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Rund England 2023, Log-Übersicht

Logbuch Etappe 2:
IJsselmeer und Markermeer

von Medemblik MYS nach Amsterdam Sixhaven 

2023-04-15 - 2023-04-21, 7 Tageseinträge, 108 sm.

Reise mit unseren Gästen (Sohn und Enkel) auf dem IJsselmeer und Markermeer bis Amsterdam. Wegen starken Winden verzichteten wir auf den Besuch der Waddenzee.



Mathis und Elias fahren eine Runde in Medemblik mit den Bromptons.

Medemblik MYS - Medemblik Middelhaven, 1 sm.

Wetter: etwas Sonne, N-NE 3-5.

Probestart, weg von der Werft

Eine erste Einführung für unsere Gäste konnten wir noch gestern machen, die restlichen Informationen v.a. bezüglich der Sicherheit gabs heute morgen.
Bei strahlendem Sonnenschein und Wind von vorne legten wir ab. Am Wartesteg vor der Schleuse machten wir fest und warteten bis sich das Tor öffnete. Unser Boot wurde 2.5 m auf das Niveau des Ijsselmeers angehoben und wir konnten wieder aus der Kammer fahren. Die Brücke vor dem Stadthafen wurde hochgeklappt und nach 1 ½ Stunden machten wir im Stadthafen fest.
Unsere Gäste machten eine kleine Velotour mit unseren Bromptons und reservierten im Städtchen einen Platz, wo wir dann zum Essen gingen.


Segeln auf dem IJsselmeer, Mathis und Elias

Medemblik Middelhaven - Enkhuizen Buitenhaven, 11 sm.

Wetter: grau, regnerisch, N 3-5.

Erste Segeltagesreise

Heute sind wir ungefähr 11 Seemeilen gefahren und die Höchstgeschwindigkeit war ungefähr 7.8 Knoten, die von dem Elias, welcher diesen Bericht schreibt, gemessen wurde. Niemand ist auf den stürmischen Wellen umgekommen oder ins IJsselmeer gefallen, kurzgesagt alles ist gut gelaufen. Das Frühstück hat folgendermassen ausgesehen: Brot mit Marmelade und Honig. Für Mathis gab es ein «Extramüsli», welches von ihm ratzefatz aufgegessen worden ist. Ein gewonnenes Schokoladenmilchfläschen für mich, also Elias, und es war ultra gut !!!
Heute war übrigens noch die Geburtsstunde der Kuchenbude (Sprayhood extension), welche das warme Mittagessen auf dem Steuerdeck ermöglicht hat. Es war fast ein bisschen zu warm. Und stickig war es auch. Diesen Bericht hat Elias geschrieben (11J.).


Besuch auf der neuen Vogelinsel Marker Wadden.

Enkhuizen Buitenhaven - Lelystad Bataviahaven, 17 sm.

Wetter: zuerst Nebel, später Sonne, N2-3, später NE4-5.

Segeln mit Besuch Marker Wadden

Bei der Abfahrt hatte es grauen Nebel überall. Wir fanden aber die Schleuse ins Markermeer trotzdem, hier wurden wir schnell reingelassen und durchgeschleust, wir waren das einzige Schiff in südlicher Richtung. Sobald wir aus dem Fahrwasser rausfahren konnten, setzten wir die Segel und konnten bei raumen Winden zur neuen Insel Marker Wadden fahren.
Diese Naturschutz- und Vogelinsel wurde neu geschaffen und hat sogar einen kleinen Hafen, allerdings nur mit minimaler Infrastruktur (kein Strom etc.). Wir kauften uns eine Tageskarte und einen Plan und wanderten auf den ausgeschilderten Wegen der Insel herum und sahen auch die vielen Vögel, Enten und Möwen und andere Tiere, sogar Flamingos konnten wir sehen. Allerdings war die Vegetation noch fast im Winterschlaf, es gab nur wenige Blumen. Wir hatten mittlerweile sonniges Wetter, allerdings mit einem kalten Wind aus Nord.
Mit einem kurzen Schlag, bei mehr Wind, erreichten wir Lelystad und legten im Bataviahaven an. Morgen gibt es eine Besichtigung des Schiffes Batavia aus den VOC-Zeiten der Niederländer.


In Lelystad besuchten wir die Batavia, eine Replica eines VOC-Handelsschiffes von 1648.

Lelystad Bataviahaven - Stavoren Buitenhaven, 27 sm.

Wetter: meist schön, NE3-5.

Besuch Batavia

Gleich um 10 Uhr, als das Museum der Batavia aufmacht, waren wir schon beim Eingang. Das grosse, alte, nachgebaute Holzschiff Batavia zu besichtigen und überall herum zu laufen war sehr beeindruckend. Wir stiegen aufs Oberdeck und zur Bilge hinunter und schauten uns alles an. Danach ging es noch ins Museum. Erst nach 13 Uhr legten wir ab.
Zum Zmittag gab es Teigwaren mit Zwiebeln, Speck und Ei mit Solar- und Windstrom gebraten. Wir fuhren wieder durch die Schleuse, an Enkhuizen vorbei und dann ging es hart am Wind nordwärts. Leider wurde unser jüngstes Crewmitglied seekrank und musste die Fische füttern. Die Wellen waren zwar nicht hoch, aber das Boot war schräg und es fuhr bis zu 8 Knoten schnell. In Stavoren spazierten wir nach dem Einchecken und Hafentrunk ins Städtchen.
Der grosse Appetit der Crew leert die Schapps sehr schnell.


Unser Benjamin am Steuer und Ausguck, zwischen Stavoren und Enkhuizen.

Stavoren - Hoorn, 24 sm.

Wetter: schön, kalt, NE5-6.

Gemütliches Starkwindsegeln

Weil die Route geändert wurde - wir werden nicht aus dem Ijsselmeer segeln - konnten wir uns am Morgen Zeit lassen.
Dafür wurden heute keine Fische gefüttert. Der Wind war zwar noch stärker als gestern, wir hatten bis zu 26 Knoten (6 bf), aber nur unter der Genua im Reff 2 fuhr Regina schnell und ruhig durchs Wasser. Elias stand lange am Steuer und später sang er auf dem Achterdeck sitzend.
Im Hafen von Enkhuizen gab es einen Halt und Pommes zum Mittagessen. Dann ging es wieder durch die Schleuse. Der Bootshaken war schon parat und das Anlegen ging trotz starkem Wind problemlos auf der Luvseite. Wir segelten bis zur Stadt Hoorn und machten im «Gemeentehaven» mitten in der Stadt fest. Hier lag Regina noch nie. Der Spielplatz war gerade gegenüber und gut für die Bewegung.
Nach dem Znacht und einem kleinen Spaziergang durch die Stadt war es dunkel und Zeit für die Koje.


Blick von der Marina auf das Wasserschloss von Muiden.

Hoorn Binnenhaven - Muiden KNZRV, 20 sm.

Wetter: NE5-6, am Morgen Regen, später trocken, am Abend Sonne, aber kalt.

Am Pampus vorbei

Der Wetterbericht war heute korrekt: Am Morgen regnete es, später wurde es trocken und am Abend schien die Sonne. So blieben wir bis fast zum Mittag gemütlich im Hafen.
Wir segelten wiederum nur mit der gerefften Genua, meistens mit über 7kn Fahrt, mit raumem Wind über das Markermeer. Allerdings waren die Wellen bei diesem Wind recht happig gross, so musste unser Benjamin schon wieder die Pütz nutzen.
Wegen des Windes war der kleine Hafen der Insel Pampus nicht nutzbar, gerne hätten wir die Befestigung dieser Insel besucht und angeschaut, es ist ein UNESCO-Kulturerbe. Wir fuhren nahe daran vorbei direkt zur kleinen Marina in Muiden, wo es genügend Platz hatte. Nach dem Apéro machten wir einen stündigen Spaziergang durch das alte Dörfchen mit den riesigen Befestigungen aus den früheren militärischen Konfrontationen. Das berühmte Wasserschloss von Muiden konnten wir nicht anschauen, wir waren zu spät. Trotz der frischen Luft konnten wir noch lange in unserer Kuchenbude sitzen, die Sonne wärmte wie in einem Treibhaus.


Tulpenblüte mitten in Amsterdam

Muiden KNZRV - Amsterdam Sixhaven, 8 sm.

Wetter: SE3 bedeckt, am Abend Gewitter.

Amsterdam erreicht

Nachts regnete es. Wir legten erst am späten Vormittag ab (ein Langschläfer an Bord!!). Weit hatten wir ja nicht. Nur unter Genua, diesmal ohne Reff, segelten wir bis kurz vor die Brücke, wo wir warten mussten, bis sie für uns geöffnet wurde. Weil es kaum Wellen hatte und kaum schaukelte, wurde keiner seekrank. Auch vor der Schleuse mussten wir warten. Nach 14 Uhr erreichten wir dann den Sixhaven im Zentrum von Amsterdam, gerade vis-à-vis des Bahnhofs.
Die Gäste machten die Stadt unsicher, Skipper und Skipperin suchten den nächsten «Albert Heijn» auf, um die Vorräte aufzufüllen und dann genossen sie noch die Marinadusche.
Wir trafen uns in der Stadt, um zusammen essen zu gehen. Zurück mit der Fähre trennten sich die Wege nochmals. Die Jungmannschaft besuchte das Touristenhochhaus «Lookout», um auf dem Dach die exponierte Schaukel zu geniessen. Dummerweise kam gerade ein Gewitter und das gebuchte Zeitfenster fiel buchstäblich ins Wasser.


 

Das ist der Text in der Fusszeile.