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Zürich: Grenzbereich

Im Grenzbereich der Stadt Zürich

Eine expeditionsähnliche Wanderung auf der Grenze der Stadt Zürich in mehreren Etappen.

Die Routenführung ist einfach: Immer so nah wie möglich oder auf der Stadtgrenze. Aber den Weg zu finden war nicht immer einfach, manchmal hatte es keinen Weg oder die Grenze führt quer über einen Acker oder über eine Autobahn.

Nicht nur der "Grenzweg" war faszinierend, sondern auch der Weg von unserem Zuhause zum Start- und vom Endpunkt, der dann später der neue Startpunkt wurde. Mit unseren Wanderungen quer durch die Stadt kamen wir an vielen Orten vorbei, die wir nicht kannten und auch überraschend waren.

Buechhoger, Westecke von Zürich
Östlich um den Gubrist
Mammutbaum-Allee am Üetliberg
Grenzsteig bei Wollishofen
Auf dem Grenzsporn auf den Albis
Loorenchopf
Sagentobelbachwasserfall
Zürich Nord bis Büsisee


Westecke von Zürich: Buechhoger

8. März 2021: Limmat - Buechhoger - Waldegg

Auf dem Buechhoger (Uitikon): Eine Funkantenne, ein Reservoir, aber wegen der Bäume keine Sicht auf Zürich.

Eine sehr abwechsungsreiche Wanderung: Zuerst im urbanen Zürich-West, später der Limmat entlang (Wasserversorgung Hard, Werd-Insel, dann Kläranlage und Kompostierwerk, eine laute Autobahn mitten im Naturschutzgebiet der Limmatauen, auf der anderen Limmatseite das riesige Datencenter der Equinix, und dann an der Stadtgrenze zu Schlieren wieder Industriegebiet mit dem alten Gaswerk und den neuen Gastanks, die Kletterhallen, die vielen Fussballplätze beim Juchhof, das Postverteilzentrum Mülligen, die laute Zürcherstrasse, eine Unterführung unter der S-Bahn nach Urdorf, und dann plötzlich Stille: Wir gelangten schlagartig aufs Land. So standen wir nun bei den Apfelbaumplantagen und den Äckern oberhalb Altstetten beim Schliererberg.

Blick vom Hasenrain (Albisrieden) zu den Hochhäusern im Kreis 5 (Zürich-West, Prime-Tower).

Von hier ging es genau auf der Grenze auf einem schmalen Waldweg weiter, dieser war nicht eingezeichnet auf der Karte, aber den lokalen Mountainbikern war er offenbar als Singel Trail bekannt. Auf diesem Pfad wanderten wir durch den lichten Wald.

Auf der Karte waren zwischen Schliererberg und dem Buechhoger viele phantastische Flurnamen eingezeichnet: Wildi, Meseracher, Stärpel, Dunkelhölzli, Langgass, Herrenhölzli, Frauenmatt, Bettental, Tannen, Ob den Pfaffenächern. So gelangten wir dann zum höchsten Punkt in dieser Gegend, auf den Buechhoger (655m). Auf dem Gipfel hat es ein Reservoir und eine Funkantenne und eine improvisierte Feuerstelle, knapp etwas Sicht auf die Berge der Innerschweiz, aber wegen den Bäumen keine Sicht nach Zürich. Ganz in der Nähe - mitten im Wald - ist auch der Grenzpunkt, wo sich die Gemeinden Zürich, Schlieren, Urdorf und Uitikon treffen, es ist auch die westlichste Ecke der Stadt. Und der Buechhoger gehört geologisch zur Albiskette.

Der Weiterweg führte dann über Marchsteinhau, Herligmoos, Grosmueter und Cherigatter zur stark befahrenen Strasse bei der Waldegg. Für heute waren wir lange genug unterwegs und wir stiegen über Mannshäuli, Tüelen und Hasenrain zum Lyrenweg in Albisrieden. Und mit einer Stadtwanderung quer durch den Kreis 9, Kreis 3 und Kreis 4 gelangen wir wieder in den Kreis 5, wo wir zu Hause sind.

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Östlich um den Gubrist

12. März 2021: Limmat – Rütihof – Gubrist – Chatzensee

Rebberg zwischen Frankental und Eggbühl

Um die Stadtgrenze zu erreichen, mussten wir zuerst wieder entlang der Limmat wandern. Diesmal nahmen wir das Nordufer, beim Höngger Kraftwerk nach der Werdinsel auf dem Kloster-Fahr-Weg. Aber zum Kloster ging es dann doch nicht.

An der Grenze zu Oberengstringen begann der Weg hinauf zum Frankental und zum Rebberg unter dem Eggbühl (478m). Wir mussten einen grossen Umweg durch ein Villenquartier von Oberengstringen machen, wir fanden keinen direkten Pfad auf den „Gipfel“. Immerhin hatten wir dann eine schöne Aussicht über die Stadt und das Limmattal. Nach dem Oberengstringer Freibad kamen wir dann in die Gegend des Rütihofs / Hurdäcker (wieder Stadt Zürich), früher ein Bauernweiler, heute halt auch mit Wohnungen bebaut (und es wird immer noch gebaut). Immerhin, das Siedlungsgebiet der Stadt hält gut Distanz zur Stadtgrenze. Dem Fürtli- und dem Weidtobelbach entlang (genau auf der Grenze) erreichten wir die Wiesen von Hurdächer südlich vom Gubrist.

Am Chatzensee.

Die Stadtgrenze führt ab hier wild durch den Wald, wir blieben auf dem Weg, kreuzten die sehr stark befahrene Regensdorferstrasse und wanderten dann über Aspholz zu den letzten Häusern von Affoltern an der Furttalstrasse hinunter.

Der Fressenhürstweg (eigenartiger Name!) führte uns zur Autobahn und dem sehr lärmigen Portal des Gubristtunnels. 100m ausserhalb der Stadtgrenze besuchten wir die Burgruine Alt Regensberg, der Hügel bot eine schöne Aussicht über den Chatzensee und zu den riesigen Häusern von Neu-Affoltern und die weissen Berge weit dahinter.

Beim Forstbetrieb (gehört zur Strafanstalt Pöschwies) erreichten wir den Chatzensee und die Sumpfgebiete drum herum. Der Wanderweg führte teilweise entlang der Wehntalerstrasse. Unglaublich wie früher beim Strassenbau schönste Natur- und Riedflächen einfach so durchquert (zerstört) werden konnten. Im Nachhinein wurden dann die Restflächen zum Naturschutzgebiet erklärt, aber die Autos sind sehr schnell und sehr laut.

Vor dem Gubristtunnel.

Der Wanderweg führte später wunderschön entlang des Sees zur heute geschlossenen Dampfbahn Katzensee und weiter zur Badi (heute sind wir fast allein, im Sommer am Wochenende ist es hier knallvoll).

Über die Autobahn (wieder mit „schönem“ Ausblick zum Gubristtunnel) führte eine Brücke ins Siedlungsgebiet von Neu-Affoltern mit den riesigen Wohnhäusern und zur Busendstation Holzerhurd. Von hier gings mit dem Bus zurück nach Zürich-West.

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Mammutbaum-Allee am Üetliberg

19. März 2021: Waldegg – Büel – Ringlikon – Üetliberg

DIe S10 fährt bis auf den Üetliberg, hier bei Ringlikon.

Den Ausganspunkt Waldegg erreichten wir über die breite Waldstrasse vom Triemli her; bis zum Triemli fuhren wir mit dem Velo, denn hier sollten wir auch wieder zurückkommen. Entlang der Uetlibergbahn und in Hördistanz zur lauten Birmensdorferstrasse erreichten wir so die Waldegg. Über den Waldweg, den auch die autofahrenden Besucher des Üetzgi von ihrem grossen Waldegg-Parkplatz nehmen, erreichten wir den Bahnhof Uitikon-Waldegg.

Auf der Mammutbaum-Allee.

Abseits vom grossen Wanderweg stiegen wir über einen mit Dornengestrüpp sehr eingewucherten Pfad zum Büel (oder auch „Brand“) hinauf, ein Hügel (immerhin etwas höher als der Buechhoger auf der anderen Seite der Waldegg) auch mit Reservoir oberhalb Ringlikon. An den Bäumen fanden wir ab und zu die blau-weisse Markierung der Stadtgrenze. Gerade oberhalb des Schulinternats Ringlikon genossen wir auf einer sonnigen Bank den Lunch.

Hier beginnt der Schwendenholzweg, der zum Hohenstein führt, am Waldrand trafen wir auf ein riesiges hölzernes Kunstwerk, das aussah wie ein Mammut-Tannzapfen. Und gerade anschliessend begann die Mammutbaum-Allee. Hier stehen viele Mammutbäume, die als Windschutz für den Wald gepflanzt wurden, denn dieser Wald wurde vom Sturm Lothar 1999 vollständig zerstört. Die Bäume wachsen pro Jahr 70cm, sie werden also im 2100 etwa 70m hoch sein.

Zuerst über einen dreckigen Waldarbeiterweg (der Traktor war vor kurzem darüber gefahren) erreichten wir das Trassee der S-Bahnlinie 10 (Üetlibergbahn). Ganz in der Nähe findet man das Restaurant Jurablick und ein Fürstengrabhügel aus der Keltenzeit. Über die breite und asphaltierte Uetlibergstrasse erreichten wir den Bahnhof auf dem Üetliberg.

Gleich oberhalb beginnt der Planetenweg, die „Sonne“ hat hier einen Durchmesser von etwas über einem Meter, die Planeten Merkur, Venus und Erde mit Mond sind nicht weit weg, aber den letzten Planeten Pluto findet man erst fast bei der Buchenegg, zwei Stunden Wanderzeit von hier.

Blick vom Üetliberg auf Zürich und See.

Neben dem breiten Weg zum Gipfel stehen die ‚Leuchtenden Hirsche‘ des Künstlers Bruno Weber und die prähistorischen Wehranlagen (genannt Oppidum). Auf dem Gipfel des Üetlibergs (der höchste Punkt der Stadt) mit seinem markanten Aussichtsturm und der Aussichtskanzel ( →touristischer Link, →Wiki Üetliberg) genossen wir die grandiose Sicht auf die Stadt hinunter und über den Zürichsee in die Berge. Wegen der Bise (kalter Nordostwind) hatte es auch viele Gleitschirmflieger am Himmel.

Über den Gratweg und den Hohenstein gelangten wir ins Triemli zu unseren Velos.

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zum Grenzsteig bei Wollishofen

So, 28. März 2021: See – Zimmerberg – Sihltal – Oberleimbach

Beginn der Zürcher Bahnhofstrasse am See.

Die Etappenorte der heutigen Route erinnert gar nicht an die Stadt, sondern eher für etwas Ländliches oder etwas in den Bergen. Aber den grössten Teil des heutigen Weges wanderten wir im städtischen und teils sehr urbanen Gebiet.

Von unserem Wohnort in Zürich-West spazierten wir zuerst durch den Kreis 5 zum Bahnhof, über die Neugasse am Riffraff und am Brockenhaus vorbei. Hier steht nun der neu eröffnete Negrellisteg, um vom Kreis 5 in den Kreis 4 zu wechseln, mit bester Aussicht auf den Zugsverkehr und über den Bahnhof hinweg zur Universität hinauf. Über die Europaallee und die Gessnerbrücke kamen wir zur Löwenstrasse und dann weiter zur Bahnhofstrasse am Rand der Altstadt. Am See, wo die Bahnhofstrasse beginnt, hatten wir dann die grandiose Sicht in die weissen Berge.

Cassiopeiasteg bei Wollishofen.

Der Sonntags­spazier­gang führte über das sehr bekannte und heute auch gut besuchte Nächst-Erholungsgebiet der Zürcher, die Seepromenade vom Bürkliplatz bis zur Stadtgrenze bei Kilchberg: Bürklianlage mit dem Kannibalentopf (Brunnen) und der Anlagen des Zürcher Yacht-Clubs, Parkanlage Arboretum und dem Seebad Enge, Hafenanlage Enge mit dem See-Springbrunnen und dem Zürileu auf der Mole und im Hintergrund die riesige Baustelle der Swiss-Re am Mythenquai, am Denkmal für Gottfried Keller vorbei zum Parkplatz Mythenquai mit den Ruderclubs und der Einwasserungsstelle für Boote und der Sukkulenten-Sammlung, Spaziergang durchs Strandbad Mythenquai (noch nicht Badesaison, deshalb für Spaziergänger und Parkbesucher offen) zur Landiwiese und zur Saffa-Insel, über den Steg und das Dach der Zürich­see­schiff­fahrts­gesell­schaft, wo die Dampfschiffe auf ihren Einsatz warten, durch das Kibag-Areal mit Kiesstrand und Kran für die Ledischiffe, entlang des GZ Wollishofen zur Roten Fabrik, auf dem Cassiopeia-Steg übers Wasser seeseitig vom Strandbad Wollishofen zum Hafen Wollishofen bis zum Forellenweg bei der Seerose. Hier war nun fertig mit Strandpromenade, die restlichen 500 Meter zur Stadtgrenze führten entlang der sehr stark befahrenen Seestrasse und dem Campingplatz Fischer’s Fritz zur Horngasse auf der anderen Seite der Stadtgrenze in Kilchberg und hier zum Seewasserpumpwerk der Stadt Zürich am See.

Der Grenzsteig auf der Stadtgrenze.

Nach diesem sehr langen Spaziergang quer durch die Stadt zum Ausganspunkt der Stadtgrenze-Wanderung ging es endlich etwa sportlicher weiter: Der Grenzsteig bzw. dessen steile Treppe führte auf die Höhe des Zimmerbergs des Quartiers Neubühl, immer mit schöner Sicht auf den Zürichsee. Wir wanderten hier meist auf oder sehr nahe der Stadtgrenze. Auf der anderen Seite im Abstieg zum Zwängiweg merkt man nichts von einer Grenze, beidseitig ist alles bebaut mit Einfamilien- oder kleineren Mehrfamilienhäusern. Und hier kamen wir dann zum Seewasserwerk Moos, wo das heraufgepumpte Seewasser für die Stadt aufbereitet, gelagert und verteilt wird.

Bei der Autobahn mussten wir einen Umweg machen, denn die Stadtgrenze führte quer darüber. Nach der Querung der Albisstrasse mit den Autobahnein- und -ausfahrten ging es über Felder und durch Wälder zum Picknickplatz Entlisbergkopf mit schöner Aussicht auf die Sihl und die Quartiere Tüfi und Sood von Adliswil hinunter. Über einen richtigen Bergweg erreichten wir die Sihl bei der Kläranlage Adliswil, die in Zürich steht, und dann die Sihltalstrasse. Wir spazierte noch etwas weiter dem Schwarzbach entlang auf der Adliswilerseite durch ein Einfamilienhäuschenquartier nach Mittelleimbach hinauf, von hier fuhr uns die VBZ zurück quer durch die Stadt nach Zürich-West.

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Auf dem Grenzsporn mit T4 auf den Albis

4. April 2021: Leimbach – Balderen – Üetliberg

"Klettern" auf dem Grenzsporn.

Dieser Teil der Stadtgrenze schien der Kürzeste zu sein. Es hatte aber einen Haken: Der steile weglose Wald zwischen Leimbach und dem Albiskamm.

Diesmal waren wir zu Dritt, wir trafen uns an der VBZ-Endstation in Oberleimbach. Die Grenze verläuft im Schwarzbach und führt zum Grenzsporn. Wir spazierten auf dem Adliswiler Schwarzbächliweg zum Risweg hinauf Richtung Leimbihof, bis wir beim Grenzsporn wieder die – nie weit entfernte – Grenze überquerten. Und von hier ging es dann hinauf. Auf der Karte von OpenStreetMap ist ein Pfad eingezeichnet, auf all den anderen Karten und Plänen ist nichts zu sehen oder angeschrieben.

Das ehemalige Gasthaus Balderen auf dem Albiskamm.

Der Wald war steil, voller Gehölz und umgefallenen Bäumen und eigentlich unwegsam, nur eine schmale Fussspur, immer genau auf dem Grat, führte aufwärts. Manchmal konnte man sich an Wurzeln halten, aber häufig musste man einfach in den erdigen Fusstritten an der Kante ausbalancieren – und nicht runterschauen. In den Bergen wäre diese Route wohl blau-weiss markiert und mit dem Schwierigkeitsgrad T3-T4 versehen. Die „Klettereien“ mitten im Wald waren aber spannend, zwischendurch kamen wir gar an alten Grenzsteinen vorbei. Wo sich der Weg im Gebüsch verlor, konnte man sich dafür an den Bäumen an den weissen Grenzmarkierungen orientieren. Kurz vor dem Albis-Grat wurde das Gelände weniger steil, und im lichten Wald stiegen wir zum Picknickplatz auf, der schon im Gemeindegebiet von Stallikon liegt.

Beim ehemaligen Gasthaus Balderen hat es einen Startplatz für die Gleitschirmler, und heute war offensichtlich ein idealer Tag zum Fliegen: schönes Wetter und NE-Wind (Bise), die Piloten standen mit ihren bunten Stoffen in einer langen Schlange und warteten auf ihr Take-off. Auf der breiten Wanderstrasse auf dem Albiskamm spazierten wir dann weiter bis zum Üetliberg, wohl auf dem meist frequentierten Wanderweg in Zürich, es hatte so viele Leute, da musste man nicht mehr „Grüezi“ sagen.

Oberhalb der Fallätsche, ein geologisch und botanisch interessanter Lehmhang vom Grat hinunter nach Leimbach (noch etwas steiler als „unser“ Weg), hatten wir eine gute Sicht zum See und in die Berge.

Die letzten steilen Treppen vor dem Üetliberg.

Als Abschluss führte dann vom Uto Staffel ein steiler Treppenweg auf die Aussichtskanzel des Üetlibergs ( →touristischer Link, →Wiki Üetliberg), dem höchsten Punkt der Stadt Zürich. Hier hatte es natürlich besonders viele Leute, die die Luft und die Aussicht genossen. Über den Denzlerweg und einem Pfad über die Rossweidliegg an den Höhlen vorbei gelangten wir zum Oberen Friesenberg und dann auf dem Panoramaweg zum Triemli. Zu Fuss ging es dann wieder quer durch die Stadt, zuerst auf dem Triemlifussweg, dann durch den Friedhof Sihlfeld und über den Albisriederplatz und die Hardbrücke bis nach Hause.

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Loorenchopf

Sonntag, 11.4.2021: See (Tiefenbrunnen) - Trichtenhausermühle - Loorenkopf (Witikon)

Die Stadtgrenze zu Zollikon ist sehr durchlässig.

Um an den Stadtrand zu gelangen nutzten wir das Tram Nr. 4, das fast vor unserer Haustüre vorbeifährt. Auch mit der S-Bahn hätten wir fahren können. Das Tram hat mehr als doppelt so lange, aber die Aussicht in die Stadt ist interessanter.

Zuerst spazierten wir auf der Seefeldstrasse bis zur Grenze. Diese Strasse kennen wir nur vom Velofahren her, jetzt zu Fuss geht es gemütlicher und wir sehen, dass das Nordamerika Native Museum (Indianermuseum) hier steht. Auch das Zürcher Kammerorchester hat hier sein Zuhause. Gerade auf der anderen Seite der Stadtgrenze steht das Seewasserpumpwerk Tiefenbrunnen, das das Seewasser zum Seewasserwerk Lengg hinaufpumpt.

Auf der Treppe des Chüpliwegs erreichten wir die Zollikerstrasse, wieder auf Zürcher Boden, und wir spazierten dann durch die Parkanlage des Epilepsiezentrums mit Spielplätzen, Apfelbaumplantagen und einem Gehege mit glücklichen Schweinen. Nahe an der Grenze, aber auf Zolliker Boden, wanderten wir hinauf zum Friedhof Enzenbühl (die Stadtgrenze führt quer durch den Friedhof) und entlang des Nebelbachs weiter bis Realp, die Endstation des 11ers und Haltestelle der Forchbahn.

Trichtenhausermühle im Wehrenbachtobel.

Unser Weg führte weiter im Wehrenbachtobel auf dem Pfadiweg bis zur Trichtenhauser Mühle, eine sehr schöne Etappe im Wald und weg von der Zivilisation, auch wenn wir nicht einzigen waren (Sonntagnachmittag im Naherholungsgebiet).

Bei der Mühle wollten wir auf der Grenze im Tobel des Witikonerbachs weitergehen, aber die Natur war stärker: Es ist ein Naturschutzgebiet mit einem Wirrwarr an umgefallenen Bäumen, Dornengestrüpp und dem tief im Dreck eingegrabenen Bach. So bald wie möglich stiegen wir zum breiten Weg hinauf und wanderten dann auf Zollikergebiet durch den Wald und dem Waldrand entlang bis zur Höhe bei Binz bei der östlichsten Ecke der Stadt Zürich mit der schönen Sicht in die Berge.

Der Weg führte weiter, immer genau auf der Stadtgrenze, oberhalb der Einfamilienhäuser von Binz bis zum Pass zwischen Witikon und Pfaffhausen, wo der Weg die stark befahrene Witikonerstrasse querte.

Die Stadtgrenze machte hier einen Schlenker ins Tal hinab Richtung Dübendorf ins Tobel des Wisbachs und nachher wieder hinauf zum Pfaffhauserweg, und wir folgten der Grenze auf dem nächstmöglichen Pfad.

Aussichtsturm Loorenchopf auf dem Adlisberg.

Über den Pfaffhauserweg erreichten wir später die Chatzenschwanzstrasse. Hier führt die Grenze weiter über Geeren nach Gockhausen. Für heute aber verliessen wir die Grenze und stiegen noch auf die Spitze des Adlisbergs und zum dortigen Loorenchopfturm hinauf. Es hatte sehr viele Leute bei den Feuerstellen und Picknickplätzen um den Aussichtsturm, so wanderten wir gleich weiter zurück nach Witikon. Mit dem Bus konnten wir ohne Umsteigen bis zur Hardbrücke fahren.

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Sagentobelbachwasserfall

Do, 15.4.2021: Witikon – Gockhausen – Schiterburg – Sagentobel – Stettbach

Aussicht auf dem Loorenchopfturm auf den Zürichsee und den Albis.

Zuerst fuhren wir mit dem Bus wieder nach Witikon (direkte Verbindung ab Hardbrücke) und spazierten zum Aussichtsturm. Diesmal waren wir allein, alle Picknickplätze waren leer, wir bestiegen den Loorenchopfturm und bestaunten die grossartige Aussicht, auch wenn wir diesmal wegen den tiefen Wolken nicht bis zum Säntis schauen konnten. Über die breite Forststrasse gelangten wir in wenigen Minuten zur schnell und stark befahrenen Katzenschwanzstrasse und dann zur Stadtgrenze. Die Grenze verläuft hier im Wald im Zickzack, wir blieben auf den Forstwegen, so quasi in Sichtdistanz zur Stadtgrenze, und erreichten am Waldrand die obersten Einfamilienhäuser und Villen von Gockhausen. Der Waldrand ist auch die Stadtgrenze, und die Häuser sind wirklich so nah wie möglich an die Grenze bzw. Waldrand gebaut.

Abstieg von der Schiterburg ins Sagentobel.

Über die Quartierstrassen erreichten wir im unteren Dorfteil eine grössere Pferdestallung (rentiert in diesem Umfeld wahrscheinlich mehr als ein Bio-Bauernhof) mit den entsprechend hohen Weidezäunen für die Rösser. In kurzer Zeit – immer schön der Grenze entlang – erreichten wir den Wald beim Sagentobel und fanden auf einem nicht häufig befahrenen Singe-Trail einen Pfad durchs Dickicht. Wir erreichten so eine Stelle, wo in der Karte eine Ruine namens Burstel eingezeichnet ist. Von einer Ruine sahen wir weit und breit nichts, einzig ein Hügel mit Feuerstelle liess auf etwas schliessen, das hier verborgen ist. Auf der OpenStreetMap ist diese Stelle mit Burgstelle Schiterburg bezeichnet. 1902 wurden hier archäologische Grabungen durchgeführt, und man kam zum Schluss, dass wahrscheinlich im 11. Jhdt. hier eine kleine Festung stand. Im 2011 fand diese Stelle wieder eine Erwähnung, weil genau hier ein Mast der Zooseilbahn vorgesehen war. Diese Pläne wurden dann aber angepasst.

Auf einem steilen Weg ging es hinunter zur Brücke über den Sagentobelbach, ein wilder freier Bach in einem ruppigen und rutschigen Tobel mit Felswänden auf den Seiten. Wir spazierten auf dem etwas abenteuerlichen Weg (in der Karte nicht eingezeichnet) zu einer Aussichtsplattform, von wo man auf den Sagen­tobel­bach­wasser­fall hinunter sehen konnte, der selber nur sehr schwierig zugänglich ist.

Urbanes Feeling bei Stettbach und dem Jabee Tower.

Einige Minuten später erreichten wir die Zürichbergstrasse und standen bei der hinteren nördlichen Seite des Zoos mit Blick auf die Bauten der Lewa-Savanne und das riesige Elefantenhaus. Aber die hier lebenden Giraffen sahen wir nicht.

Wir spazierten über die Zürichbergstrasse und später den Stadtweg hinunter Richtung Stettbach (gehört zu Dübendorf) und dann der Stadtgrenze entlang zum Quartier Mattenhof in Schwamendingen. Hier erreichten wir wieder sehr urbanes Gelände mit hohen Häusern, mit Sicht über Stettbach auf den markanten Wohnturm Jabee Tower im Industrieumfeld des Hochbords in Dübendorf.

Von hier – ziemlich weit weg von Zürich-West - fuhren wir mit der S-Bahn durch den Zürichbergtunnel zurück zur Hardbrücke.

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Zürich Nord bis Büsisee

Sa, 15.5.2021: Stettbach – Auzelg – Glattpark – Seebach – Katzensee

Zürich Nord zwischen Seebach und Katzensee: sieht idyllisch aus, aber rechts neben dem Rapsfeld ist die 6spurige Autobahn.

Diese Etappe ist flach, es hat nicht wirklich Wanderwege, und es ist weitläufig: Wir fuhren mit dem Velo.

Zuerst mussten wir allerdings zum Ausgangspunkt, dem letzten Endpunkt, gelangen, wobei das für uns Stadtvelofahrende ja nicht ein Problem ist, einzig dass man zuerst zum Milchbuck hinauftreten muss. Stettbach ist heute ein riesiger Platz mit vielen Tramschienen, Bushaltestellen und vielen Veloparkplätzen um den Platz herum, mittendrin steht das Dach der unterirdischen S-Bahnstation, die Stadtgrenze führt mitten über den Platz. Der alte Weiler Stettbach liegt etwa 300m westlicher auf Dübendorfergebiet. Der „Bahnhofplatz“ ist gesäumt von modernen hohen Häusern, und gleich daneben beginnt die kleine Allmend Hochbord. Auf dem Sagentobelbachweg entlang des von der letzten Etappe bekannten Baches gelangten wir zu den Sportplätzen Heerenschürli (auch hier: die Grenze führt quer durch die Anlage). Wir überquerten die Ueberlandstrasse und erreichten so den Glattuferradweg. Auf den Bildern sieht das hier schon idyllisch aus, aber wir wurden vom Lärm der nicht sichtbaren Autobahn begleitet. Erst in der Gegend des Heizkraftwerks Aubrugg (ist seit 2010 auch ein Holzheizkraftwerk) mit dem von weitem sichtbaren markanten rot-weissen Kamin konnten wir uns etwas vom Strassenlärm entfernen. Und gleich erreichten wir auch das weitläufige Schrebergartenareal Auzelg.

Moderner Bahnhof Stettbach: sieht so auch idyllisch aus. Vergleiche aber mit der Etappe vorher.

Bei Auzelg ist auch die Endstation des 11ers, der quer durch die Stadt bis nach Realp fährt. In der Realp fährt die Forchbahn als S-Bahn S18 weiter über die Forch. Und hier fährt die Linie 12 der Glatttalbahn zum Flughafen (oder zurück nach Stettbach) weiter, die Farbe des Trams ist allerdings weiss-blau statt blau-weiss wie jene der VBZ.

Über eine niederländisch anmutende Strecke (Velostrasse, nicht Veloweg) erreichten wir entlang des Industriegebietes Leutschenbach (das SRF-Studio befindet sich auch hier) den Opfikerpark, ursprünglich auch Glattpark genannt. Der Opfikerpark ist eine riesige Siedlung, gut durchmischt (Genossenschafts- und Eigentumswohnungen, Läden, Restaurants) oder besser ein neues Quartier, das im Sumpfland von Opfikon errichtet wurde. Und es hat einen künstlichen See mit viel Beton und einem grünen Park. Der Pistenanfang des Flughafens ist gerade mal 2 km entfernt, die Häuser befinden sich in der Anflugachse.

Wenn man die Karte genau anschaut, beginnt hier der Katzenbach, der durch Seebach nach Westen zum Katzensee fliesst. Dieser Bach wird gespiesen vom Leutschenbach bzw. vom Binzmühlebach, der quer von Seebach durch Oerlikon nach Osten fliesst, allerdings an vielen Orten unerkannt als Bach in einem Rohr im Untergrund. Der Leutschenbach hat allerdings eine Abzweigung zur Glatt, und wo die Entwässerung des künstlichen Sees hinfliesst, ist auch nicht so klar (ist halt „künstlich“ oder „renaturiert“), die Kläranlage von Opfikon steht auch gerade neben dem Park.

Glattpark oder besser Opfikerpark mit dem künstlichen See.

Von der Thurgauerstrasse an war es nicht mehr möglich, entlang der Stadtgrenze zu gehen oder zu fahren (Bahnlinie). Auch nachher, in der Nähe des Bahnhofs Glattbrugg, fanden wir keinen Weg auf der Grenze. Die Häuser von Glattbrugg standen hart an der Stadtgrenze, auf Zürcher Seite hatte es Wiesen, Wälder und Gärten (und die Autobahn). Mit einem kleinen Umweg über die Tempelhofstrasse (mit bester Sicht auf die Kerosinlager des Flughafens) auf Gemeindegebiet von Rümlang erreichten wir die Glattalstrasse und dann von Norden her wieder unsere Stadtgrenze, genau dort, wo sie die 6spurige Autobahn überbrückt.

Eigentlich wäre die Velofahrt von Seebach zum Katzensee über die Felder und Wiesen im Tal des Katzenbachs wunderschön, wenn nicht der Lärm der Autobahn nebenan wäre. Immerhin waren wir hier am nördlichsten Punkt der Stadt, relativ weit weg vom Siedlungsgebiet. Nahe an der Stadtgrenze sahen wir auch die Forschungsanstalt Reckenholz, bevor wir dann weg von der Autobahn zum Büsisee und dann weiter zum Katzensee fahren konnten. Hier gings nicht weiter, die Stadtgrenze führt über den Katzensee zum anderen Ufer, dem Endpunkt der zweiten Etappe vom 12. März.

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Das ist der Text in der Fusszeile.