Baltic Sea 2024, Log-Übersicht

Logbuch Etappe 2:
Kielerbucht

von Gråsten nach Fehmarn Burgtiefe 

2024-05-04 - 2024-05-11, 8 Tageseinträge, 114 sm.

Kielerbucht, von Gråsten über Sønderborg und Kiel bis Fehmarn:
In Dänemark machten wir noch die restlichen Arbeiten und Reparaturen am Boot. Nautisches Material kauften wir in Eckernförde und Kiel ein. Und wie in den vorhergehenden Tagen hatte es auch für die Strecke nach Fehmarn keinen oder zu wenig Wind, wir mussten viel motoren. Aber die Flautentage nutzten wir auch für Hafentage mit Ausflug.



Kurz vor der Nacht im Stadthafen hinter dem Schloss Sønderborg.

Gråsten - Sønderborg, 14 sm.

Wetter: bedeckt, später sonnig, SW1-2.

Hafenwechsel zur Waschmaschine

Wir waren pünktlich vor 8.15 Uhr bei der Egersund-Brücke, die nur 1x in der Stunde aufgeht. Der Wind war leider noch nicht da. Auch die ganze Strecke in der Flensburger Förde war sehr schwachwindig, so lief der Motor bis Sønderborg. Wir wollten früh da sein, um die schöne Waschmaschine zu nutzen. Die Mole des Stadthafens hinter dem Schloss war nur noch wenig belegt, die meisten Boote legten ab.
Doch leider war die Waschmaschine gar nicht da, wegen Umbau.
Wir spazierten durch das Städtchen, aber Waschsalons wie im Süden gibt es hier nicht. Es waren schon viele Touristen, vor allem Deutsche, unterwegs. Beim Spaziergang bis zur Marina sahen wir auch hier noch Schäden von der Sturmflut im letzten Herbst. Die Marina ist teilweise eng und Gästeplätze gibt es nur, wenn ein Boot länger weg ist und seinen Platz «grün» anzeigt. Die Sonne schien warm und die Leute waren am Spazieren, am Eisessen oder am Strand, wenige sogar im Wasser.
Am Abend füllte sich der Stadthafen und ein Boot, das erst gegen 20.30 Uhr kam, fand keinen Platz mehr und fuhr mit der nächsten Brückenöffnung weiter nach Norden.


In der sonst modernen Stadt Sønderborg gibt es auch noch einige wenige sehr alte Häuser.

Sønderborg - Sønderborg, 0 sm.

Wetter: starker Regen, warme Sonne, Winde aus allen Richtungen.

Ausschlafen

Am Morgen regnete es und es gab keinen Grund früh aufzustehen. Keine Termine heute.
Für das gemütliche Frühstück im Salon brauchten wir unser Heizöfeli, denn 14 Grad sind nicht gerade gemütlich. Später hörte es auf zu regnen und wir liefen an der Hafenmole entlang bis zur neuen Mole auf der Nordseite der Klappbrücke, wo der Ein- und Ausstieg aufs Boot bequemer ist. Aber erst gingen wir noch ins Einkaufszentrum, nicht um Einzukaufen, sondern fürs Internet und einen guten Espresso.
Als wir zurückkamen, hatten wir keine Lust mehr, das Boot zu verlegen, auch weil wir dann heute und morgen auf die Brückenöffnung hätten achten müssen. Es regnete auch schon wieder. Und die Mole war schon wieder gut besetzt.
Wir machten es uns in der angenehm warmen Kuchenbude gemütlich und verbrachten den Restnachmittag mit Lesen und einem kleinen Spaziergang.


Toni am Gaskasten, Reparatur Fernschalter

Sønderborg - Høruphav, 6 sm.

Wetter: bedeckt, NW2-3.

Reparatur und neues Problem

Wir standen wieder früh auf, weil wir alles vorbereitet haben wollten, wenn der Elektriker Henning kam. Wir versuchten noch den Boiler zu leeren, was uns aber nicht gelang, nur ein paar Liter Wasser kamen raus.
Als Henning eintraf konnte das noch gemacht werden und das neue Heizelement war schnell montiert und funktionierte.
Wir legten ab und segelten nur unter Genua gemütlich mit Raumwind zum nächsten Hafen. Dort testeten wir den Gasherd, aber er funktionierte nicht!! Dieses Jahr fängt ja wirklich unmöglich an! Der elektrische Fernschalter funktioniert nicht mehr. So müssen wir jetzt den Gashahn von Hand auf- und zudrehen, etwas umständlich, aber machbar.
Auch wurden noch die staubigen Spannleintücher und ein Teil der Vorhänge gewaschen.
Viele Segler arbeiteten an ihren Booten, um sie für die Saison fit zu machen. Hier ist es ruhiger als in der Stadt.


Toni konzentriert beim Anwindsegeln in der Kielerbucht vor der Schleimündung.

Høruphav - Eckernförde, 38 sm.

Wetter: zuerst bedeckt, E4, später sonniger, aber kalt.

Wieder mal richtig Segeln

Der Wetterprognose für heute: kalt und Wind gegenan. Die Thermounterwäsche gehörte heute zur Ausrüstung. Aber das Segeln klappte ganz gut, wir waren fast den ganzen Tag hart am Wind und kämpften vor allem mit der Strömung, die unseren Wendewinkel um mehr als 20° erhöhte. Es hatte erstaunlich viele Segelboote, besonders an der deutschen Küste an der Schleimündung.
Nach der langen Fahrt hart am Wind war der Fjord von Eckernförde mit Wind von achtern gemütlich, wenn auch nicht mehr so schnell. Aber in dieser Gegend muss gut aufgepasst werden, um nicht in eine Sperrzone mit Fahrverbot zu geraten. Andere Zonen erlauben das Fischen und Ankern nicht, andere sind zeitweise Schiessplätze. Kurz nach dem Anleger im Stadthafen sahen wir in der Förde ein Unterseeboot in einem Gebiet, das wir gerade durchfahren hatten.
Besuch beim Hafenmeister, Spaziergang durch die hübsche Stadt, und dann der erste Grosseinkauf, um all unsere leeren Schränke auf dem Schiff wieder zu füllen.


Ein ziemlich windstiller Tag am Nor von Eckernförde.

Eckernförde - Eckernförde, 0 sm.

Wetter: sonnig, kein oder sehr wenig E Wind.

Zwei lange Spaziergänge

Wir machten uns wieder früh parat, denn wir mussten die vergessenen Karten und Chips bei Hanse Nautic abholen (das andere Material war korrekt zur Werft geschickt worden, aber einiges der Bestellung war vergessen worden). Wir wanderten über Quartierstrassen durch Eckernförde bis zum Stadtrand. Alles lag schon vorbereitet im Büro. Zurück liefen wir am Wasser entlang, den Weg hatte die nette Bürodame empfohlen. Ein kleiner Umweg führte uns in die Innenstadt zum Wochenmarkt und zur Bäckerei.
Zurück am Boot merkten wir, dass morgen Donnerstag ja ein Feiertag ist, und die Geschäfte in Kiel sind geschlossen. Wir brauchten aber noch dringend Material vom Bootsshop SVB. So nahmen wir kurz entschlossen den Zug und fuhren die 30 Min. nach Kiel. Dort ging es weiter zu Fuss bis zum Shop.
Danach spazierten wir noch durch Kiels Innenstadt. Sehr viele Leute waren unterwegs, und zurück im Zug war es auch so voll, dass nicht alle einen Sitzplatz bekamen.
Müde und froh, wieder zurück zu sein, genossen wir die Ruhe im Hafen.


Beim Spaziergang an der Strandpromenade von Laboe an einem Souvenirladen gesehen.

Eckernförde - Kiel Laboe, 18 sm.

Wetter: zuerst schön und windstill, später NW1-2, am Nachmittag bedeckt, am Abend etwas Regen.

Motorbootfahrt

Beim gemütlichen Aufstehen war es noch windstill, später kam ganz leichter Wind aus West, der aber nicht reichte zum Segeln (3-5kn). Bei der Einmündung zur Kielerförde drehte der Wind auf N, wurde etwas stärker, aber fürs Vorwindsegeln reichte es immer noch nicht.
Aber der Freizeitverkehr heute am Auffahrtstag war enorm, man sah alle Arten von Segelbooten, die Rennboote mit ihren schwarzen Kevlarsegeln konnten auch bei 6kn Wind fahren, Familienkutschen hatten wohl die Segel gesetzt, fuhren aber unter Motor, und die Segelschüler mussten halt auch bei diesem Schwachwind ihre Manöver fahren.
Die Baltic-Bay-Marina war sehr voll, es gab einige freie Boxen, aber überall hing das rote Schildchen. Am Ende einer Boxengasse fuhren wir halt in eine «rote» Box. Nach dem Check-in beim Hafenchef mussten wir dann auch den Platz wechseln (auf eine andere rot bezeichnete Box).
Wir machten noch einen Spaziergang durch Laboe mit dem lauten und intensiven Strand- und Festbetrieb, aber bald verzogen wir uns wieder auf das ruhige Boot.


Vorwind mit Gennaker, leider nur für 2 Stunden, der Wind war zu schwach bzw. wir zu langsam.

Kiel Laboe - Fehmarn Burgtiefe, 38 sm.

Wetter: ganzer Tag diesig, W1-3.

Kurze Segelsequenzen

Wir planten, Halbwind zu segeln, aber dann kam der Wind von achtern. Bald holten wir den Gennaker aus der Kiste, aber der Wind war zu schwach und die schwere Regina bewegte sich nur langsam vorwärts. So musste der Diesel genutzt werden.
Viele Boote bewegten sich in die gleiche Richtung wie wir. Nur die kleineren kamen langsam mit Windkraft vorwärts. Vor dem Hafen bei Fehmarn war eine Gruppe Windsurfer, die vor der Einfahrt mit ihren Boards hin- und hersausten, denn erst hier hatte der Wind aufgefrischt.
Wir suchten uns einen Platz ohne rote Tafel und erwischten den Hafenmeister noch 5 Minuten vor seinem Feierabend.
In unserer Kuchenbude hatten wir es dann gemütlich und warm.


Unterwegs mit dem Velo auf Fehmarn.

Fehmarn Burgtiefe - Fehmarn Burgtiefe, 0 sm.

Wetter: schön, zuerst Wind von W, dann von E.

Velotour auf Fehmarn

Nach dem langen Ausschlafen und dem Morgenkaffee machten wir wieder einmal unsere Bromptons bereit. Auf dem Radweg direkt am Meer fuhren wir über Burgstaaken, unter der Fehmarnbrücke durch, bis nach Lemkenhafen. Es hatte eine Unmenge von Velofahrenden aller Gattungen: schnelle Gravelbiker, langsame schwere E-Bikerinnen, Familien mit Kindern, unbeholfene Leute mit Mietvelos, etc. Und es hatte auch ziemlich viele Veloanhänger – allerdings nicht mit Kleinkindern drin, sondern mit einem Hund. Und natürlich auch Velofahrende, die neben sich den Hund rennen und hecheln liessen.
Auf der Rückfahrt fuhren wir dann auf asphaltierten Strassen nach Burg, dem Hauptort der Insel Fehmarn, kauften dort ein, was Platz hatte in der Velofronttasche, und genossen den Besuch beim Bäcker. Hier hatte es eine Unmenge von Touristen, auch die entsprechenden Läden und Restaurants, die Stadt ist das Zentrum des Fremdenverkehrs auf Fehmarn.
Wieder zurück auf dem Boot genossen wir eine Dusche, den Znacht und dann den Abend in der Kuchenbude, später unter Deck.


 

Das ist der Text in der Fusszeile.