Baltic Sea 2024, Log-Übersicht

Logbuch Etappe 7:
Lettland

von Lauterhorn, Fårö nach Ventspils 

2024-06-23 - 2024-06-28, 6 Tageseinträge, 93 sm.

Passage nach Ventspils (Lettland). Von hier aus Ausflug per Bus nach Riga, dort Sightseeing und Hotelübernachtung, und ab Riga mit dem Mietauto in den Gauja-Nationalpark (Besuch Cesis, Ligatne, Sigulda). Und auch einige Hafentage in Ventspils selber. Eine Fahrt nach Riga mit dem Segelboot schien uns nicht sehr sinnvoll (3 Tage in die windschwache Rigabucht und wieder zurück).



Nach Sonnenuntergang, die Sonne leuchtete kurz unter die Wolkendecke. Ziemlich genau in der Mitte zwischen Gotland und Lettland.

Lauterhorn, Fårö - unterwegs, 0 sm.

Wetter: zu Beginn Nebel und N2-3, später bedeckt und NW4.

Nebelabfahrt von Gotland

Die letzten Vorbereitungen wurden getroffen, der Windpilot einsatzfähig gemacht (Ruder ins Wasser, Windfahne montieren), wasserdicht angezogen, weil es aus dem Nebel tropfte, und kurz nach Mittag legten wir ab. Weit konnten wir nicht sehen, knapp war der Leuchtturm und das Land im Fårösund sichtbar. Wir segelten durch die Bojengasse und entlang der Gästehäfen von Fårösund, und ausserhalb der Inseln wurde die Sicht etwas besser und es hatte etwas mehr Wind zum Segeln.
Aber den ganzen restlichen Tag über wars grau und feucht.
Auch am Abend war es noch bedeckt, allerdings tropfte es nicht mehr. Wir kamen gut voran, hatten aber gerefft. Weil wir gar nicht so früh ankommen wollten.


Der kleine Gästehafen von Ventspils im neuen Fischerhafen.

unterwegs - Ventspils, 93 sm.

Wetter: grau und trüb NNW2-3, am Nachmittag sonnig.

Erfolgreiche Nacht-Passage nach Lettland

Der Skipper hatte es so berechnet, dass wir das Fahrwasser der Tanker und Frachter noch bei Tageslicht queren konnten. Anfangs sahen wir keine anderen Schiffe, doch plötzlich kamen sie, die Tanker von und nach Russland, Finnland, Malta usw. Einem waren wir wirklich im Weg und wir drehten bei und warteten, bis er vorbei war. Ein anderer Frachter korrigierte seinen Kurs um 10° und wich uns so aus.
Die Nacht wurde nicht wirklich dunkel. Die Abendröte ging allmählich in die Morgenröte über.
Der Mond war nicht zu sehen wegen der Wolken und auch Sterne waren keine sichtbar, es war auch zu hell. Regina schaukelte bei achterlichem Wind ziemlich unangenehm, aber es reichte trotzdem für jeden von uns für eine Schlafpause.
Am Morgen verschwanden die Wolken und es wurde sonnig und warm.
Am späteren Vormittag erreichten wir unser Ziel, die Gästemarina in Ventspils in Lettland. Es gab einen Platz mit Heckboje und Hilfe vom Hafenmeister.
Ein kleiner Spaziergang durch das Aussenquartier, einen Park und am Sandstrand und ein kleiner Einkauf gaben einen ersten Eindruck von Lettland. Hier ist wieder Euroland, und wir haben eine Zeitverschiebung von einer zusätzlichen Stunde.


Ventspils in der Altstadt: Viele Häuser aus ganz verschiedenen Epochen.

Ventspils - Ventspils, 0 sm.

Wetter: sonnig und warm.

Sightseeing in Ventspils

Heute mussten wir ausschlafen! Nach fast 12 Stunden in der Koje waren wir wieder fit und spazierten durch die Stadt. Sie ist grosszügig angelegt und sehr weitläufig mit viel Grün, mehreren Parks und vielen Linden. Eine aufstrebende Stadt mit einigen alten Gebäuden aus der Ostblockzeit, alten Holzhäusern von früheren Zeiten, aber vor allem sehr viele Einfamilienhäuser und ein Industriegebiet mit Meeranschluss auf der anderen Seite des Flusses. Kaum ein Haus ist höher als 2 oder 3 Stockwerke.
Es gibt viele verschieden gestaltete Veloständer, die aber kaum genutzt werden. Auf den Radwegen fahren nur wenige Leute, allerdings ist auch der Autoverkehr ungewohnt wenig. Dafür gibt es grossartige Kinderspielplätze, die auch bevölkert sind.
Unsere Bootsnachbarn waren alle weg, vermutlich in Riga. Das haben wir morgen vor. Die Planung und Organisation beanspruchten den Abend.


Riga, im Abendlicht das Schwarzhäupterhaus am Rathausplatz

Ventspils - Riga, 0 sm.

Wetter: schön und sehr warm.

Sightseeing Riga

Wir mussten früh los, denn um 6.30 Uhr fuhr der Bus nach Riga. Und der Hafen ist fast 3 km vom Busbahnhof entfernt. Sehr schnell marschierend, fast joggend, erreichten wir 3 Min. vor Abfahrt den Bus. Die Tickets hatten wir schon am Vortag gebucht.
Wir fuhren 3 Stunden durch einsame Wälder und an riesigen Kornfeldern entlang, zwischendurch hielt der Bus bei einem Dörfchen oder an einer Raststätte.
Die pulsierende Stadt Riga mit ihren vielen schönen Häusern der Innenstadt, die meisten original im Jugendstil wieder aufgebaut, gefiel uns, Riga ist ja nicht umsonst auch ein UNESCO-Weltkulturerbe. Spannend war die Eingliederung der neuen modernen Häuser ins Ensemble der Altstadt. Auch viele grosse, gepflegte Parks und die vielen Menschen, nicht nur Touristen, waren beeindruckend. Und auch die blau-weissen Trams und Trolleybusse (aus früheren Generationen als in Zürich). Am Schluss fuhren wir auch noch schnell mit dem Lift auf das Radisson-Hochhaus für eine Luftaufnahme von Riga.
Am Abend kamen wir etwas erschöpft zu unserem gebuchten Hotel.


Die mittelalterliche Ordensburg von Cesis (Gauja-Nationalpark).

Riga - Ventspils, 0 sm.

Wetter: schön und heiss.

Gauja Nationalpark: Cesis, Ligatne, Sigulda

Wir hatten für heute ein Mietauto reserviert. Es gab keine passende Rundfahrttour mit einem Bus, und der Linienbus fährt nur 3x am Tag.
Schon die Ausfahrt aus der Tiefgarage wurde zum Problem, weil der Vermieter vergessen hatte, die Ausfahrt frei zu schalten. So fuhren wir mit Verzögerung ab. Erst mussten wir aus der Stadt raus und dann ging es auf der 4spurigen Nationalstrasse mit relativ viel Verkehr, aber flüssig. Zwischendurch hatte es Fussgängerstreifen mit Lichtsignalen, wir sahen Velofahrer und auch Wanderer auf dieser Strasse, mal gab es einen Kreisel. Irgendwann wurde die Strasse zweispurig, und mit Tempo 90 ging es durch Wälder, entlang von Kornfeldern, und durch Dörfchen mit Fussgängerstreifen über die Nationalstrasse.
Unser erstes Ziel Cesis hat eine Mittelalterburg, und die Besichtigung war ein Abenteuer, wir erhielten eine Kerzenlaterne und konnten damit die stockdunklen Treppen und Gänge durchsteigen, bis wir zu einer sehr gelungenen Videoschau über die Geschichte dieser Burg gelangten. Das neuere Schloss mit Museum liessen wir aus.
Auf der Fahrt nach Ligatne kamen wir zu einem schönen Picknickplatz am Ufer des Flusses Gauja mit Stromschnellen und Felsen. Die Strasse war zum grössten Teil eine Naturstrasse, das Auto sah nachher entsprechend auch etwas wüstenartig aus.
In Sigulda hat es 6 Schlösser und Burgen, alle auch mit der Geschichte Lettlands verbunden. Wir besuchten aber nur das Turaidas pils, die offenbar archäologisch am besten erforschte Mittelalter-Burg. Allerdings ist man irgendwann etwas überfüttert mit Informationen in den vielen Ausstellungen der Burgräume, aber es ist interessant, die steilen Treppen im Innern der Wände bis zur Turmspitze hinaufzusteigen, dort hatte man dann Aussicht zum Fluss Gauja und die sonst sehr flache Landschaft mit nur Wäldern bis zum Horizont.
Die Heimfahrt war problemlos, zuerst über Landstrassen über Felder und durch Wälder, später wieder auf der Nationalstrasse bis Riga. Dort noch zur Tankstelle und dann im Stau langsam zur Parkgarage für die Rückgabe des Mietautos. Bis zur Busabfahrt zurück zum Schiff hatten wir gerade noch Zeit, in einem einheimischen Selbstbedienungsrestaurant etwas Lokales zu essen. 20 Minuten zu früh erreichten wir Ventspils (die 90km/h schienen für den Chauffeur eher eine Richtgeschwindigkeit zu sein). Fast gegen Mitternacht erreichten wir wieder das Schiff, es war aber immer noch hell.


In einem der vielen Pärke in Vendspil haben wir unter anderem dieses Kunstwerk gesehen.

Ventspils - Ventspils, 0 sm.

Wetter: heiss (über 30°), sonnig, gewittrig.

Hafentag und Einkaufen

Es war schon am Vormittag heiss.
Wir mussten noch einkaufen und fuhren mit den Velos in die Innenstadt zum grösseren Geschäft, denn im kleinen nahen Supermarkt ist die Auswahl beschränkt.
Dann wurde die Waschmaschine gefüllt und die Wäsche war mit Wind und Sonne schneller trocken als im Tumbler.
Vor dem Gewitter gab es für die Schwimmbegeisterte zum ersten Mal ein Bad in der Ostsee.
Es begann zwar schon zu regnen, aber nur wenig, und die Wolken verzogen sich wieder. In der Nacht soll es nochmals heftiger gewittern.


 

Das ist der Text in der Fusszeile.