Logbuch Etappe 1:
Zwischen den Segelreisen
von Zürich nach Gråsten
2024-04-23 - 2024-05-03, 9 Tageseinträge, 3 sm.
Winter, Vorbereitungen, Anreise, Übernahme:
Ski- und Schneeschuhtouren und Wanderungen im Winter, laufend auch Planung der Reise in der Baltic Sea. Die Anreise mit der DB war erwartungs- und erfahrungsgemäss kompliziert und länger. Am Aergerlichsten war die Schiffsübernahme: Es wurde kein einziger der Aufträge erledigt, das Schiff war dreckig (lange Standzeit aussen im Regen). Die dringensten Punkte für ein segeltüchtiges Boot mussten noch ad-hoc behoben werden.
Dienstag, 23.04.2024:

Zürich - Zürich, 0 sm.
Wetter: .
Winter zu Hause
Zwischen den Segelreisen genossen wir unter anderem die Ski-, Schneeschuh-, Velo- und Wandertouren. Mangels Schnee oder grosser Lawinengefahr lag der Schwerpunkt eher bei den Wanderungen unterhalb der Schneegrenze.
Mittwoch, 24.04.2024:

Zürich - Zürich, 0 sm.
Wetter: .
Winter zwischen den Segelreisen
Zwischen den Segelreisen genossen wir unter anderem die Ski-, Schneeschuh-, Velo- und Wandertouren. Mangels Schnee oder grosser Lawinengefahr lag der Schwerpunkt eher bei den Wanderungen unterhalb der Schneegrenze.
Donnerstag, 25.04.2024:

Zürich - Zürich, 0 sm.
Wetter: .
Winterwanderung ohne Schnee
Zwischen den Segelreisen genossen wir unter anderem die Ski-, Schneeschuh-, Velo- und Wandertouren. Mangels Schnee oder grosser Lawinengefahr lag der Schwerpunkt eher bei den Wanderungen unterhalb der Schneegrenze.
Sonntag, 28.04.2024:

Zürich - Flensburg, 0 sm.
Wetter: warm und trocken.
Sehr lange Reise längs durch Deutschland
Sonntagmorgenfrüh, der Rütihofbus ist fast leer bis zum Bahnhof. Und dann der ICE von Zürich bis Hamburg, wegen Baustellen 2 Stunden länger unterwegs und ziemlich voll, abschliessend die Fahrt noch nach Flensburg, nochmals 30 Minuten länger als geplant. Nun, DB.
Nach dem Spaziergang mit dem Gepäck zum Hotel fanden wir in der Innenstadt am Sonntagabend um 21 Uhr noch einen Italiener für ein Nachtessen. Aber eine solche Reise ist trotz dem vielen Sitzen ermüdend (und auch wegen des frühen Aufstehens), so freuten wir uns aufs Schlafen. Wir sind gespannt auf die Abenteuer morgen.
Montag, 29.04.2024:

Flensburg - Boatyard Soeholm, 0 sm.
Wetter: meist sonnig, noch kühl und windig.
Erschreckende Schiffsübernahme
Wir konnten eine Stunde früher mit dem Bus nach Gråsten und mit dem Taxi zur Werft fahren.
Dort traf uns fast der Schlag: Regina stand zwar im Wasser, aber von unserer Auftragsliste war nichts, aber auch gar nichts erledigt worden!! Der Werftchef war der Meinung, der «Projektleiter» Niels übernehme alles und dieser hatte nichts organisiert aus welchem Grund auch immer.
Dabei hatte die Übernahme im Herbst einen sehr guten Eindruck gemacht und jetzt das!
Er bestellte gleich die Ersatzteile für die Ankerwinsch.
Den Tag verbrachten wir mit Um-/Einräumen und Putzen. Jeder, der mal ein Boot aus dem Winterlager genommen hat, weiss, was das bedeutet. Am Abend fielen wir erschöpft in die Kojen. Dabei hatten wir nicht einmal die Segel hochziehen können, weil der starke Wind querab kam.
Dienstag, 30.04.2024:

Boatyard Soeholm - Boatyard Soeholm, 0 sm.
Wetter: sonnig und starker Wind.
Werfttag und Einkauf
Geschlafen haben wir wunderbar. Der Morgen war frisch.
Das Werftpersonal, besonders der Chef gab sich alle Mühe, uns zu besänftigen und zufrieden zu stellen, und wir fanden heraus, wo der Fehler passierte (wie meistens: Interpretation). So wurde nun die Starterbatterie ausgewechselt (wegen nicht Aufladen im Winter ging sie kaputt), die Ankerwinschbedienung funktioniert jetzt und morgen wird noch das Nötigste erledigt.
Wir brauchten dringend etwas zu Essen und fuhren mit dem Velo ins Dörfchen Broager zum Einkaufen. Die Werft liegt sehr ruhig und einsam und dort gibt’s nichts und auch kein Restaurant.
Zweimal holten wir das Genua ins Cockpit, als der Wind kurz abflaute, aber nach 3 Minuten war er uns wieder zu stark zum Segelsetzen, denn er frischte bis 22 Knoten auf, und immer noch querab.
Mittwoch, 01.05.2024:

Boatyard Soeholm - Boatyard Soeholm, 0 sm.
Wetter: schön, E6-7.
Nochmals Werfttag
Kaum waren wir mit dem Zmorge fertig, wurden wir vom Steg weggeschickt. Schnell machten wir uns für den Platzwechsel parat, denn der Wind war noch nicht so stark. Wir wechselten zum Pfostenplatz und bekamen kurz darauf noch Nachbarn rechts und links, denen wir beim Anlegen helfen konnten. Wir mussten das noch selber machen, weil keiner da war zu helfen.
Es war praktisch, so konnten wir die Ankerkette und den Anker auf den Steg legen. Denn bald kam Niels, um die anstehenden Arbeiten zu erledigen: Fäkalientankhebel wieder aktivieren und eben die Ankerkette kürzen (die vom Riffen und Steinen beschädigt war).
Heute mussten wir uns kein Kopfzerbrechen ums Segelsetzen machen, denn es stürmte den ganzen Tag.
Am Abend bemerkten wir, dass der Warmwasserboiler nicht mehr heizte und so wurden den ganzen Abend der Boiler und die Unterlagen dazu inspiziert und studiert.
Donnerstag, 02.05.2024:

Boatyard Soeholm - Boatyard Soeholm, 0 sm.
Wetter: schön, immer noch E6-7.
Segel gesetzt
Wir wachten vor sieben Uhr auf, weil es still war und das Boot nicht mehr schaukelte. Es war praktisch windstill. Noch vor dem Frühstück nutzten wir die Gelegenheit, um wenigstens das grosse Vorsegel aufzuziehen und sauber einzurollen. Kaum eingerollt kam der Wind wieder, das Grosssegel konnten wir nicht mehr hissen.
Wegen des defekten Boilers kam der externe Elektriker der Werft vorbei. Die Ersatzteile werden bestellt, am Montag eingebaut . . . Nun, wir werden nicht solange hierbleiben, wir segeln endlich los bis Sønderborg, mit seinem Auto hat er nur 10km weiter zu fahren als hierher zur Werft.
Am Nachmittag machten wir einen längeren Spaziergang entlang der Bucht Nybølnor zum Nachbardörfchen Nybøl, zuerst mit Gegenwind, dann mit Rückenwind. Und den Rest des Tages verbrachten wir mit dem Studium der neuen Karten und Führer. Eigentlich sind wir bereit zur Abfahrt.
Freitag, 03.05.2024:

Boatyard Soeholm - Gråsten, 3 sm.
Wetter: schön und warm, am Abend Gewitter, zuerst E4, später SW.
Schloss Gravenstein
Auch heute standen wir früh auf und nutzten den morgendlichen Schwachwind, um abzulegen. Verabschiedet von der Werft hatten wir uns schon gestern. Mit gemütlicher Motorfahrt und einem kleinen fliegenden Frühstück erreichten wir nach ¾ Stunden die Gemeindepier von Gråsten, wo wir schon im September lagen und uns winterklar machten.
Die Pier liegt beim heutigen Wind ideal für das Hissen des Grosssegels.
Wir brauchten etwas länger als beim Genua, da auch die vertikalen Latten noch eingeschoben werden mussten. Aber mit dem Wind genau von vorne war das kein Problem. Als Belohnung gab es dann für uns den zweiten Teil des Zmorgens.
Ein längerer Spaziergang – schön, sonnig, warm – führte zum grossen Supermarkt. Der Frühling ist hier aber noch nicht ganz so weit wie zu Hause. Es blühen noch die letzten Schlüsselblumen, Narzissen und Tulpen, Flieder und Kastanien noch nicht.
Nach einigen Arbeiten auf dem Schiff machten wir einen zweiten Spaziergang, diesmal zum Schloss Gråsten oder eben Schloss Gravenstein (ist der deutsche Name dieses Ortes). Dieses Schloss ist die Sommerresidenz der Königin. Neben dem Park und dem See hat es auch einen grossen Garten, einen sogenannten Kitchen Garden, mit Treibhäusern und vielen Apfelbäumen (wahrscheinlich der Sorte Gravenstein). Gråsten spricht man übrigens wie Grosteen, mit Betonung auf der zweiten Silbe, jede andere Aussprache verstehen der Bus- und der Taxifahrer nicht.
Um 18 Uhr kam das angekündigte Gewitter mit ein paar wenigen Regentropfen, und dann hatten wir schwachen SW-Wind.