichte bis in die Römerzeit, davon haben wir aber nichts gesehen. Das Dorf bestand fast nur aus schmucken weiss-blauen niedrigen Häusern und einer Restaurant-Meile mit eben den portugiesischen Touristen, die noch am Mittagessen waren.
Über die gleiche Küstenstrasse, mit Aussicht aufs bewegte Meer und auf die karge Dünenlandschaft, fuhren wir wieder zurück, diesmal mit etwas Gegenwind. Zu Beginn hatte es recht viel Verkehr, nach der Autobahneinfahrt waren wir fast allein auf der vierspurigen Strasse, die als Zubringer zum Hochseehafen dient und die Zufahrt nach Sines ist.


Cabo São Vicente im Licht der untergehenden Sonne.

Sines - Sagres (Anker), 62 sm.

Wetter: schön, zuerst schwacher Wind, später W2 und NW3, am Abend bis NNW5-6.

Langer Schlag nach Süden

Am frühen Morgen war es noch windstill in der Marina, der Wetterbericht versprach allerdings NW3, später 4. So fuhren wir gegen 10 Uhr los, zuerst unter Motor, bis es genügend Wind für uns hatte (etwa 6kn). Mit der vorhandenen Dünung (bis 2 m von West) kamen wir nur sehr langsam vorwärts. Langsam wurde der Wind stärker, wir erreichten 4 kn, später 5 kn Geschwindigkeit, am Nachmittag auch 6 bis 7 kn. Gegen Abend drehte der Wind immer mehr nach Nord, d.h. der Windeinfall für unseren Kurs wurde immer ungünstiger, wir wurden langsamer, es wurde schaukliger. Und der Wind wurde sogar schwächer.
Kurz vor dem Moment des Motoreinschaltens kam der Wind wieder, und bei Sonnenuntergang rauschten wir mit 7 und 8 kn SOG dem Cabo de Sâo Vicente entgegen. Das Langsamfahren führte leider dazu, dass wir in die Nacht kamen. Die Ankerbucht bei Sagres steuerten wir bereits bei Finsternis an, vorsichtig mit Radar, elektronischer Seekarte und gutem Ausguck. Es standen schon 8 Schiffe in der Ankerbucht, es hatte aber noch genügend Platz für uns. Noch vor neun Uhr lag der Anker fest, und der Backofen für die Pizza konnte eingeschaltet werden.


In der teuren Marina de Lagos.

Sagres - Lagos, 17 sm.

Wetter: schön, zuerst starker N, dann schwacher S, am späteren Nachmittag wieder NW.

An der Algarve-Küste Portugals

Die Nacht war recht schauklig, weil wir nicht nahe am Strand ankerten, so plätscherten die Windwellen spürbar ans Schiff. Der Morgen war wolkenlos blau, und ein leichter ablandiger Wind liess uns das Frühstück draussen geniessen. Einige der Segelboote waren bereits weg, früh losgefahren Richtung Nord, als der Nordwind noch schwach war.
Wider Erwarten wurde der Nordwind schon früh stärker, und wir fuhren bereits ab dem Ankerplatz mit einem Reff los. Der Genuss des starken Halbwindes war allerdings schnell vorbei, wir steckten nach knapp einer Stunde in einer Flaute. Eine halbe Stunde später hatten wir eine leichte Brise aus Süd, mit der wir langsam bis zur Hafeneinfahrt in Lagos gelangten.
Der Meldesteg der grossen Marina war auf der ganzen Länge besetzt, so mussten wir an der Tankstelle bei einem Segelboot aussen festmachen. Das Check-in ging schnell, wenn auch die Dame recht gestresst war durch Telefone und Funk. Und die Brücke zur Marina musste sie auch noch bedienen.
Elisabeth machte noch eine Maschine voll Wäsche, die im starken Wind und der warmen Sonne sehr schnell auf dem Schiff trocknete. Anschliessend besuchten wir noch den «Pingo Doce», den grossen neugebauten Supermarkt nahe bei der Marina.
Es sind auffallend viele ältere Leute in der Marina (wir gehören ja auch dazu). Allerdings sind viele eingeschränkt in der Bewegung, humpeln oder haben eine krumme Haltung (dazu gehören wir «noch» nicht).


In der Hauptgasse von Lagos mit den vielen Strassencafés.

Lagos - Lagos, 0 sm.

Wetter: schön, meist nördliche Winde, am Morgen schwach, am Nachmittag stark.

Sightseeing Lagos und – kein Madeira

Am Morgen genossen wir die gemütliche Wärme auf dem Boot. Noch vor dem Mittag gingen wir zum grossen Yachtshop der Sopromar und fanden dort auch Dinge, die wir schon sehr lange suchten und nie gefunden hatten. Wir liessen uns auch ein Angebot machen für das Überwintern der Regina auf dem Trockenen in der Boatyard.
Erst gegen den späteren Nachmittag gingen wir downtown und spazierten durch die Gassen von Lagos. Aber eigentlich ist Lagos nicht sehr speziell: viele Touristen, viele Strassencafés, Restaurants, viele Souvenirshops. Offensichtlich sind hier viele Iren und Engländer, und vieles ist auch auf Deutsch angeschrieben.
Jetzt ist es auch offensichtlich: Wir fahren nicht mehr nach Madeira. Theoretisch wäre gerade jetzt ein nicht so schlechtes Wetterfenster mit moderaten Winden. Aber die Rückkehr hierher zurück im Oktober scheint uns wohl möglich, aber nicht attraktiv, da wir immer gegen den Wind und den Strom fahren oder bei wenig/kein Wind motoren müssten. Und wegen nur einer Woche wandern ist die Reise doch etwas zu anstrengend.
Wir werden jetzt noch an der Algarve (Südküste von Portugal) segeln und den Wind nutzen, wenn er da ist, und die noch warmen Temperaturen geniessen, solange es noch schön ist.


Am Strand von Portimão, dahinter die Hotels von Praia da Rocha.

Lagos - Portimão, 9 sm.

Wetter: Wolkenlos schön, SW2, später NW2-3, am Abend windstill.

Gleiten übers Wasser nach Portimão

Wir wollten weg von diesem Hafen! Ramba Zamba, viel Betrieb, dazu dreckiges, fast stinkendes Wasser. Wie konnten unsere englischen Nachbarn, die einen Jahresplatz hier hatten, das nur so lange aushalten? Sobald die Fussgängerbrücke geöffnet wurde fuhren wir hinaus, der Partykatamaran, gefüllt mit vielen Leuten, fuhr hinter uns. Vor dem Hafen Lagos ankerten 6 Segelboote.
Draussen setzten wir die Segel und glitten bei einem 7kn-SW-Wind langsam durch das ruhige Wasser, der Küste und den Stränden entlang. Schön, so gemütlich zu segeln, auch wenn die Aussicht auf die vielen Hotelkästen über dem Strand nicht sehr erbaulich war. Weit war es ja nicht. Vor dem Hafen Portimão ankerten auch unzählige Boote, in der Marina gab es aber noch viele freie Plätze.
Nach dem Reissalat, den es heute zum Zmittag gab, spazierten wir ums Hafenbecken und hinaus auf den Wellenbrecher zum Leuchtturm und staunten über die vielen Badegäste, die im Sand lagen oder im Wasser waren oder sich im Wellensurfen übten. Allerdings wurden einige Absperrungen und die Hüpfburgen abgebaut, die Hochsaison scheint auch hier bald vorbei zu sein.
Zurück auf dem Boot nervte uns ein Quietschton, der je nach Wind oder Bootsbewegung mehr oder weniger rhythmisch war. Wo kam der nur her? Der Baum war es nicht und der Steg brauchte auch kein Öl, der Windgenerator tönt anders, und für das Pfeifen im Baum hatte es zu wenig Wind. Ein Fender, dessen Festmacherleine über die Scheuerleiste führte und genau dort diesen hohen Ton produzierte, musste nur drei Zentimeter verschoben werden, dann war es angenehm ruhig.
Wir genossen den ruhigen Abend auf dem Boot. Obwohl hier viele Boote bewohnt sind, ist es sehr still im Hafen. Nur die Fische begannen, als es dunkel wurde, zu springen und deren Geplätscher war das einzige Geräusch.


Ferragudo ist ein ehemaliges Fischerdörfchen mit Konservenfabrik und deswegen eine Touristenattraktion, gerade vis-à-vis von der Marina Portimão steht die Burg von Ferragudo, Fort São João do Arade.

Portimão - Portimão, 0 sm.

Wetter: schön und warm (27°C).

Pausetag in Portimão

Sehr angenehm still war es diese Nacht und am Morgen. Es hat zwar einige Boote, die hier zum Ueberwintern im Hafen stehen, aber auch etliche Schiffe, die bewohnt sind oder auch Passanten wie wir.
Mit dem Velo fuhren wir dem Flussufer entlang bis in die Innenstadt von Portimão und dann über die Brücke zu den Werften beim Fischerhafen. Wir schauten uns die Boatyard an, wo schon einige Schiffe auf dem Trockenen aufgestellt waren. Rund um die Boatyard waren die verschiedenen Servicefirmen und Werften angesiedelt. Wahrscheinlich ist es auch nicht schlecht, das Boot hier stehen zu lassen. Aber die Boatyard von Lagos gefällt uns besser, rundum hat es die bessere Infrastruktur (inkl. Restaurants, der Bahnhof, Yachtshop), als Nachteil (oder ist das ein Vorteil?) ist einzig die beschränkte Auswahl der Serviceanbieter, in Lagos geht alles über die Sopromar, in Portimão kann / muss man zwischen verschiedenen Serviceanbietern auswählen.
Am Nachmittag ging Elisabeth am Strand von Praia de Rocha schwimmen, die Wassertemperatur sei etwa 19°C. Und am Abend, nach dem Znacht und vor dem Abwasch, machten wir von der Marina aus einen Spaziergang zur belebten «Hauptstrasse» von Praia de Rocha mit den vielen Bars, Cafés, Restaurants, Hotels, Touristenläden.


Mit Wind und Sonne unterwegs an der Algarve zwischen Portimão und Albufeira

Portimão - Albufeira, 16 sm.

Wetter: schön und heiss, SW1-2.

Hafenwechsel mit Gennaker und Motor

Heute gings weiter, länger im Hafen zu stehen ist nichts für uns! Leider war der Wind schwächer als angekündigt. So zogen wir den Blister 3x hoch und bargen ihn wieder, als der wenige Wind ihn nicht mehr füllen konnte. Langsam gings und es war auch heiss. Trotzdem kamen wir nach Albufeira. Der Hafen schien recht voll, doch einzelne Plätze waren noch frei. Es hatte hier offensichtlich viele Winterlieger, d.h. Boote, die hier liegen, aber unbewohnt sind.
Das Hafengelände war schnell besichtigt. Es gab verschiedene Attraktionen um die Feriengäste zu unterhalten, und jede Menge Restaurants und Bars.
Leider wird es jetzt schon früh dunkel und abends kühlt es angenehm ab. Wir montierten unser Mückennetz und verkrochen uns nach dem Znacht ins Boot.


Im Algarve-Touristenort Albufeira

Albufeira - Albufeira, 0 sm.

Wetter: schön und sehr warm, kein Wind.

Unter den Strandferienleuten

Wir spazierten von der Marina ins Städtchen Albufeira. In der Marina selber hatte es schon viele Restaurants, aber Albufeira war voll von Restaurants, Bars, Cafés, und voll von Strandferienleuten. Und die Restaurants verlangen für die Konsumation Zürcher Preise. Der Strand wird vom Ort her mit einem Tunnel und einem Lift erschlossen. Und das Zentrum ist alles Fussgängerzone. Von einem «Historischen Zentrum» merkt man nichts, es ist alles auf den Tourismus ausgelegt. Das ist nicht unsere Welt. Aber eigentlich sollten wir es ja wissen: Algarve ist ja schon seit 50 Jahren der Inbegriff für diesen Strand- und Restauranttourismus an der Wärme.
Immerhin sind wir so zu einem längeren Spaziergang gekommen.


Blick von einem der vielen Restaurants über das Hafenbecken von Vilamoura.

Albufeira - Vilamoura, 8 sm.

Wetter: schön, sehr warm, sehr schwacher Wind aus SE.

Von einem Ferienresort zum nächsten

Ohne Wind bzw. mit etwa 3-4 kn von SE motorten wir nach SE zum nächsten Hafen. Eigentlich wären wir gerne 15 Meilen weiter gesegelt zum Ankerplatz bei der Ilha da Culatra, aber so ohne Wind fahren wir lieber nur eine kurze Distanz. Morgen gibt es immer noch keinen Wind, vielleicht übermorgen?
Vilamoura ist ebenfalls eine Bäder- und Hotelstadt, aber etwas gepflegter (und teurer) als Albufeira, und jünger, die Resorts hier entstanden erst ab 1966. Schon die Marina war sehr nobel, beim Meldesteg halfen uns gleich zwei Marineros beim Festmachen. In der Marina stehen vorwiegend Motoryachten der grösseren Sorte herum. Und die Duschanlagen sind fast wie in einem Hotel, mit Stein und Holz und Glastüren, und diese werden 4x täglich kontrolliert. Es hat hier über 800 Liegeplätze, und rund ums Hafenbecken gibt es eine Vielzahl von Restaurants, auch von der gehobenen Art, an einem Boardwalk mit Läden und Boutiquen.
Wir machten einen Spaziergang um die ausgedehnte Marinaanlage und zum Strand, an 4- und 5-Sternhotels vorbei, entlang grüner Parkanlagen. Es hatte nicht mehr sehr viele Leute, morgen beginnt ja die Tief-Saison, aber die Restaurants in der Marina waren trotzdem alle sehr gut besetzt.


Auf dem Frucht- und Gemüsemarkt von Quarteira

Vilamoura - Vilamoura, 0 sm.

Wetter: schön und sehr warm, sporadisch starke böige Winde aus verschiedenen Richtungen.

Velobesuch des Nachbarorts Quarteira

Quarteira ist ein richtiges Städtchen, keine Retortensiedlung wie Vilamoura. Dazu gehören auch ein Fischerhafen und eine Markthalle, wo diese Fische aufbereitet und verkauft werden, gleich daneben ist der Früchte- und Gemüsemarkt. Wir stellten unsere Velos beim Markt ab und spazierten zu Fuss durch das Städtchen. Natürlich ist auch hier alles auf den Tourismus ausgelegt (kein Wunder, mit diesem Strand an der Algarve), aber wir finden hier auch die Häuser der Einheimischen und deren Cafés, es gibt Sportanlagen und eine Primarschule und viele kleine Läden, nicht nur Bade- und Souvenirramsch.
Am Nachmittag ging Elisabeth an den Strand schwimmen. Es sei aber kühl (Wasser 19°C) und windig mit Brandungswellen, aber zum Bewegen und zum Abkühlen ideal gewesen.
Wir erhielten von Lagos den Bescheid, dass wir Regina dort Mitte Oktober aufs Trockene stellen können. So werden wir in den nächsten Tagen das Schiff für den warmen Winter vorbereiten und die Heimreise planen. Und bis dann noch das sonnige und warme Wetter geniessen.


Schräg auf dem Wasser, hart am Wind zwischen Vilamoura und Portimão.

Vilamoura - Portimão, 27 sm.

Wetter: schön, NW4, später SW2-3, am Nachmittag NW5 und bewölkt.

Wieder mal hart am Wind segeln

Eigentlich war der Liegeplatz hier in Vilamoura recht schön, gute und saubere Infrastruktur, ruhig und günstig (zumindest ausserhalb der Saison). Aber heute wollten wir den vorhandenen Wind nutzen und näher an Lagos kommen. So segelten wir nach Portimão.
Der Wind war eher «schwierig». Zu Beginn konnten wir mit einem angenehmen NW schön auf Kurs fahren, doch ziemlich plötzlich änderte sich der Wind auf WSW, und das hiess dann aufkreuzen, solange es ging. Irgendwann war der Wind aber ganz weg, und wir mussten eine knappe halbe Stunde motoren. Dafür hatte es anschliessend einen knackigen WNW5 mit entsprechenden Wellen, Regina lag wieder einmal schräg im Wasser. Auch wir waren es fast nicht mehr gewohnt, hart am Wind zu segeln, wir hatten in letzter Zeit fast immer achterlichen Wind.
Kurz vor Feierabend erreichten wir die Reception der Marina in Portimão, das Einchecken ging aber schnell, denn alle Daten waren noch aktuell im Computer. Diesmal erhielten wir einen Standplatz im südlichen Teil der Marina, etwas besser windgeschützt hinter den farbigen Appartementhäusern.


 

Das ist der Text in der Fusszeile.