Baltic Sea 2024 

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Baltic Sea 2024

4.8.2024 Regina vor der Insel Husö, Åland.
4.8.2024 Regina vor der Insel Husö, Åland. (Bild Toni Baur)

Baltic Sea 2024

Mit unserer «Regina» (eine Hallberg-Rassy HR40) erkundeten wir dieses Jahr die Ostsee (Baltic Sea) von Deutschland über Dänemark, Schweden (Öland, Gotland), Lettland, Estland, Finnland, Åland, Stockholmer Schärengarten, Öland, Blekinge bis wieder DK und D. Und wir besuchten die berühmten historischen Städte Lübeck, Rostock, Wismar, Karlskrona, Visby, Riga, Tallinn, Helsinki, Mariehamn, Stockholm, Ystad. Neben den Stadtbesichtigungen konnten wir viele Wanderungen oder Velotouren unternehmen.

Im Winter genossen wir die Bergwelt der Schweiz, und wir machten die Planung der Reise in der Baltic Sea.

Ein ziemlich windstiller Tag am Nor von Eckernförde.
Ein ziemlich windstiller Tag am Nor von Eckernförde.

Die Anreise im April mit der DB war erwartungs- und erfahrungsgemäss kompliziert und länger. Am Ärgerlichsten war die Schiffsübernahme. Die dringendsten Punkte für ein segeltüchtiges Boot mussten noch ad-hoc behoben werden. In Dänemark machten wir noch die restlichen Arbeiten und Reparaturen am Boot, bevor wir entlang der deutschen Ostseeküste nach Fehmarn segelten. Nautisches Material kauften wir in Eckernförde und Kiel ein. Meist hatten wir keinen oder zu wenig Wind, wir mussten viel motoren. Aber einige Flautentage nutzten wir auch für Hafentage mit Ausflug.

Von Fehmarn segelten wir nach Lübeck, Wismar und Warnemünde und wieder nach Dänemark statt wie geplant nach Stralsund und Rügen. Dabei verbrachten wir viele Tage in Lübeck und später in Wismar, weil wir ständig einen teils sturmstarken Ostwind hatten. Rostock erkundeten wir deshalb mit Bus und Bahn von Lübeck aus. Ab Warnemünde segelten wir nordwärts nach Dänemark.

Das berühmte Holstentor in Lübeck
Das berühmte Holstentor in Lübeck

Von Gedser (Insel Falster) gings weiter über Klintholm (Insel Møn) nach Ystad und Simrisham (Schweden, Skåne län). Es war häufig gewittrig, und wir hatten zu wenig oder dann viel Wind gegenan. Mehrmals machten wir deswegen Hafentage und spannende Landausflüge.

Durch die Schärenwelt von Blekinge mit Besuch Karlshamn und Karlskrona erreichten wir Kalmar. Von wenig Wind am ersten Tag bis fast zu viel Wind am letzten Tag und einigen Tagen abwettern in Karlskrona hatten wir alles, vor allem auch Zeit um abzuwettern und das Land anzuschauen, Museen und ein Schloss zu besuchen und eine grössere Velotour zu machen.

Entlang Öland genossen wir eine sehr schöne und gemütliche Segelfahrt in kurzen Etappen mit mehreren Gästehafen-Besuchen. Nach der längeren Passage nach Gotland erkundeten wir die schöne Stadt Visby. Sowohl auf Öland wie auch auf Gotland konnten wir mehrere schöne Velotouren unternehmen und das Inselinnere erkunden.

Riga, im Abendlicht das Schwarzhäupterhaus am Rathausplatz.
Riga, im Abendlicht das Schwarzhäupterhaus am Rathausplatz.

Ab der Nordspitze von Gotland starteten wir die Nacht-Passage nach Lettland. Von Ventspils (Lettland) aus machten wir den Ausflug per Bus nach Riga, dort mit Hotelübernachtung, und ab Riga mit dem Mietauto in den Gauja-Nationalpark (Besuch Cesis, Ligatne, Sigulda). Wir genossen auch einige Hafentage in Ventspils selber.

Von Ventspils aus segelten wir nach Estland. Wir besuchten die Inseln Saaremaa, Abruka, Muhu, Hiiumaa und Vormsi und konnten viele Wanderungen und Velotouren unternehmen und das Inselinnere kennenlernen. Zum Ankern gibt es keine Buchten (alles zu flach), aber es hatte hier wunderbar eingerichtete Gästehäfen und immer genügend Platz. In der Stadt Tallinn blieben wir einige Tage, genossen die Stadt und die Velotouren. Wegen ungünstigen Winden besuchten wir eintägig Helsinki mit der Fähre. Die Passage nach Finnland machten wir mit einem Zwischenstopp auf der estnischen Insel Naissaare direkt ins finnische Inselmeer ohne Umweg via Helsinki.

Jede Insel hat sein Ferienhäuschen mit Bootssteg. Unterwegs im Inselarchipel zwischen Helsinki und Hanko.
Jede Insel hat sein Ferienhäuschen mit Bootssteg. Unterwegs im Inselarchipel zwischen Helsinki und Hanko.

Die Fahrt durchs Finnische Inselmeer war immer spannend. Es gibt hier Routen, die gut markiert sind mit grünen, roten oder gelbschwarzen Pfosten und fast immer auch mit Deckspeilungen, so wird man schön um die Untiefen und Steine geführt. Die Winde waren meist schwach oder aus der falschen Richtung, so mussten wir häufig motoren. Aber die Wanderungen und Velotouren (und auch das Ankern) in dieser Inselwelt waren wunderbar.

Die Inseln um Åland sind etwas kleiner, kleinräumiger und weniger hoch als jene im Finnischen Inselmeer. Wanderungen und Velotouren ergänzten das Segeln, auch eine schöne Ankerübernachtung mit Dinghi-Survey zu den umliegenden Inseln war spannend. Auf der Hauptinsel von Mariehamn unternahmen wir eine grössere Velotour. Meist war es schön und warm, der Wind aber eher schwach. Wegen ungünstigen Langzeit-Wetterprognosen segelten wir am Schluss direkt nach Schweden anstatt auf dem Inselslalom rund um die Hauptinsel.

Die bekannten farbigen Häuser am Stortorget in der Altstadt von Stockholm.
Die bekannten farbigen Häuser am Stortorget in der Altstadt von Stockholm.

Die Stockholmer Schären sind berühmt für ihre Vielseitigkeit, sie werden von den Einheimischen als Naherholungsgebiet genutzt. Mitten durch die Insel führt auch das schmale Fahrwasser der Finnlandfähren, das auch wir nutzten. Stockholm ist eine schöne, freundliche und riesige Stadt, wir lagen mehrere Tage in einem Gästehafen ganz nahe zum Zentrum. Auch die Weiterfahrt nach Süden, immer noch in den Schären, war spannend: enge Durchfahrten, mehrere Ankernächte und viel weniger Boote (end-of-season in Schweden) und viele Meilen unter Segel. Südwestlich der Stockholmer Umgebung segelten wir weiterhin hinter den Inseln auf der Binnenroute, abwechslungsreiche Übernachtungen mit Boje, im Stadthafen, im kleinen Gästehafen, in der Ankerbucht mit Hirschbeobachtungen. Wetter- und windoptimiert bewegten wir uns in meist kurzen Etappen südwestwärts.

Im Thujawald von Skäftekärr, Öland.
Im Thujawald von Skäftekärr, Öland.

Nach den beiden schönen Schärenankerplätzen segelten wir nach Västervik und dann zum sehr kleinen Inselhafen von Idö. Mit einer grösseren Segelpassage erreichten wir wieder die Insel Öland. Hier verbrachten wir mehrere Tage beim Erkunden mit dem Velo, zuerst ganz im Norden mit den dichten Wäldern und Naturschutzgebieten, später in der Mitte mit der aktiven Landwirtschaft (und in Borgholm, dem Hauptort der Insel), wo wir auf die andere Seite der Insel fuhren, und dann im Süden mit der trockenen Alvar-Hochebene. Zuletzt gab es einen Einkaufs- und Hafentag in Kalmar, wo unser Gast für die nächste Etappe zustieg.

Wir segelten in einer kurzen Etappe nach Mörbylånga (Öland) zum Abwettern von Sturm und Regen. Aber die weitere Fahrt durch die Schärenwelt Blekinge (Fischerhafen Sandhamn, mit Karlskrona-Besuch, Ankernacht, Insel Hanö) war meist bei schönem Wetter und immer spannend. Auch die langen Etappen nach Simrisham und nach Klintholm waren seglerisch spannend und schnell.

Gennakersegeln zwischen Ystad und Gislövsläge (Bild: Dani, unser Gast).
Gennakersegeln zwischen Ystad und Gislövsläge (Bild: Dani, unser Gast).

Mit den letzten N- und E-Winden segelten wir, teils rassig, teils sehr gemütlich, aber immer sonnig und warm, nach Neustadt, unser neues Winterquartier der Regina. Ausser einer kleinen Velotour zur Gedser Odde blieb es bei kurzen Spaziergängen an Land. Das war ein angenehmer Abschluss der langen Reise durch die Ostsee.

In den letzten Tagen gab es nicht viel Nautisches, ausser dass wir eben auf dem Schiff wohnten und Regina für das Einwintern vorbereiteten. Zweimal besuchten wir die Innenstadt von Neustadt, und einmal machten wir eine schöne Velotour nach Travemünde, dem bekannten Fähren-Vorort von Lübeck. Ausser bei der Velotour war das Wetter meist garstig, starker Wind und starke Regengüsse. Das Auswassern und Einlagern geschah nach unserer Abreise ohne unsere Mithilfe. Die Heimreise mit der DB längs durch ganz Deutschland war überraschend problemlos und pünktlich.

Unterwegs publizierten wir hier auf dieser Homepage fast jeden Tag einen Logeintrag mit Bild, später wird es auch Bilderserien im Album geben. In den Etappen- und vor allem in den Tagesberichten beschreiben wir unsere Reise recht ausführlich, viel Vergnügen beim virtuellen Mitreisen
→ auf der ersten Etappe
oder → bei der Etappenübersicht.

Hier noch einige Kennzahlen: total 2037 Seemeilen, davon 1429 wirklich gesegelt, und 146 Motorbetriebsstunden. Wir waren 159 Tage unterwegs (28.4.-4.10.2024), davon 92 Tage mit nautischem Eintrag im Logbuch.


Route Baltic Sea 2024

unsere Route:

(Mit 'klick' auf die Karte kommst du auf eine interaktive Karte)

Zürich - Flensburg - Boatyard Soeholm - Gråsten - Sønderborg - Høruphav - Eckernförde - Kiel Laboe - Fehmarn Burgtiefe - Lübeck - Anker Trave Bucht Holzwiek - Wismar Westhafen - Ostseebad Kühlungsborn - Warnemünde - Gedser - Klintholm - Gislövs Läge - Ystad - Simrishamn - Åhus - Karlshamn - Anker Almö Tumma-Fjärden - Karlskrona - Kalmar - Borgholm, Öland - Sandvik - Byxelkrok - Visby - Lickershamn - Lauterhorn, Fårö - unterwegs - Ventspils - Riga - Ventspils - Montu - Kuressaare (Roomassaare Marina) - Abruka - Koiguste - Lounaranna Sadam - Heltermaa - Sviby (Vormsi) - Dirhami - Lahepere Laht - Tallinn - Naissaare - Porkkala - Ramsvikfladan - Hanko - Högsåra, Kejserhamnen - Nagu - Brännskär - Korpoström - Kökar Sandvik (Åland) - Anker Husö - Degerby Lotsudden - Mariehamn (Westhafen) - Gräddö - Norrtälje - Anker Högmarsö, Norrviken - Stockholm Navis Marina - Gustavsberg - Anker Eriktorpsviken - Anker Björkösund (Ornö) - Brunnsviken Ornö - Boje Nåttarö Östermarsfladen - Anker Ringsön/Västerfjärden - Nyköping - Oxelösund - Nävekvarn - Arkösund - Håskö - Fyrudden - Anker Trässö/Långö - Anker Hasselö/Ekö - Västervik - Idö - Byxelkrok - Borgholm, Öland - Kalmar - Mörbylånga - Kalmar - Mörbylånga - Sandhamn - Karlskrona - Anker Skiftöfjärden - Hanö - Simrishamn - Ystad - Gislövsläge - Klintholm - Gedser - Fehmarn Burgtiefe - Grömitz - Neustadt Ancora - Zürich


Einige der Tagesbilder der Segelreise Baltic Sea 2024

Das ist der Text in der Fusszeile.