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Atlantik/Portugal 2019, Log-Übersicht

Logbuch Etappe 6:
Galizien / Finisterra

von A Coruña nach Baiona 

2019-07-30 - 2019-08-14, 16 Tageseinträge, 193 sm.

Von A Coruña segelten wir der Küste «Costa da Morte» entlang um das Cabo Finisterra nach Vigo und Baiona mit Besuchen der tiefen Buchten in Galizien. Wir machten viele Ankerübernachtungen und besuchten 2x die Inseln der Atlantischen Naturschutzgebiete.



Typische Fensterfronten der Häuser in A Coruña, hier am Praza de Maria Pita

A Coruña - A Coruña, 0 sm.

Wetter: am Morgen bewölkt, am Nachmittag schön.

Abschied, und schon wieder zurück

Am Morgen wurde vor allem das Schiff geputzt und wieder segelbereit gemacht.
Am Nachmittag verabschiedeten wir uns von Barbara, die wieder zurück in die Schweiz reiste. So spazierten wir wieder zu zweit in die Stadt, schauten uns die schönen Gassen und Fassaden an, und machten es uns gemütlich. Plötzlich kam ein SMS, dass Barbara nicht heute fliegt, sondern erst morgen. Alle haben sich im Abflugdatum geirrt. So kam sie wieder zurück aufs Schiff, und wir machten noch unsere Einkäufe für die nächsten paar Tage, morgen soll es für uns weitergehen. Und kurz vor dem Eindunkeln spazierten Barbara und Elisabeth nochmals in die Stadt, eigentlich zum Shoppen, aber die Läden waren leider schon zu.


Corme, gesehen vom Ankerplatz aus

A Coruña - Corme Anker, 35 sm.

Wetter: W1 bis NE5, leicht bewölkt.

Ankerplatz mit Internet

Diesmal war der Abschied von Barbara definitiv. Sie half uns noch beim Festmacherleinenlösen und dann verliessen wir die schöne Stadt, in der wir etliche Kilometer zurückgelegt hatten.
Die ersten beiden Stunden schlief der Wind noch und wir füllten während der Motorfahrt unsern Wassertank (der Wassermacher braucht viel Energie). Dann konnten die Segel gesetzt werden und wir freuten uns, wieder zu segeln. Vier andere Segelboote fuhren in die gleiche Richtung. Wir hatten zuerst NW-, später N und NE-Wind, am Schluss also sehr räumlichen Wind, aber genügend stark, damit Regina noch vorwärts kam. Heute war es kühler und wir assen etwas Warmes zum Zmittag. Kurz bevor wir zum Ankerhafen abbogen, begegneten wir einer grossen Delphinschule. Vor dem Örtchen Corme lagen hinter der Mole schon zwei Segelboote vor Anker und bis zum Abend waren wir zu sechst.
An Land gingen wir heute nicht, das Dinghi lag noch verstaut in der Tasche und wir waren zu bequem, es aufzupumpen. Auch von den anderen Schiffen ging niemand an Land. Wir genossen es, auf dem Boot zu bleiben. Wir konnten mit der Antenne das Wifi des lokalen Hotels empfangen.


Cabo Vilan, fast so schaurig schön wie "the Needles", immerhin sind wir hier an der "Costa de la muerte"

Corme - Corcubión Anker, 41 sm.

Wetter: leicht bewölkt, NE4 bis N6.

Schönes Wetter beim Cabo Finisterre

Der Alleinsegler ging als Erster, wir waren die zweiten. Nachher sahen wir 7 Stunden lang kein einziges Boot ausser einigen Fischern weit draussen oder ganz nahe an der Küste. Wir segelten nur mit Genua, bei 5 bft genau von achtern reichte das völlig, und kein Segel kam ins Flattern. Wir fuhren häufig mit 6 kn der sehr gebirgigen und doch grünen Küste entlang, weil der Wind und die Wellen von hinten kamen, schaukelte und rollte Regina tüchtig, fast kam ein bisschen Atlantikfeeling auf.
Das Cabo Finisterre umrundeten wir mit über 20 kn Wind und entsprechend schnell. Kaum um das Kap verschwanden die Wellen und wir konnten gemütlich und schnell in die weite Bucht hinter dem Kap segeln. Die enge Ría de Corcubion, kurz vor dem Ankerplatz, kreuzten wir nur am Anfang hinein, nachher half uns der Motor gegen den starken Wind bis zum Ankerplatz.
Der Ankerplatz war nicht sehr romantisch, östlich von uns hatte es eine Industrie-Pier mit Kran, gleich daneben eine Fabrik. Westlich auf der anderen Seite der Ría lag das Dorf Concubión, bei diesem Wind allerdings wäre das Ankern dort nicht sehr angenehm.
Wir pumpten das Dinghi wieder auf, denn morgen möchten wir einen Veloausflug zum Leuchtturm von Finisterre machen.


Regina unter Anker in der Ría de Corcubión

Corcubión - Muros Anker, 21 sm.

Wetter: schön, SSE2-3, später W4-5 und NNW4.

Velotour zum Kap Finisterre

Am Morgen wasserten wir das Dinghi, luden die Bromies ein und ruderten zur nahen Rampe. Dort wurden die Velos und der Rucksack ausgeladen, das Dinghi aus dem Wasser genommen und die Rampe hochgeschleppt. Denn die Tide ist hier noch immer 3 m. Dann fuhren wir los.
Nach der Ortschaft Corcubión gings den Berg hinauf und auf der anderen Seite wieder hinunter zur Bucht. Dort ankerten zwei Boote. Wir genossen die Fahrt. Allerdings waren die Beinmuskeln nicht mehr so gut trainiert, besonders die der Frauenbeine. Es ging wieder bergauf und wieder bergab bis zum Ort Fisterra und danach nur noch bergauf bis zum Kap Finisterre. Es war zwar noch bewölkt, aber trotzdem kamen wir ins Schwitzen. Etliche Pilger pilgerten bergauf und auch einige Autos überholten uns. Oben war es diesmal nicht so windig und kühl wie vor 3 Jahren, als wir hier auch zu Fuss unterwegs waren. Wir genossen die Aussicht und danach die Abfahrt.
Inzwischen war es schon Mittag und die Sonne brannte und heizte uns tüchtig ein. Die Jacken, die wir dabei hatten, brauchten wir nicht. In Corcubion kauften wir noch ein Brot und Pfirsiche und dann gings zurück: Dinghi wieder ins Wasser, der Wasserspiegel war jetzt tiefer, die Velos zusammengeklappt wieder eingeladen und so ruderten wir zurück zu Regina, die sich inzwischen um 180 Grad gedreht hatte.
Nach dem Zmittag hoben wir den Anker und kreuzten gegen den Wind auf, die Ría hinaus. Eine Walfamilie war am Jagen und draussen, als der Wind tüchtig aufgefrischt hatte, sahen wir Delphine. Wellen gab es kaum und so war die Fahrt schnell.
In Muros ankerten wir neben anderen Ankerliegern. Schon war es wieder Abend. Wir konnten noch lange draussen sitzen, bis die Sonne gegen 22 Uhr hinter den Bergen unterging.


Im Hafen von Portosin in Galizien

Muros - Portosin, 5 sm.

Wetter: schön, ohne Wind.

Besuch von Noia in Portosin

Die Nacht war ruhig und windstill. Auch am Vormittag war noch kein Wind da, aber die Sonne schien. Wir fuhren unter Motor über die Ria zur anderen Seite. Es war ja nicht weit. So waren wir schon vor dem Mittag an unserem Ziel: Portosin.
Nach dem Einkauf, der Dusche für alle (inklusive Regina) und dem Kaffee im Restaurant kam unser Besuch: Maria, eine ehemalige Arbeitskollegin von Elisabeth. Wir sassen auf dem Boot bei Kaffee und Tarta de Almendra und schwatzten bis zum Abend. Abends zogen Wolken auf und es kühlte ab.


Die ehemaligen Häuser der Kelten aus dem 1. Jhd. v. Chr. bei Castro de Baroña in der Nähe von Porto o Son an der Ría de Muros.

Portosin - Ensenada de Corrubedo Anker, 21 sm.

Wetter: schön, SW4, nachher NW2-3 und NNW4.

Von den Kelten zur Wandersanddüne

Weil der Wind erst gegen Mittag kommen sollte, nahmen wir die Velos raus und fuhren zum Castro de Baroña. Es ging bergauf und wieder bergab und das mehrmals. Das Castro ist ein Ort, wo die Kelten in Galizien im 1. Jhd. AD sich angesiedelt hatten. Die Ausgrabungen sind eindrücklich und die Leute damals wussten schon, wo es schön ist.
Die Velotour zurück war heiss, aber mit Rückenwind auch schnell. Zurück im Hafen lösten wir schnell die Leinen, der Segelwind war jetzt da. Schnell kreuzten wir aus der Ría hinaus und um die Untiefen und dann gings mit Rückenwind und Blister weiter zu einer Bucht vor der nächsten Ria Arousa. Wir ankerten in der Bucht vor Corrubedo. Es war ja Sonntag, alle Leute sonnten sich an den Sandstränden. Vor uns hatten wir die grösste (und einzige?) Wandersanddüne Galiziens. Sie war aber nicht so gross wie jene in Dänemark und in den Niederlanden. Hinter der Düne liegt ein Salzsee, der immer bei Flut wieder frisch gespiesen wird.
Es war hier leider nicht ohne Schwell, so schaukelten wir hin und her. Leider war Barbara nicht mehr hier, die so gut beim Geschaukel schlafen kann.


Bei der Wanderung auf der Isla de Ons im Galizischen maritimen Nationalpark.

Corrubedo - Isla de Ons, 16 sm.

Wetter: schön, SSW2-3 und S 1-2.

Atlantik-Insel im Naturschutzgebiet

Am Morgen, als die ersten Strandbesucher schon früh kamen, war es noch windstill. Wir hatten es mit dem Ankerheben nicht eilig. Erst am späten Vormittag kam etwas Wind und wir fuhren los. Wieder mussten wir aufkreuzen. Später musste dann der Motor uns fortbewegen, denn der Wind war wieder weg.
Die Bewilligung für die Insel Ons im Nationalpark und Naturschutzgebiet konnten wir noch kurzfristig übers Internet bekommen. So fuhren wir in die Bucht vor der Insel. Es waren schon viele Boote da, aber sogar noch Bojen frei. So konnten wir uns eine Boje nehmen. Danach wurde das Dinghi gewassert, der Motor montiert und wir fuhren zur Mole. Dort legen auch die Fähren mit den Tagesausflüglern an. Wir machten das Dinghi an einer sehr langen Festmacherleine fest, hinter einem kleinen Fischerboot. Wir nahmen den kleinen Rundwanderweg und wanderten um die halbe Insel. Viele Ausflügler waren hier, die meisten waren an den Stränden, aber einige wenige wanderten. Es war ziemlich heiss. Die Aussicht aufs Meer, auf die benachbarten Inseln und in die Ría de Pontevedra und bis Vigo war phantastisch.
Zurück an der Mole war jetzt der Wasserspiegel 2 m höher und unser Dinghi war verlegt worden, um der Fähre Platz zu machen, die jetzt weiter landwärts anlegen konnte. Wir warteten, bis die Fähre weg war, fuhren schnell ab, weil gleich die nächste anlegen wollte.
Der Wind war jetzt fast weg, die Boote richteten sich nach der Strömung oder mit dem Windhauch und standen kreuz und quer. Unser Nachbarboot kam gefährlich nahe, als wir gerade am Essen waren. Sie verlegten ihr Boot an eine andere Boje, jetzt waren viele frei, die Tagesausflügler waren weg.
Am Abend zogen Wolken auf, der Leuchtturm auf dem Gipfel der Insel sandte seine Strahlen durch den Nebel.


Einer der vielen Horreos, ehemalige Getreide- und Lebensmittelspeicher, in Combarro in der Ría de Pontevedra.

Isla de Ons - Combarro, 12 sm.

Wetter: keine Sonne, bedeckt, am Nachmittag Regen, S-SW 2-3.

Tief in die Ría

Die Bojennacht war weniger schaukelig als die gestrige Ankernacht, obwohl auch hier ein leichter Schwell da war. Wir wurden nicht vom Wecker geweckt und entsprechend spät war es, als wir aufstanden. Aber der Wind war noch nicht da. Wir warteten, bis wir lossegeln konnten. Mit dem Schwachwind gings dann aber entsprechend langsam über das Meer zur Ría de Pontevedra hinüber. Ausgerechnet als es auffrischte waren wir an der günstigen Stelle zum Fischen. Aber die spanischen Fische mögen wirklich keine norwegischen Haken. So war der Fischversuch erfolglos. Wir setzten wieder die Segel und segelten bis kurz vor die Marina Combarro zuhinterst in der Ría. Es waren schon zwei Ankerlieger hinter der Insel Tambo an der Stelle, die wir auch zum Ankern ausgesucht hatten, so fuhren wir direkt zum Steg der Marina weiter.
Am Abend spazierten wir noch durch den historischen Teil des Dorfes. Combarro ist berühmt für seine Horreos, die Getreide- und Lebensmittellagerhäuschen, die wie die Walliserhäuser auf Stelzen und Platten die Mäuse abhalten konnten; das Besondere an diesen Horreos war die Verwendung für den Fischfang, weil sie am Ufer standen. Die Gassen waren noch gut besucht und die Restaurants auch. Zwei Wale zeigten sich in der Bucht den entzückten Besuchern, die mit ihrem Handy versuchten, rechtzeitig am richtigen Ort zu klicken.
Wir geniessen wieder die Annehmlichkeiten eines Hafens wie Strom, Internet, Sanitäranlagen usw.


In der flachen Bucht vor Combarro hat es auch Ankerlieger, die so abwettern.

Combarro - Combarro, 0 sm.

Wetter: regnerisch.

Regen, Segelpause im Hafen

Eigentlich wollten wir einen Ausflug machen. Aber es regnete immer wieder, keine Stunde ohne. Sogar zum Einkaufen in einer Regenpause reichte es nicht ganz.
Wir verbrachten den Tag sehr gemütlich im Boot, Toni bearbeitete am Computer die Bilder der zweiten Etappe (ist schon lange her), Elisabeth las und strickte.


In der autofreien Innenstadt von Pontevedra.

Combarro - Combarro, 0 sm.

Wetter: Regen und stürmisch (bis 8 bft im Hafen).

Abwettern mit Besuch Pontevedra

Es regnete am Morgen, es regnete in Strömen am Mittag. Am Nachmittag sollte es ein trockenes Wetterfenster geben. So holten wir die Velos aus der Kiste und fuhren die 7 km ins Städtchen Pontevedra. Es war grau und düster, aber gar nicht kalt. Wir kamen auch ins Schwitzen beim Bergauffahren in der feuchten Luft.
Die Stadt lebt, hat viele Fussgängerzonen, viele Besucher und auch Einheimische, obwohl zur Siestazeit die Geschäfte noch geschlossen waren. Die Stadt ist bekannt für seine fast autofreie Innenstadt, was in Spanien etwas heissen will. Gegen 17 Uhr öffneten die Läden wieder und schon setzte der Regen ein und es goss. Eigentlich hätte es bis 18 Uhr ja trocken sein sollen, aber das Wetter hält sich leider nicht an die Prognose. Unter den Arkaden der Altstadt standen wir zusammen mit vielen anderen Stadtbummlern und warteten. Wir warteten lange, nutzten das Internet vom Glacéladen und dann beschlossen wir, trotz Regen die kurze Strecke zurückzufahren. Kapuze hoch und los – und der Regen hörte auf!! Kurz schauten wir noch die Gebäude der alten Innenstadt an, die Stadt ist wirklich sehr hübsch, und dann machten wir uns auf den Rückweg.
Die Spanier, kaum zu glauben, sind wirklich sehr rücksichtsvolle Autofahrer (oder sind sie so schockiert, wenn sie fremde Velofahrer sehen?) Jedenfalls warteten sie lange geduldig hinter uns, bis die Strasse wirklich frei war, um dann im grossen Bogen um uns zu fahren und zu überholen.
Es begann wieder zu nieseln, hörte aber bald wieder auf. Beim Frucht-Gemüseladen hielten wir kurz an, um uns mit frischer Ware einzudecken. Wir kamen dann ziemlich trocken am Hafen an und kaum auf dem Boot, regnete es wieder. Am Abend fing es noch an zu stürmen und der Schwell, der jetzt durch die ganze Ría bis zum Hafen kam, brachte die Boote tüchtig ins Schaukeln. Es regnete den ganzen Abend über, abgesehen von ganz kurzen Unterbrechungen.
Regina ist jetzt genug geduscht worden, der Regen kann gerne wieder aufhören!!


Die Hafenfische von Cambarro lieben offenbar das Moos an unserem Unterwasser, sie sollen nur alles abknabbern, dann läuft es uns etwas schneller.

Combarro - Combarro, 0 sm.

Wetter: starke SW-Winde, ab und zu kurz Regen.

Abwettern und Album bereitstellen

Toni steckte fast den ganzen Tag hinter dem Computer, um die Bilder der zweiten Etappe auszusortieren, aufzuarbeiten (Bild drehen, Ausschnitt machen, aufhellen, skalieren, etc.) und dann im hochgeladenen Album zu beschriften, Direkt-Link zum Album. Elisabeth bewegte sich etwas mehr, sie ging nochmals zum Laden hinauf, sonst aber war Lesen angesagt, manchmal gab es einen kleinen Schwatz mit den Stegnachbarn. Unsere Stegnachbarn waren viele Iren, die ihr Boot hier fest liegen haben. Sonst sehen wir einige französische und spanische Flaggen, und ein CH-Boot liegt an der Tankstelle und wartet dort auf bessere Verhältnisse.
Manchmal schaukelte es im Schiff, aber gegen den Abend nahmen der Wind und die Wellen ab und die Wolkendecke zeigte blaue Flecken. Einige wenige Passanten verliessen am Nachmittag den Hafen, aber der Aussensteg, an dem wir festgemacht hatten, war immer noch voll besetzt.


Das Segelschiff verschwindet im Dunst vor der Insel Cíes.

Combarro - Isla Cíes Anker, 21 sm.

Wetter: bewölkt, sehr dunstig, SW1-2.

Endlich wieder etwas weiter

Wir lösten die Leinen erst am späten Vormittag, vorher gabs noch keinen Wind. Und dann fuhren wir los. Viele Wochenendsegler waren unterwegs und auch eine Regatta fand vor Sanxenxo in der Ría de Pontevedra statt.
Wir fuhren zwar langsam, aber es ging vorwärts. Die Luft war noch feucht und das Land im Dunst kaum zu sehen. Die letzte Stunde brauchten wir Diesel, der Wind wurde zu schwach. Immerhin konnten wir die Hälfte der Strecke segeln.
Bei der Insel Cíes waren erstaunlich viele Badegäste am Strand. So warm war es gar nicht und die Sonne kam nur teilweise durch die Wolkenschicht. Die vielen Fähren kamen und holten die Ausflügler wieder ab und gegen 20.30 Uhr waren die Strände verlassen und wir hatten unsere Ruhe. Nur die etwa elf Boote schaukelten in der Ankerbucht.


Ausblick vom 172m hohen Monte Faro (Leuchtturm) auf Cíes über die Insel mit Blick nach Norden.

Islas Cíes - Vigo, 8 sm.

Wetter: leicht bewölkt, SW1-2.

Inselwanderung

Wir wollten an der Landepier sein, bevor die erste Fähre seine Passagiere ausspuckte. Wir schafften es aber nicht ganz, denn wir verzichteten auf den Aussenborder und ruderten, und es war weiter als gedacht. So wanderten wir mit den ersten Leuten auf der Insel nach Süden, die meisten bogen ab zum Strand, einige wenige zog es wie uns auf den Gipfel mit dem Leuchtturm. Es war höchst angenehm, den Puls wieder einmal zu fühlen und nicht wegen der Hitze, sondern wegen des Gehens zu schwitzen. Wir genossen die Aussicht und wanderten wieder zurück zum Dinghi am Fährensteg.
Nach einer Pause und dem Runterladen des aktuellen Wetterberichts (sehr wenig Wind von SW) fuhren wir unter Motor nach Vigo, zur grossen Stadt hier im Süden von Galicien. In der Davila-Marina wurden wir sehr freundlich und hilfsbereit empfangen, und nach dem Verlegen des Bootes an den richtigen Fingersteg genossen wir eine ausgiebige Dusche.


Rua Principe, die zentrale Einkaufs- und Flanierstrasse in Vigo

Vigo - Vigo, 0 sm.

Wetter: meist schön, am Abend stärkerer N.

Pausetag in Vigo

Der Vormittag war schnell vorbei: Dinghi auf den Steg heben, dann vom Salz, Sand und Muschelresten befreien, Luft rauslassen und einpacken. Denn es gibt länger keine Ankermöglichkeit mehr. Danach wurde das Deck der Regina noch vom Sand befreit.
Am Nachmittag fuhren wir mit den Velos die 4 km in die Stadt und «genossen» wieder mal eine Grossstadt. Die Velofahrt war aber ein eher urbanes Abenteuer, hier gab es keine Veloinfrastruktur, die Autofahrenden waren eher ungeduldig, und der Verkehrslärm und die Abgasdüfte intensiv, Veloparkplätze fanden wir auch keine. Der Rundgang war eher kurz, vor zwei Jahren haben wir die Stadt bereits sehr ausführlich besichtigt.
Und schon war der Tag wieder vorbei. Unsere Essenszeiten sind inzwischen richtig spanisch geworden, die Sonne war am Untergehen, als wir mit dem Abwasch fertig waren.
Mathis hat heute sein Ziel erreicht: mit dem Velo von Turin ans Nordkap in 16 Tagen 4300 km. Verrückt!! (siehe www.northcape4000.com)


Die Burg «Fortaleza de Monterreal» über dem lokalen Badestrand von Baiona

Vigo - Baiona, 13 sm.

Wetter: schön, zuerst W2, später NW3-4.

Langsamsegeln wird belohnt

Am Morgen hatte es keinen Wind, nur ein leichter Hauch von Ost wehte. So hatten wir Zeit, mit dem Velo zum Einkaufen zu fahren. Die Marina ist ja ziemlich abseits mitten im Gewerbe- und Hafengebiet, dafür recht ruhig und es hatte genügend Platz. Und es hätte eine Werft, die bei Problemen mit dem Schiff helfen könnte, auch das Überwintern wäre hier möglich.
Nach dem Mittag wechselte der Ostwind zu einem Hauch von Westwind, d.h. die Landthermik begann zu funktionieren. Wir kreuzten sehr langsam die Ría de Vigo hinaus, bis der Wind etwas stärker wurde und nach NW drehte, was uns dann einen direkten und schnellen Kurs übers fast wellenlose Meer bis zu den Untiefen vor der Bucht von Baiona brachte. Von den 13 Meilen konnten wir 12 segeln.
Der Laden in Vigo war etwas sehr klein gewesen, wir erhielten nicht alles Gewünschte. So spazierten wir entlang der Hafenstrasse und durch die alte Innenstadt von Baiona und suchten einen etwas grösseren Supermarkt. Wir sahen die Replika der «Pinta», das Segelschiff, das die Kunde vom gefundenen America hier nach Baiona brachte. Und wir sahen auch die Burg von Baiona über dem geragelt vollen Badestrand. Beides mussten wir nicht mehr besuchen, wir kannten es schon von unserem früheren Besuch vor drei Jahren.
Eigentlich wollten wir auswärts essen, aber wir fanden kein Restaurant, wo wir um halb acht schon ein Menü gekriegt hätten, die Spanier essen erst sehr viel später. So nutzten wir halt die Küche und die Aussichtsterrasse des Schiffes.


Heute ohne aktuelles Bild, dafür eines von gestern: Die Caravelle «Pinta», welche die Information über die Entdeckung Amerikas (und auch Waren) nach Baiona brachte.

Baiona - Baiona, 0 sm.

Wetter: stark bewölkt, sehr wenig Wind aus E, später aus W.

Pausetag mangels Wind

Die Wetterberichte hatten es gut vorausgesagt: praktisch kein Wind war vorhanden. Die übliche Nordwindströmung war zusammengebrochen, weil sich das Azorenhoch etwas zurückgezogen hatte und ein Tief vom Atlantik sich mit dem Wärmetief der iberischen Halbinsel vereinigt hat. Aber morgen soll es wieder Wind geben.
Wir packten die Gelegenheit und machten wieder einmal Büroarbeit. Denn etwas zu unternehmen hatten wir heute keine Lust, ein Spaziergang entlang der Strandpromenade zum nächsten Dorf lag gerade noch drin. Die tiefen Wolken und dann der Nebel abends packten die umliegenden Hügel ein, zum Teil war nicht mal das Castro Monterreal von Baiona zu sehen. Definitiv kein Wetter für kurze Hosen, und auch nicht zum Segeln.
 Bilder der Pinta auf der Atlantikreise 2016


 

Das ist der Text in der Fusszeile.